Intern
Lehre

Service Learning - Lernen durch soziales Engagement

Service Learning

"Lernen durch soziale Verantwortung" - "Lernen und Kompetenzerwerb im und durch Engagement"

Service Learning (SL) verbindet akademisches Lernen (Learning) mit einer Dienst- oder Service-Leistung, die der Zivilgesellschaft konkret zugutekommt (Service). Studierende lernen in und an einem konkreten Projekt für einen realen zivilgesellschaftlichen Partner.

Bei SL handelt es sich um eine Lehr-Lernform, bei der die Anwendung theoretischen Wissens in der Praxis im Mittelpunkt steht. Hierdurch werden die in der Lehre vermittelten Inhalte vertiefend erworben. Dabei ist wesentlich, dass Studierende sich in der Community engagieren und dazu beitragen, bestehenden Unterstützungsbedarf im sozialen Sektor zu decken.

Das erfahrungsbasierte Lehr-/Lernkonzept SL entstand in den 1960er Jahren in den USA und wird dort an einer Vielzahl von Universitäten und Colleges praktiziert. In Deutschland werden Service Learning-Seminare seit 2003 durchgeführt. Service Learning-Seminare ermöglichen, drei Ziele zu verfolgen:

  • Akademische Persönlichkeitsbildung der Studierenden: Erwerb vertiefender Kenntnisse und deren praktischer Anwendung > Berufsbefähigung und Erwerb v. Schlüsselkompetenzen. Engagement ist eingebunden in Lehrveranstaltungen (Projektseminare) > Erwerb von Credit Points
  • Stärkung sozialen Engagements
  • Campus Community Partnership: Wissenstransfer von Hochschulen zu zivilgesellschaftlichen Einrichtungen regional und überregional („Mission Gesellschaft"/"Third Mission")

a. Fachorientiertes SL:

  • Lernziele sind vornehmlich fachlich, Engagement vertieft theoretisches Lernen
  • in einem fachlichen Modul eines Studiengangs (evtl. Kooperation mehrerer Studiengänge)
  • Organisation und Verantwortung bei den Lehrenden der Fachbereiche
  • relativ enge Kriterien für die Engagement-Projekte

b. Schlüsselkompetenzorientiertes SL:

  • Lernziele betreffen vornehmlich Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikation, Projektmanagement, Führungskompetenz
  • meistens fächerübergreifend
  • Organisation und Verantwortung häufig bei einer zentralen Einrichtung der Universität (Schlüsselkompetenzzentrum, Competence & Career Center, Stabsstelle SL ..)
  • Raum für verschiedenste kleine Engagement-Projekte

Für Studierende:

  • Theorie-Praxis-Transfer, Kontextualisierung von Wissen
  • Erweiterung verschiedener Schlüsselkompetenzen
  • Steigerung der Studienmotivation
  • Berufsbefähigung und Befähigung zu bürgerschaftlichen Teilhabe

Für die Universität:

  • Community Research: Forschungsprozesse unter Einbeziehung der Bürgergesellschaft
  • Steigerung der Relevanz der Universität als Kooperationspartner in der Region > wechselseitiger Wissenstransfer zwischen Hochschule und Gesellschaft bzw. Wissenschaft und Praxis
  • Öffentliche Positionierung und Profilierung der Hochschule als gesellschaftlich engagierte Hochschule > Einsatz von *Professional Science zur Förderung der *Citizen Science
  • Universität bringt sich in den Prozess Wissensgesellschaft ein:  aktiv, systematisch und mit neuen Instrumenten
  • Wettbewerbsvorteil beim Recruiting besonders engagierter und qualifizierter Studierender
  • Steigerung des Interesses von Drittmittelgebern jenseits der klassischen Forschungsförderung

Für die Gesellschaft:

  • unmittelbarer Nutzen durch „helfendes Output"
    Kontakte und Wissenstransfer zwischen gemeinnützigen Einrichtungen und Universität

Mission Gesellschaft: Wie kann in Deutschland gesellschaftliches Engagement von Hochschulen aus dem Nischendasein geholt und zum Selbstverständnis der Hochschulen werden.

Service Learning ist überdies im ersten "Engagementbericht der Bundesregierung" verankert.