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Röntgen-Medaille

Röntgen-Medaille der Universität Würzburg

Die Röntgen-Medaille der Universität Würzburg ist ein Förderer- und Wissenschaftspreis. Sie wurde erstmalig im Sommer 2009 im Rahmen des Stiftungsfests als Fördererpreis vergeben. Seit 2012 wird die Röntgen-Medaille auch als Wissenschaftspreis verliehen.

 


Prof. Dr. Christian P. Speer (2023)

Nach seinem Studium der Humanmedizin in Göttingen promovierte Christian P. Speer und begann 1977 seine Facharztausbildung an der Universitäts-Kinderklinik Göttingen. 1986 wurde er dort zum klinischen Oberarzt ernannt und habilitierte sich noch im selben Jahr. Zunächst als Universitätsprofessor für Kinderheilkunde auf Zeit berufen hatte er ab 1994 eine Professur auf Lebenszeit inne und wurde zum ärztlichen Direktor der Abteilung Neonatologie der Universitäts-Kinderklinik Tübingen ernannt. Am 1.5.1999 folgte er einem Ruf nach Würzburg und bekleidete bis 2020 den Lehrstuhl für Kinderheilkunde. Bis heute wirkt er an der Medizinischen Fakultät. Durch seine umfassende Expertise auf dem Gebiet der Kinderheilkunde entwickelte er die verschiedenen Fachbereiche der Kinderklinik entscheidend weiter und setzte wegweisende strukturelle Änderungen durch. Seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Neugeborenenmedizin führten zu einer massiven Verbesserung der Überlebenschancen von Frühgeborenen innerhalb der letzten Jahrzehnte. Als herausragender Wissenschaftler ist Speer weltweit in etlichen Gremien und Fachgesellschaften aktives und gefragtes Mitglied. Dank seines fundierten Fachwissens hat er darüber hinaus als Aufsichtsratsmitglied die Entwicklung des Universitätsklinikums Würzburg und als didaktisch hervorragender Hochschullehrer die der Medizinischen Fakultät wesentlich geprägt.


Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz (2022)

Im Jahr 1994 lehnte er einen Ruf an die Universität Marburg ab und folgte dem Ruf auf den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, den er bis 2012 innehatte. Als Prodekan, Dekan und Studiendekan prägte Helmuth Schulze-Fielitz die Entwicklung der Juristischen Fakultät entscheidend mit. Sein Engagement in der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer, deren Vorsitzender er in den Jahren 2008 und 2009 war, verhalf der Fakultät zu bundesweiter Repräsentation. Über seinen Beitrag zur Profilierung seines Faches hinaus engagierte und engagiert Helmuth Schulze-Fielitz sich in besonderer Weise für die Gesamtuniversität. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Würzburger Wissenschaftlichen Gesellschaft, ist Gründungsmitglied und Vorsitzender des Stiftungsrates der „Stiftung Umweltenergierecht“ und fungierte lange als erster Vorsitzender der ständigen Kommission zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens.  Nicht nur als Wissenschaftler und Netzwerker, auch als großzügiger Stifter hat sich Helmuth Schulze-Fielitz große Verdienste um die JMU erworben.


Prof. Dr. Horst Dreier (2021)

Nach mehreren Jahren auf Professuren in Heidelberg und Hamburg folgte er dem Ruf nach Würzburg und wirkte dort als Ordinarius für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht und Dekan der Juristischen Fakultät. Er publizierte sehr aktiv viel beachtete Schriften und Reihen zu rechtswissenscjaftlichen Themen, war am Wissenschaftskolleg zu Berlin, am „Max Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien“ in Erfurt und in der der „Carl Friedrich von Siemens Stiftung“ in München aktiv. Als Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Fachgutachter für „Rechts- und Staatsphilosophie“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitglied des wissenschaftlichen Kuratoriums der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e. V. (FEST) machte er sich einen Namen und war Mitglied des Nationalen Ethikrats der Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus prägte er sein Fach und dessen öffentliche Stimme über etliche weitere Positionen und Ämter und war als Richter am Bundesverfassungsgericht nominiert. Horst Dreiers wissenschaftliches Werk zeigt eine national wie international herausragende Kenntnis der Verfassungs- und Ideengeschichte des öffentlichen Rechts, weshalb er auch Träger zahlreicher Auszeichnungen ist.


