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  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.

Virtuell durch die Fachbibliothek der Alten Geschichte

23.09.2025

15.000 Bücher beherbergt die Bibliothek des Lehrstuhls für Alte Geschichte der Uni Würzburg. Eine digitale Anwendung soll nun Studierenden in den ersten Semestern eine bessere Orientierung bieten.

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In den virtuellen Kursräumen auf WueCampus können Studierende der Alten Geschichte auf die digitale Bibliothekstour zugreifen. (Bild: Christoph Naumann-Zimmer / Universität Würzburg)

Der Lehrstuhl für Alte Geschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) ist in der Würzburger Residenz zuhause. Die Büros, Seminarräume und sogar das Sekretariat beherbergen insgesamt 15.000 Bücher, aufgeteilt auf 20 Abteilungen. So versammeln sich über 1.500 Jahre Geschichte in den Lehrstuhlräumen.

Gerade für neue Studierende ist es schwer, sich da einen Überblick zu verschaffen. „Wenn man zum ersten Mal in diese Räume kommt, wird man ein bisschen erschlagen von der Masse der Bücher“, sagt Jorit Wintjes, Professor am Lehrstuhl für Alte Geschichte. Er kann gut nachvollziehen, dass es gerade zu Beginn des Studiums eine Hemmschwelle gibt, um Hilfe zu bitten und sich die Bibliothek erklären zu lassen.

Ein digitaler Weg zum Bücherregal

Aus dieser Problemlage entstand das Projekt, die Struktur der Bibliothek visuell zugänglich zu machen. Mit der Förderung von WueDive, dem JMU-Projekt zur Weiterentwicklung digitaler Lehre, und Technik aus dem Geräteverleih des Zentrums für Bildung und Lehre der JMU stand der Umsetzung nichts mehr im Wege. Gemeinsam mit Teresa Ó Dúill, studentische Hilfskraft am Lehrstuhl, filmte Projektleiter Wintjes 360°-Aufnahmen von den Bibliotheksräumen.

Vom Residenzvorplatz aus können die Studierenden so ihren Weg virtuell zum richtigen Regal nachvollziehen. Zwischen den Büchern finden sie zusätzlich kurze Videos, in denen Teresa Ó Dúill die einzelnen Abteilungen vorstellt.

Schon auf dem Sofa zuhause kann man sich nun informieren, wie die Bibliotheksregale aussehen, wo die Bücher stehen und was die Signaturen bedeuten. „Jetzt haben Studierende dieses visuelle Hilfsmittel, wo sie sich einfach durchklicken können und sich so schneller zurechtfinden“, erklärt Ó Dúill.

Die 360°-Tour wird bereits aktiv genutzt und lässt sich direkt in WueCampus-Kursräume einbinden. In der WueDive Toolbox steht die Tour allen Interessierten zur Verfügung. So können auch andere Fachbereiche, für die die Bibliotheksräume relevant sind, das Erklär-Material nutzen.

Lehre weiterdenken lohnt sich

Für Wintjes hat Lehre den Auftrag, verschiedene Perspektiven auf das Fach und seine Arbeitsmittel zugänglich zu machen. Das sei auch der primäre Antrieb für das Projekt gewesen. „Eine Bibliothek ist mehr als ein Lagerort für Bücher. Sie dient dazu, den eigenen Horizont zu erweitern,“ erklärt er. Da immer neue Studierendengenerationen mit neuen Erfahrungshorizonten an die Universität kommen, lohne es sich, auch Lehre immer wieder neu zu denken.

Zukunftsmusik

Auch bei der 360°-Tour denkt das Team weiter. Es plant zentrale Arbeitsinstrumente wie Nachschlagewerke und Standardliteratur in die virtuelle Führung zu integrieren.

Zudem böte sich auch eine Ausweitung der Tour auf weitere Fachbibliotheken im Residenz-Südflügel an: „Hier in der Residenz haben wir die in Deutschland sehr seltene Sondersituation, dass alle altertumswissenschaftlichen Institute, Forschungs- und Lehreinrichtungen, mit jeweils eigenen Institutsbibliotheken vertreten sind“, meint der Professor.

Wer sich das Ergebnis anschauen möchte, findet die Tour, ein Vorstellungsvideo und Informationen zur Vorgehensweise als Good Practice in der Toolbox für digitale Lehre

Film und Website

Das Video zum Projekt 

Die Website zum Projekt 

Kontakt

Prof. Dr. Jorit Wintjes, Lehrstuhl für Alte Geschichte,  jorit.wintjes@uni-wuerzburg.de

WueDive – Digitale Innovationen in der Lehre, wuedive@uni-wuerzburg.de

Weitere Bilder

Von Marie Klein

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