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  • Weihnachten im Foyer der Neuen Uni am Sanderring. Bild: Robert Emmerich
University Archives

Karzer

Karzer der Universität Würzburg, 1894

Zehn Seiten umfasst der Bericht von Albrecht Rabus über den Karzer der Universität Würzburg. Dieser befand sich „im östlichen Flügel des Universitätsgebäudes und zwar im obersten (dritten) Stockwerke am südlichen Ende des Flügels; die Fenster gehen in den Hof.“ Das Eichenfenster mit Drahtgitter war mit einer Glocke versehen, um den Pedell – den Gerichtsdiener – zu rufen. In dem Vorraum befand sich in einer Ecke der „Leibstuhl“. Das Karzer-Zimmer selbst hatte eine Größe von 6 m Länge und 3,5 m Breite sowie 3,2 m Höhe. Voll ausgestattet bot es Platz für zwei Betten, zwei alte Tische und vier Stühle. Zur Ausstattung gehörten ein Wasserkrug, zwei Trinkgläser, ein Feuerzeug und ein Handtuch. Mit einem Ofen war der Raum beheizbar. Dennoch klagten im Winter – so bezeugen es die Inschriften im Karzerraum – einige Studenten über die Kälte.

Der Kustos Albrecht Rabus betreute von 1887 – 1899 die akademischen Kunstsammlungen der Universität Würzburg. Am 7. August 1894 fertigte er zwei Aquarelle des Universitätskarzers und führte eine ausführliche Bestandsaufnahme durch. Er verzeichnete in seinem Bericht zudem die Inschriften der inhaftierten Würzburger Studenten.