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Von Japan nach Würzburg

03/02/2021

Auf den Spuren der Gebrüder Grimm verschlug es den emeritierten Professor Takashi Hashimoto vor etwas über 30 Jahren aus Japan nach Würzburg. Im Interview erzählte er von seinem Aufenthalt an der Uni Würzburg und gab Einblicke in sein Berufsleben, sowie in den Internationalen Austausch Studierender zwischen Japan und Deutschland.

Professor Hashimoto, Foto: Privat

Prof. em. Takashi Hashimoto hat in Tokyo und Marburg studiert, bevor er von 1990 bis 1992 als Gastprofessor an die Uni Würzburg kam. Als DAAD-Stipendiat in Marburg entdeckte er unter Dr. Ludwig Denecke seine Vorliebe für die Gebrüder Grimm, über die er bis heute forscht.

Herr Professor Hashimoto, an welchen Moment aus Ihrer Zeit in Würzburg erinnern Sie sich besonders gerne?

Ich erinnere mich immer an das Wetter im Mai und im September, weil es mir dann von der Temperatur her angenehm war.

Wie würden Sie einem Laien Ihren Job in kurzen Worten beschreiben?

Hauptsächlich beschäftige ich mich mit der Übersetzung der deutschen Sagen, die von den Gebrüdern Grimm gesammelt wurden. Als Professor bin ich bereits emeritiert, unterrichte aber ab und zu an der Uni Utsunomiya und halte Vorträge in verschiedenen Städten.

Welches ist die größte Herausforderung in Ihrem Beruf?

Nach meiner Rückkehr nach Japan habe ich mit Kollegen die Brüder-Grimm-Gesellschaft gegründet. Die Herausforderung hierbei ist, Verbindungspunkte zwischen Japan und Deutschland in Bezug auf die Gebrüder Grimm herzustellen. So gab es beispielsweise den Besuch einer japanischen Delegation vor über 160 Jahren bei den Gebrüdern Grimm in Berlin, die noch nicht abschließend geklärt ist.

Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf?

Am Meisten schätze ich die verschiedenen Elemente aus Philologie, Philosophie und Geschichte, die ich in meinem Beruf und in meiner Forschung verbinden kann.

Wie gelang Ihnen die Förderung der Studierenden durch Internationalen Austausch?

Vor 30 Jahren, kurz vor der Abreise zu meiner Gastprofessur nach Würzburg habe ich die Japanisch-Deutsche Gesellschaft Tochigi gegründet. In diesem Zusammenhang arbeitete ich ab 2002 mit dem Verband der Deutsch-Japanischen Gesellschaften zusammen. In dieser Kooperation gibt es seit 2000 ein Austauschprogramm, das bis 2011 über 500 japanische Studierende zum Austausch nach Deutschland geschickt hat. Ab 2005 gab es auch für etwa 300 deutsche Studierende die Möglichkeit, im Rahmen des Austausches Japan kennenzulernen.

Welche Projekte gibt es zum Austausch innerhalb des Forums der Synergie für den Wiederaufbau in Nordjapan, welches Sie 2012 mit begründeten?

Seit der Gründung des Forums mit der Präsidentin der Deutsch-Japansichen Gesellschaft e.V. haben wir alle zwei Jahre eine Summer School in Nordjapan gemacht. Dort bietet sich jeweils für 10 Studierende aus Deutschland und 50 aus Japan die Möglichkeit zum Austausch.

Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Berufsweg einschlagen möchten?

Ich halte es für wichtig, dass auch Studierende der Germanistik Elemente aus der Soziologie und den Wirtschaftswissenschaften lernen sollten, um größere Zusammenhänge herzustellen. Außerdem als Literaturtipp: „Über den Werth der ungenauen Wissenschaften“ von Jacob Grimm.  

 

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