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Universitätsarchiv

Oswald Külpe, Psychologe

* 3. August 1862 in Kandau
† 30. Dezmber 1915 in München

Külpe studierte ab 1881 Geschichte und Philologie in Leipzig, wo er den "Vater der deutschen Psychologie" Wilhelm Wundt kennenlernte und mit Unterbrechungen in Berlin und Göttingen 1887 unter diesem promovierte. Er verblieb als Wundts Assistent bis 1894 in Leipzig, als ihn der Ruf nach Würzburg an den Lehrstuhl für Philosophie und Ästhetik holte, wo er 1896 das Psychologische Institut gründete. 1909 nahm er den Ruf nach Bonn an, 1914 auch den nach München.
Besonders als Begründer der sog. „Würzburger Schule“ erwarb Külpe besonderen Ruhm. Von Wundt und dessen engeren Schülerkreis wegen ihrer Einbeziehung von Interviews und Reflexionen der Versuchspersonen als unwissenschaftlich verworfen, fand sie insbesondere im Zuge der Kognitiven Wende in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Beachtung und griff bereits viele zentrale Punkte vor. Außerhalb der Psychologie interessierte sich Külpe noch für die Erkenntnistheorie, in der er einen kritischen Realismus vertrat, der seinen Weg in Külpes Lebenswerk Die Realisierung. Ein Beitrag zur Grundlegung der Realwissenschaften fand.

Sein ehemaliges Wohnhaus befindet sich am Friedrich-Ebert-Ring 1. Außerdem wohnte er am Paradeplatz 4.