Intern
    NMUN Delegation

    Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

    Inhaberin der Professur für Europaforschung und Internationale Beziehungen - Jean-Monnet-Lehrstuhl der Universität Würzburg.



    Seit vielen Jahren schon nehmen Studierende der Universität Würzburg am „National Model United Nations – NMUN“ teil. NMUN ist eine sehr bekannte und angesehene, die größte Simulation des UNO-Geschehens für Studierende aus aller Welt. Dabei haben die Delegationen die anspruchsvolle Aufgabe, einen ihnen zugewiesenen Staat möglichst realitätsgetreu in UNO- Debatten und -Verhandlungen zu vertreten.

    Die bisherigen Würzburger Delegationen hatten sehr unterschiedliche Staaten wie beispielsweise Sierra Leone, Nepal, Schweiz, Kasachstan, Venezuela, Jemen oder Afghanistan zu vertreten. Das letzte Jahr war es die Demokratische Republik Kongo, dieses Mal wird es Ruanda sein – erneut eine große Herausforderung!

    Die Würzburger NMUN-Delegationen haben allesamt dank intensivster Vorbereitungsarbeiten und größtem Engagement ihre Aufgabe hervorragend gemeistert. Sie haben sogar einige der begehrten Preise (Awards) mit nach Hause gebracht, so auch die letztjährige Delegation, die erneut sowohl mit einem Preis für das „Best Position Paper“ als auch mit einem „Honorable Mention Award“ ausgezeichnet wurde.  

    Das wichtigste Ziel von NMUN ist es, junge Menschen für die UNO zu interessieren und zu begeistern. Da die UNO trotz aller Defizite, die sie aufweist, das einzige repräsentative Weltforum ist, das die zentralen Fragen von Krieg und Frieden, gerechter Weltordnung und Zukunftsfähigkeit im Namen aller erörtern kann, darf sie den Weltbürgern nicht gleichgültig sein. Denn zur Lösung der aktuellen Krisen und Konflikte sind wir alle auf eine handlungsfähige, von den Bürgern und Staaten der Welt mitgetragene UNO angewiesen. Dies zeigt sich – um nur einige Beispiele zu nennen – angesichts des nicht enden wollenden syrischen und jemenitischen Bürgerkriegs sowie der katastrophalen Lage in Libyen ebenso wie im hochdringlichen Kampf gegen den Klimawandel. Umso beunruhigender ist es daher, dass dem regelbasierten, dem institutionalisierten Multilateralismus, den die UNO wie keine andere internationale Organisation verkörpert, derzeit ein ausgesprochen scharfer Wind entgegenbläst. Dagegen gilt es anzukämpfen.

    Indem die Würzburger Studierenden an NMUN teilnehmen, vertiefen sie nicht nur ihr Wissen um und ihr Verständnis sowie Engagement für die Vereinten Nationen, sondern sie tragen auch dazu bei, dass die Weltorganisation an unserer Universität mehr Aufmerksamkeit erlangt. 

    Ich wünsche nun der 2020er Delegation, die 20 Studierende aus den verschiedenen Fakultäten unserer Universität zusammenführt, eine spannende, interessante und ertragreiche Vorbereitungszeit sowie viel Erfolg für Ihre Reise an den Hauptsitz der UN in New York, wo Sie im kommenden Frühjahr für einige Tage die Arbeit von UN-Diplomaten simulieren.

    Ich werde Ihr Projekt weiterhin mit aller Kraft unterstützen. Ich bitte auch alle Einrichtungen und Unternehmen, die von der Würzburger NMUN- Delegation kontaktiert werden, um großzügige Unterstützung dieses so sinnvollen studentischen Projektes.

    Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet