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Intelligente Technik für bessere Lehre

23.03.2021

Die Peter-Böger-Stiftung unterstützt den Ausbau der hybriden Lehre an der Universität Würzburg mit rund 25.000 Euro. Dies hat der Vorstand der Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Die Stiftungsvorstände Rainer Wiederer (links) und Lothar Wegener (rechts) beim Austausch mit Unipräsident Alfred Forchel. Auf dem Tisch sind zwei der neuen Konferenz-Systeme zu sehen.
Die Stiftungsvorstände Rainer Wiederer (links) und Lothar Wegener (rechts) beim Austausch mit Unipräsident Alfred Forchel. Auf dem Tisch sind zwei der neuen Konferenz-Systeme zu sehen. (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)

Die Corona-Pandemie hat die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) vor große Herausforderungen in der Lehre gestellt. Hörsäle, in denen 400 Studierende dem Vortrag ihrer Professorin beziehungsweise ihres Professors folgen, waren von einem Tag auf den anderen undenkbar. Auch Seminare mit weniger Teilnehmenden waren angesichts hoher Inzidenzwerte und strenger Hygienevorschriften nicht mehr möglich.

Neue Lehrformate, die in hohem Umfang auf einer intensiven digitalen Vernetzung basieren, waren die Antwort auf diese neue Situation. Mit vereinten Kräften wurde das Lehrangebot an der JMU zum Start des Sommersemesters 2020 auf Online-Formate umgestellt. Vorlesungen und Seminare wurden aufgezeichnet und von den Studierenden zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl abgerufen; zudem wurden Lernmaterialien online bearbeitet.

Dieses Konzept hat sich auch im Wintersemester 2020/21 bewährt. Zu dessen Auftakt war zwar Lehre in Präsenz möglich; pandemiebedingt musste die Uni aber im Dezember wieder auf Online-Lehre umstellen.

Ohne Präsenzveranstaltungen geht es nicht

Auch wenn der Wechsel zur digitalen Lehre insgesamt sehr zufriedenstellend funktioniert hat, war allen Beteiligten schnell klar: Die für ein erfolgreiches Studium besonders wichtige direkte Interaktion zwischen Dozierenden und Studierenden kann dabei nicht die aus den Präsenzveranstaltungen gewohnte Intensität erreichen. Aus diesem Grund hat die JMU für die zu erwartende schrittweise Öffnung zur Präsenzlehre ein Modell entwickelt, das das Studium in zukunftsorientierter Weise unterstützen soll: die sogenannte hybride Lehre.

Hybride Lehre bedeutet: Ein kleiner Kreis von Studierenden verfolgt vor Ort im Seminarraum den Vortrag der Dozentinnen und Dozenten, während die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Hause live am Rechner dabei sind. Im virtuellen Seminarraum können sie sich per Videokonferenz untereinander und mit den Dozierenden austauschen, sich an der Diskussion beteiligen und Fragen stellen.

Neue Technik für die Seminarräume

Damit diese Form der hybriden Lehre gut funktioniert, ist allerdings ein Ausbau der Technik, unter anderem mit Webcams und Tischmikrofonen, nötig. Dabei hilft jetzt die Peter-Böger-Stiftung der Universität. Lothar Wegener, Stiftungsvorstand freut sich über den Lösungsansatz: „Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg hat bei der Stiftung einen Förderantrag zum Ausbau der hybriden Lehre eingereicht. Gerade durch die aktuelle Pandemie-Situation ist dieses Projekt aus Sicht der Bürgerstiftung ganz im Sinne des bereits verstorbenen Stifters.“

Mit einer Fördersumme von rund 25.000 Euro ermöglicht sie es der JMU, insgesamt 27 integrierte Konferenz-Systeme mit Kamera, Lautsprecher und intelligenter Sichtfeldsteuerung anzuschaffen und damit die bereits bestehende Seminarraum-Ausstattung zu erweitern. „Intelligente Sichtfeldsteuerung“ heißt: Die Kamera dreht sich automatisch zur jeweils sprechenden Person und überträgt deren Bild. Die Nutzung der Geräte ist für alle Dozierenden und Studierenden fächerübergreifend möglich.

„Wir sind der Peter-Böger-Stiftung sehr dankbar für diese wertvolle Unterstützung zum Ausbau der hybriden Lehre an der Julius-Maximilians-Universität“, sagte Unipräsident Alfred Forchel. Die JMU erhalte damit zum einen die Möglichkeit, Infektionsketten zu unterbrechen oder deren Entstehung zu verhindern. Zum anderen könne sie so ihr Modell hybrider Lehre zukunftsweisend ausbauen.

Derzeit ist eine Lehre in Präsenz zwar noch nicht erlaubt. Die Hoffnung ist jedoch groß, dass sich die Pandemiesituation bis zum Sommer entspannt, sodass hybride Lehrformate mit Teilpräsenz im Laufe des Sommersemesters 2021 wieder möglich werden.

Hybride Lehre bleibt auch nach Corona

Nach Forchels Worten wird das Hybrid-Modell des Lehrens und Lernens auch nach Corona Teil des Studiums bleiben. „Diese Kombination aus Vorlesungen, persönlicher Förderung, praxisnahen Veranstaltungen vor Ort und Online-Bausteinen am eigenen Computer bedeutet für die Studierenden mehr Freiheit“, so der Unipräsident. „Sie können selbst festlegen, an welchen Tagen und an welchem Ort sie Veranstaltungen belegen sowie vor- und nachbereiten – und das in ihrer jeweils eigenen Lerngeschwindigkeit.“ Die eigenverantwortliche Studienorganisation der Studierenden erhalte durch die hybride Lehre einen weiteren Gestaltungsfreiraum, der auch in Zukunft genutzt werden solle, so Forchel.

Die Peter-Böger-Stiftung

Peter Böger war es wichtig auch über seinen Tod hinaus den Menschen in der Region Würzburg etwas Gutes zu tun. Unter der Trägerschaft der Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung entstand in Umsetzung seines letzten Willens eine unselbständige Unterstiftung mit einem klar formulierten Stiftungszweck. Peter Bögers Anliegen war es insbesondere, dauerhaft die beiden Hochschulen in Würzburg im Bereich der digitalen Medien zu fördern. Seine Stiftung ist aufgrund des Stiftungsvermögens, ein durch die Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung verwaltetes Mehrfamilienhaus, auf eine nachhaltige Förderung der Wissenschaft angelegt.

Das Projekt der JMU zum Ausbau der hybriden Lehre gerade durch die aktuelle Pandemie-Situation aus Sicht der Bürgerstiftung ganz im Sinne des bereits verstorbenen Stifters.

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