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Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

„Recht auf Stadt“: Europäisch-Ethnologische Perspektiven auf aktivistische Aushandlungen urbaner Räume (Gruppe 1)

Datum: 26.10.2022, 12:00 - 14:00 Uhr
Kategorie: Blockseminare, B, C
Ort: Hubland Süd, Geb. Z6 (Zentrales Hörsaal- u. Seminargebäude), 2.003
Veranstalter: Europäische Ethnologie/Volkskunde // Fachbereich: Europäische Ethnologie/Volkskunde
Vortragende:r: Isabella Kölz

„[D]er Übergang zu einer neuen Gesellschaft [ist] in einer Wiederaneignung der Stadt, in einem Recht auf die Stadt zu suchen.“ (Lefebvre 1996 [1968])

Unter der Parole „Recht auf Stadt“ des marxistischen Soziologen und Philosophen Henri Lefebvre formiert sich seit den 1990er Jahren wieder Protest im Rahmen sozialer Konflikte in vielen Städten der Welt. „Formuliert wird dabei ein Unbehagen über die gegenwärtigen städtischen Lebensrealitäten: steigende Mietpreise und Segregation, das Schwinden nicht kommerzieller Freiräume, rassistische, sexistische und homophobe Ausgrenzung, die um sich greifende soziale Kontrolle, die Minderung der demokratischen Teilhabe, der ausbleibende ökologische Umbau etc.“ (Mullis 2017) Diese und weitere Folgen einer fortschreitenden Globalisierung haben städtische Räume als Kristallisationspunkte kulturell diverser Lebensweisen und gesellschaftlicher Transformation wieder verstärkt in das Blickfeld ethnologischer und kulturwissenschaftlicher Forschung gerückt. Ausgehend von Fragen danach, was Stadt ausmacht, wie sich urbaner Raum als spezifischer Lebens- und Erfahrungsraum beschreiben und definieren lässt, beschäftigen sich Europäische Ethnolog:innen auch mit stadt-aktivistischen Akteur:innen, Institutionen und deren Forderungen nach einem „Recht auf Stadt“. Das Seminar führt in zentrale Fragestellungen, Konzepte sowie theoretische Zugangsweisen der Urban- bzw. Stadtethnologie ein und stellt dabei stadt-aktivistische Aushandlungen zentral. Ausgehend von Ansätzen aus der volkskundlich-kulturanthropologischen und besonders ethnografischen Stadtforschung richtet das Seminar seinen Blick auf konkrete Orte, Räume und Akteur:innen Würzburgs, die sich für ein „Recht auf Stadt“ einsetzten. Neben gemeinsamen Textdiskussionen sind ethnografische Feldaufenthalte im städtischen Raum Würzburgs geplant. Ebenfalls diskutieren wir Fragen nach ethnografischer Intervention und activist research.

Das Seminar kann auch dem >Zertifikat Nachhaltigkeit und globale Verantwortung angerechnet werden. 

Anmeldung und weitere Informationen auf WueStudy.

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