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Universitätsarchiv

Friedrich Kohlrausch, Physiker

* 14. Oktober 1840 in Rinteln (Weser)
† 17. Januar 1910 Marburg (Lahn)

Nach dem Studium der Physik in Erlangen und Göttingen wurde Friedrich Kohlrausch 1867 außerordentlicher Professor in Göttingen, wo er durch seine exakten experimentellen Arbeiten, sein neu geschaffenes physikalisches Praktikum und seine hervorragenden Fähigkeiten in Forschung und Lehre, schnell überregionale Bekanntheit erreichte und zahlreiche Rufe verschiedener Universitäten erhielt. Nach Zwischenstationen an der ETH Zürich (1870) und der TH Darmstadt (1871) wurde Kohlrausch 1875 an die Universität Würzburg berufen, wo er seine produktivste und glücklichste Zeit verbrachte. 1888 verließ er Würzburg und wechselte an die Universität Straßburg. Seine Forschungsschwerpunkte lagen auf dem Gebiet physikalischer Präzisionsmessungen sowie in Untersuchungen über die elektrolytische Leitung und grundsätzliche Fragen der allgemeinen Messkunde. Aus seiner Veröffentlichung „Kleiner Leitfaden der praktischen Physik“ entwickelte sich „der Kohlrausch“, welches als physikalisches Lehrbuch von herausragender Bedeutung die Einrichtung physikalischer Übungen an deutschen Universitäten maßgeblich geprägt hat.

Seine Dienstwohnung befand sich im Physikalischen Institut am Pleicher Ring 8, dem heutigen Röntgenring 8. Seine berühmten Nachfolger Wilhelm Conrad Röntgen und Wilhelm Wien wohnten im gleichen Gebäude. Darüber hinaus wohnte er in der Kettengasse 5 sowie dem Paradeplatz 4.