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BMBF-Projekte im "Qualitätspakt Lehre"

Bedarfsanalyse E-Learning: Erste Zwischenergebnisse

10.04.2018

Im Rahmen des Teilprojekts „E-Learning/Blended Learning“ im Qualitätspakt Lehre an der JMU fand eine Bedarfsanalyse statt. Prof. Dr. Marc Erich Latoschik und Kristof Korwisi stellen die ersten Zwischenergebnisse der Dozierendeninterviews vor.

Unter den Schlagworten E-Learning und Blended Learning wird eine Vielzahl verschiedener computergestützter Methoden und Technologien zusammengefasst. Die JMU hat frühzeitig damit begonnen, notwendige Infrastrukturmaßnahmen zur Unterstützung der Lehrenden und der Lernenden bereitzustellen: von der multimedialen Ausstattung der Hörsäle über zentrale technische Unterstützungsangebote bis zu Schulungsangeboten. Im Rahmen des Qualitätspakts Lehre werden diese Initiativen in einer universitären Gesamtstrategie gebündelt und ausgebaut.

Die Umsetzung der Gesamtstrategie stellt dabei die Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt. Das Ziel der Gesamtstrategie und der damit verbundenen Initiativen ist eine Identifikation und Bereitstellung bedarfsgerechter Methoden und Technologien für den Einsatz von E-Learning und Blended Learning. Dies beinhaltet Methodenuntersuchungen ebenso wie die Ausarbeitung von praxisrelevanten Fallbeispielen und die Ableitung von Best Practice-Beispielen.

Einleitung

Vor dem geplanten Ausbau des Angebots und Einsatzes von E-Learning und Blended Learning an der JMU wurde eine Bedarfsanalyse durchgeführt. Diese Bedarfsermittlung fand universitätsweit und fakultätsübergreifend statt und hat verschiedene Fakultäten, Disziplinen und fachspezifische Prinzipien berücksichtigt. Es wurden dabei sowohl die Bedürfnisse und Anforderungen der Lehrenden als auch der Lernenden betrachtet.

Die erste Phase dieser Bedarfsanalyse beinhaltet die qualitative Datenerhebung durch Interviews mit Dozierenden und Studierenden. Die Durchführung der Interviews mit Dozierenden und deren Auswertung sind bereits abgeschlossen. Die Interviews mit den Studierenden werden zurzeit durchgeführt.

In der zweiten Phase bilden die Ergebnisse der qualitativen Erhebung die Grundlage zur Erstellung von einem Fragebogen für alle Dozierenden sowie einem weiteren Fragebogen für alle Studierenden der JMU. Im Anschluss an diese quantitative Erhebung werden die Daten ausgewertet und legen den Grundstein für dritte Phase mit der Ausarbeitung eines umfassenden E-Learning-Konzepts für die JMU.

Ergebnisse

Folgende Informationen fassen die ersten Zwischenergebnisse der qualitativen Interviews zusammen, die im Rahmen der Bedarfsanalyse im Sommersemester 2017 durchgeführt wurden. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben; die vorläufigen Zwischenergebnisse berücksichtigen nur die Dozierendenkohorte.

Die Zwischenergebnisse umfassen einerseits die deskriptive Statistik, die sich aus der Auswertung der Begleitfragebögen ableitet, die jede/r Proband/in vor dem eigentlichen Interview vorgelegt bekam, und andererseits qualitative Ergebnisse, die aus der eigentlichen Auswertung der Interviews hervorgehen.

Insgesamt wurden 30 Proband/innen im Alter von 27 bis 69 Jahren in verschiedenen Positionen und mit überwiegend langjähriger Lehrtätigkeit an verschiedenen Fakultäten der JMU interviewt.

Neben Alter, Geschlecht, Position und Lehrtätigkeitsdauer wurde auch die Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen erhoben. Wie oft einzelne Fortbildungsmaßnahmen in Anspruch genommen wurden, geht aus den Ergebnissen nicht hervor. Erfreulich ist die Nutzung von Angeboten der ProfiLehre durch 15 Proband/innen, aber auch externe Angebote wurden von 14 Proband/innen genutzt. Für zukünftige Erhebungen ist es sicherlich sinnvoll, die Häufigkeit der Teilnahme sowie - im Fall von der Nutzung von externen Angeboten - die Thematik dieser Angebote zu erheben.

Zudem wurde die Nutzungshäufigkeit von Clickern, CaseTrain bzw. EvaExam sowie von Lehrvideos erhoben.

Qualitative Ergebnisse

Die Ergebnisse der Interviewauswertung lassen den Schluss zu, dass unter den Proband/innen eine überwiegend positive Einstellung gegenüber dem Einsatz von E-Learning vorherrscht. Allerdings konnten auch einige Hindernisse identifiziert werden. Insbesondere die Ressource Zeit wurde als Hindernis wahrgenommen. Auch wurde häufig der hohe Aufwand genannt, der für die Erstellung von E-Learning-Formaten notwendig ist.

Aber auch Ertragszweifel (Aufwand vs. Nutzen) wurden geäußert sowie Geld als fehlende Ressource identifiziert. Aus den Interviews ergab sich zudem, dass WueCampus häufig nur zur Materialdistribution eingesetzt wird. Andere Nutzungsmöglichkeiten von WueCampus wurden von den Proband/innen kaum genannt. Auch konnte ein expliziter Nutzerwunsch nach Expertenunterstützung bei technischer Umsetzung identifiziert werden.

Neben dem Wunsch nach technischer Unterstützung wurde auch vermehrt der Wunsch nach didaktischer Unterstützung geäußert. Vereinzelt wurde der Wunsch nach zusätzlichen unterstützenden Werkzeugen geäußert.

Webseiten und Entwurfsfassung der vorläufigen Zwischenergebnisse

Kontakt:

Prof. Dr. Marc Erich Latoschik, Teilprojektleiter E-Learning/Blended Learning im Qualitätspakt Lehre und Lehrstuhlinhaber Mensch-Computer-Interaktion, T: +49 931 31-85871, marc.latoschik@uni-wuerzburg.de

Kristof Korwisi, wissenschaftlicher Mitarbeiter Lehrstuhl Mensch-Computer-Interaktion, T: +49 931 31-86882, kristof.korwisi@uni-wuerzburg.de

Von Annette Popp

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