Vor- und frühgeschichtliche Archäologie

Vor- und frühgeschichtliche Archäologie kann mit dem Abschlussziel Bachelor und Master studiert werden.
Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Bachelor of Arts)
Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Bachelor) | |
Abschluss | Bachelor (B.A.) in 6 Semestern |
Ausprägungen/ Kombinierbarkeit | 120-Punkte-Hauptfach |
Studienbeginn | zu einem Winter- und Sommersemester möglich |
Zulassung/Bewerbung | |
Zulassungsbeschränkung | zulassungsfrei |
Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Master of Arts)
Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Master) | |
Abschluss | Master (M.A.) in 4 Semestern |
Ausprägungen/ Kombinierbarkeit | 120-Punkte-Einzelfach, 45-Punkte-Hauptfach, |
Studienbeginn | zu einem Winter- und Sommersemester |
Zulassung/Bewerbung | |
Zulassungsbeschränkung | zulassungsfrei, aber fachliche Zugangsvoraussetzungen (Achtung: Bewerbung nötig! Informationen zu Fristen und Verfahren) |
Eignungsverfahren | nein |
Der Lehrstuhl
Der Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie gehört zum Institut für Altertumswissenschaften der Philosophischen Fakultät (Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften) und befindet sich im Südflügel der Residenz, Residenzplatz 2, Tor A (Tel. 0931/ 31-82866, E-Mail: L-vfg@uni-wuerzburg.de).
Gleichfalls im Südflügel der Residenz sind die folgenden Lehrstühle/Institute untergebracht: Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft, Alte Geschichte, Altgriechische Philologie, Lateinische Philologie, Philosophie.
Die Universitätsbibliothek unterhält in der Residenz eine umfassende Service-Station. Für alle dort untergebrachten Institute steht ein EDV-Raum zur Verfügung.
Gegenstand des Faches
Die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie ist eine historisch arbeitende Kulturwissenschaft. Ausgehend von den materiellen Hinterlassenschaften (Funde und Befunde) erforscht sie Umwelt, Wirtschaft und soziale Organisationsformen der frühen Menschheit ebenso wie Kunst, Brauchtum und Religion, soweit jene einen materiellen Niederschlag finden. Ihr Ziel ist somit die Analyse und Rekonstruktion von kulturgeschichtlichen Zusammenhängen und Entwicklungsprozessen in Epochen vor einer aussagekräftigen historischen Überlieferung. Die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie beginnt mit dem Auftreten des Menschen und endet zeitlich und räumlich dort, wo neben die Bodenfunde in erheblichem Umfang schriftliche Quellen treten.
Zeitlich umfasst die Vorgeschichte die Epochen der Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit (Paläo-, Meso- und Neolithikum), der Kupferzeit (Äneolithikum bzw. Chalkolithikum) sowie der Bronze- und der Eisenzeit. Die Erforschung der Altsteinzeit (Paläolithikum, ca. 3.000.000-10.000 v. Chr.) nimmt hierbei eine Sonderstellung ein, da sie sich aufgrund der engen Verflechtung mit den Naturwissenschaften (insbesondere Paläoanthropologie und Quartärgeologie) zu einer eigenen Disziplin entwickelt hat.
Die Frühgeschichte Mitteleuropas umfasst den Zeitraum von der Spätantike bis zum Beginn des Hochmittelalters unter Heranziehung vornehmlich archäologischer, aber auch historischer Quellen. Außerhalb Mitteleuropas ist die Abgrenzung zwischen Vor- und Frühgeschichte traditionell durch das Einsetzen schriftlicher Überlieferung gegeben, wobei je nach Kulturraum entsprechende zeitliche Unterschiede zu Mitteleuropa bestehen.
Geographisch wird die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, obgleich prinzipiell nicht räumlich beschränkt, zumeist auf Europa bezogen, wobei auch die angrenzenden Räume West- und Zentralasiens sowie Nordafrikas zu berücksichtigen sind. In den meisten vorgeschichtlichen Epochen kommt den kulturellen Gegebenheiten und Entwicklungen Südosteuropas und des östlichen Mittelmeerraumes eine besondere Bedeutung für das Verständnis der Archäologie Mittel-, Nord- und Westeuropas zu, da die erstgenannten Regionen vielfach eine Mittlerfunktion zu den frühen Innovationszentren Klein- und Vorderasiens und ihren späteren Hochkulturen einnehmen.
Da die Quellen der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie ausschließlich oder überwiegend gegenständlicher Natur sind (Bodendenkmäler und Fundobjekte), unterscheiden sich ihre Methoden von jenen der historischen Fächer im engeren Sinne. Im Wesentlichen umfassen sie Methoden der Feldforschung (Prospektion, Ausgrabung), Methoden der Analyse von Funden und Befunden (Klassifikation, relative und absolute Altersbestimmung, räumliche Verbreitung, Material- und Herkunftsbestimmung, Analysen von Funktionen und Technologie), archäoökologische Methoden in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Bio- und Geowissenschaften sowie schließlich Methoden der Interpretation und Rekonstruktion kulturgeschichtlicher Verhältnisse und Prozesse (Experiment, historische/ethnologische Analogie, Modellbildung und Verifikation). Die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie ist ein Teil der Archäologie, die sich vor allem nach zeitlichen und geographischen Kriterien in verschiedene Fachgebiete gliedert.
Das Studium soll neben profunder Kenntnis des Fundstoffes Vertrautheit mit den Methoden der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie in Theorie und Praxis vermitteln und den Studierenden in die Lage versetzen, wissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln, Belange der Archäologie in der Verwaltungspraxis verantwortlich zu vertreten sowie Themen und Erkenntnisse der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie einer interessierten Öffentlichkeit nahezubringen. Der gegenständliche Charakter vor- und frühgeschichtlicher Quellen und die Notwendigkeit des visuellen Erfassens und Vergleichens verleihen Exkursionen zu Museen und Geländedenkmälern einen besonderen Stellenwert innerhalb des Studiums der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie. Ebenso erfordern die Berufsfelder die Vermittlung praktischer Fähigkeiten und Kenntnisse innerhalb des Studiums in Form von Gelände- (Ausgrabung, Prospektion) und Museumspraktika.
Die große Breite des Faches hat in der Praxis dazu geführt, dass an den Universitätsinstituten in der Forschung und meist auch in der Lehre Schwerpunkte chronologischer oder geographischer Art bestehen. Am Würzburger Lehrstuhl stehen in der Lehre insbesondere die kulturgeschichtlichen Epochen des südlichen Mitteleuropa von der Sesshaftwerdung der ersten Bauern im frühen Neolithikum (ab ca. 5500 v. Chr.) über die Bronze- und die Eisenzeit bis zu den späten Kelten und den Germanen der römischen Kaiserzeit (erste Jahrhunderte n. Chr.) im Vordergrund. In der Forschung liegt der Akzent insbesondere auf siedlungsarchäologischen Fragestellungen, wobei Schwerpunkte im Neolithikum und in der Bronzezeit Mittel- und Südosteuropas bestehen.
Nützliche Links
WüStart - Mein Wegweiser ins Studium
Würzburger Online-Interessentest zur Studienfachwahl
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Informationen zu Bewerbung und Einschreibung
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