Jörg Hacker (2019)

Jörg Hacker ist ein Pionier der molekularen Infektionsforschung. Sein wissenschaftliches Wirken ist untrennbar mit dem zusammen mit Werner Goebel entwickelten Konzept der Pathogenitätsinseln von Mikroorganismen verbunden. Ursprünglich bei Escherichia coli entdeckt, zeigte sich bald, dass Pathogenitätsinseln in Bakterien weit verbreitet sind.
Jörg Hackers wissenschaftliche Arbeiten sollten nicht nur die molekulare Pathogenitätsforschung in Deutschland prägen, sie brachten ihm auch hohe internationale Anerkennung ein. In den Jahren 2000 und 2005 führten ihn Forschungsaufenthalte an das Institut Pasteur in Paris. 2006 war er als Gastprofessor an der Tel Aviv University in Israel tätig.
Er erhielt Ehrendoktorwürden der Universitäten Umeå in Schweden, Pecs in Ungarn, Hyderabad und Delhi in Indien, Tel Aviv in Israel sowie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Hinzu kamen zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland 2009 und der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst 2012.
Ein wesentliches Merkmal von Jörg Hacker ist seine Fähigkeit, integrativ zu wirken und Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen miteinander ins Gespräch zu bringen. Sein respektvoller Umgang sowie sein breitgefächertes Interesse an Kultur, Literatur, Geschichte und Politik helfen ihm dabei, sein Gegenüber für wissenschaftliche, aber auch politisch relevante Themen zu begeistern.


Herbert Wellhöfer (2017)

1975 trat er in den von seinem Vater Erich Wellhöfer 1951 gegründeten Betrieb Wellhöfer Treppen GmbH & Co. KG Würzburg ein und lenkte anschließend über viele Jahre die Geschicke des stetig wachsenden Unternehmens, das seit langem als führender deutscher Anbieter von Bodentreppen, Raumspar-Treppen und Kniestocktüren gilt.
Wellhöfer blieb seiner Heimatstadt Würzburg als Freund und Förderer stets verbunden und bedachte das Martin von Wagner Museum 2016 mit einer wertvollen Sammlung von knapp 400 antiken griechischen Münzen, die er über viele Jahre zusammengetragen hatte.
Geographisch umfasst die Sammlung einen Raum, der sich vom damaligen Baktrien (Nordafghanistan) bis zur Ostküste der Iberischen Halbinsel erstreckt, das zeitliche Spektrum reicht von den Anfängen der Münzprägung im 6. Jh. v. Chr. bis in den späten Hellenismus.
Zusätzlich zu der bedeutenden Schenkung unterstützte Wellhöfer die Antikensammlung mit einer großzügigen Geldspende für die museale und wissenschaftliche Erschließung, sowie eine adäquate Präsentation der Sammlung.
Mit einer weiteren Geldspende finanzierte Wellhöfer eine neue Beleuchtung für die Gemäldegalerie des Museums und legte damit den Grundstock für eine umfassende Renovierung, die mit der Eröffnung der großen Julius-Echter-Ausstellung im Juni 2017 abgeschlossen wurde.
 


Traute Schröder-Kurth (2017)

