Intern
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Sonderpädagogik V

GSiK-Teilprojekt Sonderpädagogik V

Die Pädagogik bei Verhaltensstörungen befasst sich mit Auffälligkeiten des Verhaltens und Erlebens - im interkulturellen Kontext mit solchen, die sich erst reaktionär durch Migration und deren Umstände oder durch kulturspezifische Normanwendung in der Interaktion verschiedener Kulturen entwickeln. Entstehende Auffälligkeiten und interkulturelle Konflikte gilt es, frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und zu bearbeiten, bevor sie belastend oder problematisch werden. Inhaltlich werden durch die Module einerseits Theorien , Forschungsansätze und Konzepte zum Thema "Interkulturelle Kompetenz" vorgestellt. Andererseits wird ein interdisziplinärer Blick auf "Interkulturelle Handlungsfehler" in der pädagogischen Praxis geworfen.

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Projektleiter:
Prof. Dr. Roland Stein
Lehrstuhl für Sonderpädagogik V

GSiK-Projektmitarbeiterin:
Dipl.-Päd. Stephanie Wagner


Lehrveranstaltungen


Seminar: Migrationsbedingte und kulturabhängige Verhaltensauffälligkeiten - ausgewählte Phänomene

Inhalt: Die Veranstaltung befasst sich mit Auffälligkeiten des Verhaltens und Erlebens, die als Reaktion auf einen Kulturwechsel auftreten können. Dabei kann der Migrations- und Akkulturationsprozess in all seinen Phasen als Risikofaktor für die Entstehung auffälligen Verhaltens gesehen werden und stellt einen erheblichen psychischen und psychosozialen Belastungsfaktor für die Migranten, insbesondere Kinder und Jugendliche, dar, der sich nicht nur in Ängsten, Aggression oder Posttraumatischen Belastungsstörungen äußert. Des Weiteren können kulturbedingte Verhaltenssauffälligkeiten auch durch bikulturelle Sozialisation entstehen, durch das "Zwischen zwei kulturellen Stühlen"-Sitzen. Eine weitere Möglichkeit, auffälliges Verhalten im gesellschaftlich-kulturellen Kontext zu erkennen, liegt in der Anwendung kulturspezifischer Normen und Werte für adäquates Verhalten, die erziehungs-, sozialisations- und kulturbedingt gravierend variieren und sich in sozialen Situation dann in Verhaltensunterschieden oder -auffälligkeiten äußern.


Seminar: 'In Szene gesetzt' - Jugend- und subkulturelle Szenen im Kulturvergleich

Inhalt: Punks, Emos, Skater, Hooligans, Cosplayer, Hip-Hopper oder Skins.... - allein diese Aufzählung zeigt bereits die Vielfalt und Heterogenität der Jugendkulturen in der heutigen Zeit. Auch durch Globalisierung, Medien und Migrationsprozesse bedingt entwickeln sich immer wieder neue Trends und Szenen.Das Seminar befasst sich mit weltweit verbreiteten Jugendkulturen und -szenen und stellt sich der Frage, warum gerade im Jugendalter so viel Potential zur Entwicklung neuer (Sub-)Kulturen besteht. Anhand von ausgewählten Beispielen und unter Bezugnahme auf die Subkulturtheorie werden die Verhaltensweisen der jeweiligen Szenen analysiert und untereinander verglichen. Hier geht es einerseits um Mode, charakteristische Symboliken und Gestik sowie Sprache, aber auch um kulturspezifische Ideologien, Interessen, Handlungsziele und Intentionen.Zusammen erarbeiten wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede aktueller Jugendkulturen und -szenen und gehen der Frage nach, welche Trends und Verhaltensweisen heute "normal" sind oder durch ihren besonderen "außeralltäglichen Charakter" auffallen und warum.


Blockseminar: Wo liegen meine Wurzeln? Identität und Migration im Kontext der Biografiearbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund

Inhalt: Wer bin ich? Woher komme ich? Was hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin? Warum ist mein Leben so verlaufen und nicht anders? Diese Fragen beschäftigen uns alle - jeder sucht für sich Antworten darauf. Das Seminar befasst sich daher mit ausgewählten Theorieansätzen der Identitätsentwicklung sowie Ansätzen und Methoden der Biografieforschung und stellt diese in den Kontext von Migration. Gerade für Menschen mit Migrationshintergrund ist es wichtig, sich mit ihren Wurzeln, ihrer Heimat, ihrer Migrationsgeschichte und der Integration im Aufnahmeland auseinanderzusetzen. Im Seminar werden daher auch viele praktische Übungen zur konkreten Arbeit entwickelt und diskutiert


Blockseminar: Umgang mit dem 'doppelten Fremden' - Kultur und Behinderung

Inhalt: Wird der Begriff "Behinderung" weltweit gleich verstanden? Wie werden Behinderungen weltweit verstanden? Wie gehen andere Kulturen mit Menschen mit Behinderungen um? Diesen zentralen Fragen widmet sich die Blockveranstaltung.Thematisiert werden u.a. kulturspezifische Erklärungsansätze von "Behinderung", d.h. die Entstehung und Beurteilung von "Behinderung" in verschiedenen Kulturkreisen. Es wird vor allem Bezug genommen auf Aspekte sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sowie auf medizinische, sozialrechtliche, politische und gesellschaftliche Verankerungen zur Integration von Menschen mit Behinderungen. Ein weiterer Teilaspekt wird es sein, sich die Doppelbelastung "Migration trotz oder aufgrund von Behinderung" vor, während und nach dem Migrationsprozess zu vergegenwärtigen.


Vorträge / Workshops / Tagungen


Gastvortrag: "Schools for tribal children in Tamil Nadu and Kerala - Highlighting the approach to education at schools and ways of improving inclusion" (presentation, short films and discussion)

von Prof. Dr. Milind Brahme und Dr. Suresh Babu
Indian Institute of Technology Madras, Chennai, Indien

am Dienstag, 13.05.2014 12.00 – 14.00, R 02.206 (Wittelsbacherplatz) ein.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Thomas Müller.

Für das GSiK-Zertifikat zählt der Besuch als Vortragsschein der Sonderpädagogik - Pädagogik bei Verhaltensstörungen.