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Lehre

Gute Noten für den GSiK-Tag

03.12.2013

Mehr als 280 Teilnehmer hatte der 3. GSiK-Tag – der Tag, an dem sich das Projekt „Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz“ alljährlich der Öffentlichkeit vorstellt. Thema in diesem Jahr war „Jugendträume – Altersweisheit. Aufwachsen und Altern in verschiedenen Kulturen“.

Volle Reihen beim GSiK-Tag am Hubland. In diesem Jahr hatten sich mehr als 280 Teilnehmer dafür angemeldet. (Foto: Kate Laustsen)

Wie müssen Unternehmen sich in alternden Gesellschaften auf die ältere Zielgruppe einstellen? Was ist dran am Mythos „Jugendkriminalität“, und wie sieht das Problem in anderen Ländern aus? Was bedeutet die chinesische Ein-Kind-Politik für das Aufwachsen junger Chinesen und was für die Situation der Senioren in China? Wie funktionieren eigentlich Kindergärten und Seniorenheime in Russland? Und wie ist das mit der Identitätsfindung junger Menschen in pluralen Gesellschaften?

Um diese und weitere Fragen drehten sich zehn Workshops beim 3. GSiK-Tag im zentralen Hörsaalgebäude am Hubland. Das übergreifende Thema in diesem Jahr lautete: „Jugendträume – Altersweisheit. Aufwachsen und Altern in verschiedenen Kulturen“. Mehr als 280 Teilnehmer hatten sich dafür angemeldet – gut 100 mehr als im Vorjahr. Ihr Urteil im Anschluss fiel äußerst positiv aus.

 „Sehr vielfältiges Angebot, sehr zeitangepasst, super Möglichkeit, außerfachliches Interesse auszuleben und gleichzeitig Kompetenzen zu erwerben und zertifiziert zu bekommen. Super Programm!“, so lautete jedenfalls das Fazit auf einem von 165 ausgefüllten Feedbackbögen. Was den Teilnehmern am besten gefallen hat? Auf einer Notenskala von 1 bis 5 bekamen alle Workshops zusammen im Schnitt eine glatte 2. Am besten gefielen den Teilnehmern der Biologie-Workshop zu Jugend und Alter in der Natur (1,13) und der Beitrag der Indologie zum Thema „Generationenkonflikte in Indien“ (1,00).

Angesichts der hohen Teilnehmerzahl in einigen Workshops wurde der 3. GSiK-Tag für etliche Dozenten zur didaktischen Herausforderung. Trotzdem erhielten auch die Referenten durchwegs gute Noten (1,79). Mit den Worten eines Teilnehmers: „Motivierte Studenten und Dozenten, so soll Uni sein!“

Vortrag eines Vordenkers: Jürgen Bolten

Prominenter Abschlussredner des GSiK-Tags war Jürgen Bolten, Vorsitzender des Hochschulverbands für interkulturelle Studien. Bolten gilt als einer der deutschen Vordenker in Sachen „interkulturelle Kompetenz“. An der Universität Jena leitet er mehrere Studiengänge zur interkulturellen Wirtschaftskommunikation. Er ist mehrfach für sein Wirken ausgezeichnet worden.

Mit vielen anschaulichen Beispielen verdeutlichte Bolten, wie kulturgeprägt unsere Alltagswahrnehmung ist. Was für die einen das Standarddesign einer Vortragsankündigung ist, halten die anderen auf den ersten Blick für eine Todesanzeige. Was in der Werbung für die einen ein Tabu ist, gilt für andere als normal oder originell.

Umgekehrt unterstrich Bolten die Gefahren dieses Differenzdenkens. „Eine nicht ausreichend reflektiert betriebene interkulturelle Bildung kulturalisiert, sie stereotypisiert“, so der Wissenschaftler. Dabei seien unsere Umwelt vernetzt und transkulturell und unsere persönlichen Bezugsgemeinschaften, wie etwa Familie, Beruf oder Sportverein, vielfältig. Gemeinsamkeiten ließen sich daher immer und vor allem jenseits nationalkultureller Bezüge entdecken. Und was einem zunächst unvertraut, nicht normal und verunsichernd erscheine, könne man kennen lernen und dem Bestand der bekannten Normalitätsvorstellungen hinzufügen.

Diese Spannung zwischen Neben- und Miteinander bestehe auch im Rahmen der aktuellen Diversity-Debatte, so Bolten. Eine Debatte, die auch die Dimensionen „Jugend“ und „Alter“ einschließe.

Die Qualitäten des Referenten spiegelten sich in den Kommentaren wieder: „Neue Impulse, gute Publikums-Interaktion“, so eine Rückmeldung zum sehr gut angenommen Vortrag (1,54). „Zurecht als Highlight des Tages bezeichnet“, lautete ein weiteres Urteil.

Das GSiK-Projekt

Zu Beginn des 3. GSiK-Tags hatten Universitätsvizepräsident Wolfgang Riedel für die Hochschulleitung und Würzburgs Kulturreferent Muchtar Al Ghusain für die Stadt die Teilnehmer begrüßt. Während Riedel die Relevanz des Themas des 3. GSiK-Tags hervorhob, unterstrich Al Ghusain die Bedeutung interkultureller Kompetenz im Allgemeinen.

Der 3. GSiK-Tag war zugleich so etwas wie der fünfte Geburtstag des GSiK-Projekts, das sein fächerübergreifendes Lehrangebot erstmals im Wintersemester 2008/09 präsentiert hatte. Dass seitdem viel erreicht wurde, erläuterte Geschäftsführer Jan-Christoph Marschelke. Nicht nur wegen der steigenden Absolventen- und konstant hohen Teilnehmerzahlen. 2011 wurde GSiK in die Förderung des BMBF-Verbundantrags zur Verbesserung von Studium und Lehre aufgenommen. Und im August 2013 vom Projekt „nexus“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zum Good-Practice-Beispiel (Bereich „Diversität in Studium und Lehre“) erklärt.

Weitere Fotos und Feedbacks gibt es auf der GSiK-Homepage

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