Nach ihrer Ausbildung zur MTA am Lette-Haus in Berlin studierte sie in Hamburg Medizin und wechselte nach dem Staatsexamen an das Institut für Humangenetik in Heidelberg, wo sie promovierte und sich 1971 für das Fach Humangenetik habilitierte. In Heidelberg etablierte sie eines der ersten diagnostischen Zytogenetik-Labore in Deutschland und wurde 1975 zur Professorin ernannt. Als erste Wissenschaftlerin weltweit führte Schröder-Kurth Chromosomenanalysen bei Patientinnen und Patienten mit Fanconi-Anämie durch.
Als Gründungsmitglied der europäischen Fanconi-Anämie-Forschungsorganisation war sie maßgeblich an der Erstellung eines Fanconi-Anämie-Registers beteiligt und verschrieb sich zeitlebens der erfolgreichen Erforschung verschiedener Aspekte der Fanconi-Anämie.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeit ist die kritische Begleitung der durch die Fortschritte in der Genetik bedingten Zunahme medizinethischer Probleme, derer sie sich in verschiedenen Ethik-Kommissionen annimmt.
1995 wechselte Frau Schröder-Kurth als Gastprofessorin an das Würzburger Institut für Humangenetik im Biozentrum und leitete dort u.a. das Drittmittelprojekt "Ethische Fragen in der Humangenetik".
1997 rief sie zusammen mit ihrem Ehemann Hans-Joachim Kurth den "Schroeder-Kurt-Fonds" ins Leben, um die Erforschung Fanconi-Anämie in Würzburg auf eine verlässliche finanzielle Basis zu stellen. 2007 stockte sie diesen Fonds in großem Umfang auf, um eine kontinuierliche Forschung zu ermöglichen.


Gabriele Nelkenstock (2017)

Die Sozialpädagogin und ehemalige Unternehmerin in der Modebranche ist Erste Vorsitzende des von ihr ins Leben gerufenen Vereins "Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.", der seit über 25 Jahren Projekte am Universitätsklinikum finanziert, unterstützt und realisiert.
Mit großem Engagement und Ideenreichtum gelingt es Frau Nelkenstock immer wieder, neue Aktionen ins Leben zu rufen, mit denen sie die Begeisterung der Bevölkerung und das Interesse von Sponsoren weckt. Mit Benefizkonzerten, Staffelmarathons, Handballturnieren, Spendenaufrufen, Charity Days und vielen weiteren Projekten unterstützt sie die Anstrengungen im Kampf gegen Krebs und erleichtert damit PatientInnen und deren Angehörigen das Leben.
Nicht nur die Bekämpfung akuter Erkrankungen, auch die Krebsforschung selbst wird von ihr gefördert, so z.B. mit der "Aktion Stammzelltherapie" der Bau eines der modernsten Stammzelltherapiezentren in Deutschland, verortet am UKW.
Auch die Anwendung moderner Therapien im Rahmen klinischer Forschung, sowie die Nachwuchsförderung mit Promotionsstipendien werden vom Verein unterstützt.
Zu den besonders ehrgeizigen Projekten gehörte sicher die Crowdfunding-Aktion "Dein Immunsystem wird Deine Waffe gegen Krebs" (2016), mit einer Spendensumme von über einer Million Euro.


Baldwin Knauf (2017)

Als Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Knauf Unternehmensgruppe, ist er der Alma Julia seit vielen Jahren verbunden. Seit 2013 Mitglied im Universitätsrat, unterstützt er die Universitätsleitung mit außerordentlichem Engagement und Sachverstand. Mit großzügigen Spenden fördert er vielfälige Aktivitäten an der Alma Mater, darunter eine Vielzahl von Projekten und Veranstaltungen, u.a. das Sportfestival "No Limits!" für Menschen mit und ohne Behinderung.
Außerdem fördert Knauf herausragende Studierende im Rahmen des Deutschlandstipendiums (seit 2011) und engagiert sich in der Nachwuchsförderung als Messepartner und Sponsor der Jobmesse "study & stay".
Mehrere zukunftsweisende Projekte in der Infektions- sowie der Krebsforschung werden von ihm aktiv gefördert, außerdem veranstaltet er für die JMU jährlich das Symposium "Faszination Forschung".


Prof. Dr. Dieter Kuhn (2016)

Mit Annahme des Lehrstuhls für Philologie des Fernen Ostens an der Universität Würzburg 1988 leitete Kuhn eine systematische Modernisierung des sinologischen Lehrangebots ein. Der Studiengang "Modern China" (seit 2002) unterstreicht die Vorreiterrolle der Würzburger Sinologie. Durch die erfolgreiche Kooperation mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wurde das Institut an moderne Anforderungen angepasst. Ebenfalls auf das Engagement Kuhns zurückzuführen ist der intensive Kontakt und Austausch in Forschung und Lehre mit chinesischen Universitäten. Durch unermüdliches Engagement verhalf Kuhn der Würzburger Sinologie bis zu seiner Emeritierung 2011 zu weltweiter Anerkennung.


Prof. Dr. Heisenberg (2015)

1975, im Alter von nur 35 Jahren, übernahm er den Lehrstuhl für Genetik und Neurobiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, welchen er bis zu seiner Emeritierung  fast 35 Jahre inne hatte. Seit 2010 bekleidet er eine Senior-Professur am Rudolf-Virchow-Zentrum. Er zählt zu den führenden Neurobiologen und Genetikern weltweit und ist der Begründer der Neurogenetik in Deutschland.


Prof. Dr. Helmut Pfotenhauer (2014)

1987 wurde er auf den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte I in Würzburg berufen, den er bis 2011 innehatte. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Literatur, Poetik und Ästhetik des 18. bis 20. Jahrhunderts, literarische Anthropologie, Kunstliteratur, Intermedialität und Editionsphilologie. Als Herausgeber des Jahrbuchs der Jean-Paul-Gesellschaft und in der Funktion als deren Präsident rief er 2004 die Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ins Leben.


Prof. Dr. Gernot Wilhelm (2013)

Seit 1988 Professor für Orientalische Philologie (seit 2003 umbenannt in „Altorientalistik“) an der Universität Würzburg. Seit 1988 ist Wilhelm Fachherausgeber für den Bereich Hethitologie des Reallexikons für Assyriologie, von 1994 bis 2005 gab er außerdem die Zeitschrift für Assyriologie heraus. 2001 wurde er an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Vorsitzender der Kommission für den Alten Orient und Leiter des Projekts „Hethitische Studien“, das die Ausgrabungen in Hattuscha auswertet.


Prof. Dr. Bert Hölldobler (2012)

Der Experte für die Soziobiologie der Insekten hat bahnbrechende Arbeiten vor allem über das Sozialverhalten und die Ethoökologie der Ameisen vorgelegt. 1969 ging Hölldobler an die Harvard-Universität in die USA. Mit seinem dortigen Kollegen Edward O. Wilson schrieb er das Fachbuch "The Ants", das 1991 den Pulitzer-Preis erhielt. 1989 kehrte er an die Uni Würzburg zurück und hatte hier bis 2004 den Lehrstuhl für Zoologie II inne.


Dipl.-Ing. Dr. Herbert Brause (2010)

Seit 1976 setzte sich Herbert Brause für die Vermittlung von technischen Inhalten und den Aufbau einer Mediothek für Forschung und Lehre in der Lehrerbildung ein. 1986 rief er eine Stiftung ins Leben, die u.a. die Finanzierung des Neubaus des Zentrums für Sprachen und Mediendidaktik am Hubland übernahm, aber auch den Ausbau modernster Videotechniken in der Universitätsklinik förderte.


Dr. Kurt Eckernkamp (2010)

Im Jahr 2000 gründete Kurt Eckernkamp gemeinsam mit seiner Gattin Nina Eckernkamp-Vogel die Vogel-Stiftung, deren Schwerpunkte auf der Förderung von Bildung, Wissenschaft, Medizin und Kultur liegen. Diese Stiftung unterstützt beispielsweise die Demenzforschung an der Universität Würzburg in einem auf fünf Jahre angelegten Forschungsprojekt.


Prof. Dr. Dieter Salch (2010)

Von 1995 bis 2001 hatte Dieter Salch einen Lehrauftrag an der Universität Würzburg. 1991 richtete er unter dem Dach des Universitätsbundes eine eigene Stiftung ein, die "Dieter Salch Stiftung Pro Universitate", mit dem Ziel, Forschung und Lehre insbesondere an der Juristischen Fakultät zu fördern. Dieter Salch gehört zu den Mitbegründern des Juristen-Alumni e. V. (seit 1991), der als Vorbild für den Aufbau einer alle Fakultäten einschließenden Alumni-Organisation an der Universität fungierte.


Prof. Dr. Reinhold Würth (2009)

Der Mäzen und Sponsor des Adolf-Würth-Zentrums erhielt als erster Träger die Röntgen-Medaille, die an Förderer der Wissenschaften verliehen wird. Reinhold Würth ist Unternehmer aus Baden-Württemberg und Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrates der Würth-Gruppe.