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Herz unter Hochdruck

09.11.2021

Um die Ursachen und Auswirkungen von Bluthochdruck geht es am Donnerstag, 25. November 2021, in einer öffentlichen Info-Veranstaltung am Uniklinikum.

Das Herz des Menschen erfährt jedes Jahr im November besondere Aufmerksamkeit – bei den Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Diesmal liegt der Fokus der vierwöchigen Kampagne auf dem Bluthochdruck.

Bluthochdruck ist ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und vielen anderen Erkrankungen. Das gilt besonders, wenn er spät diagnostiziert oder unzureichend behandelt wird.

Live im Hörsaal und online per Zoom

Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) lädt am Donnerstag, 25. November 2021, ab 17 Uhr zu einer Info-Veranstaltung ein. Ärzte aus verschiedenen Disziplinen des UKW und des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) halten Vorträge über Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten des Bluthochdrucks.

Die Veranstaltung findet im großen Hörsaal im Zentrum für Operative Medizin (ZOM) in der Oberdürrbacher Straße statt. Coronabedingt ist die Teilnehmerzahl auf 45 begrenzt (Zugang nach der 3G-Regel). Wer im Hörsaal dabei sein möchte, sollte sich rechtzeitig anmelden, dzhi@ukw.de, Telefon (0931) 201-46333. Alternativ ist eine Teilnahme über die Videokonferenzplattform Zoom möglich:

https://ukw-de.zoom.us/j/99040540247?pwd=dTNmRlpkZkRYR01WZXQ5Vy9leFdkdz09

Kenncode: 737877, Webinar-ID: 990 4054 0247

Bluthochdruck, ein stiller Killer

Etwa 1,3 Milliarden Menschen leiden weltweit an Bluthochdruck. Das besagt eine Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde. Die Zahl der Betroffenen hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. Und fast jeder zweite weiß nichts von seiner Erkrankung.

Professor Christoph Maack, Kardiologe und Sprecher des DZHI, schildert zu Beginn der Veranstaltung, wie es zum überhöhten Druck in den Blutgefäßen kommt. „Jeder sollte seinen Blutdruck kennen, nicht nur die Risikopatienten. Denn Bluthochdruck kommt auf leisen Sohlen. Liegt er dauerhaft über 140 zu 90 mmHg, schädigt er die Blutgefäße. Es kann zu Durchblutungsstörungen kommen, welche die Organe betreffen, vor allem Herz, Nieren, Gehirn und Augen.“

Verkalkungen lagern sich ab und zerstören die Innenwände der Gefäße, sodass ein Schlaganfall oder Herzinfarkt drohen. Laut Deutscher Hochdruckliga könnte jedoch jeder zweite Schlaganfall und Herzinfarkt vermieden werden, wenn der hohe Blutdruck rechtzeitig diagnostiziert und behandelt würde.

„Je höher der Blutdruck ist und je länger er unbehandelt bleibt, desto größer wird das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden“, berichtet Dr. Thorsten Odorfer, Oberarzt an der Neurologischen Klinik und Poliklinik am UKW und ärztlicher Projektkoordinator des Telemedizinnetzwerkes für die Schlaganfallversorgung „Transit STROKE“.

Wie hoch das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ist, lässt sich übrigens an der Netzhaut der Augen ablesen. „Die kleinen Blutgefäße unserer Sehorgane reagieren besonders sensibel auf Bluthochdruck“, erklärt Privatdozent Dr. Winfried Göbel. Der Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am UKW wird über die Netzhaut als Spiegel des Gefäßsystems referieren.

Dass es sich lohnt, die Ursache für seinen Bluthochdruck zu kennen, wird Dr. Ulrich Dischinger verdeutlichen. „Bei etwa jedem zehnten Patienten wird Bluthochdruck durch die Überproduktion von Hormonen verursacht“, erläutert der Oberarzt der Endokrinologie und Diabetologie am UKW. „Können Betroffene identifiziert werden, so ist oftmals eine zielgerichtete Therapie möglich.“

Auch eine chronische Nierenschwäche kann Bluthochdruck verursachen. Und umgekehrt: Ein zu hoher Blutdruck schädigt auf Dauer die Nieren. Der Nephrologe Professor Kai Lopau wird zeigen, wie man sich selbst aktiv schützen kann: „Wer Risikofaktoren wie Übergewicht, Stress, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkohol minimiert, kann seinen Blutdruck dauerhaft senken und seine Nieren stärken.“

Zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil ist in vielen Fällen die regelmäßige Einnahme von Blutdrucksenkern angeraten. „Treu sein lohnt sich!“, ermutigt Professor Stefan Störk, Kardiologe und Leiter der Herzinsuffizienz-Ambulanz am DZHI. Ein Hauptproblem der Volkskrankheit Bluthochdruck sei die oft fehlende Bereitschaft der Patienten zur Therapie und zur regelmäßigen Einnahme der Medikamente. Störk wird erläutern, wie Hochdruckpatienten mit der konsequenten Einnahme von Blutdrucksenkern ihr Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Erkrankungen minimieren.

Die Veranstaltung wird moderiert von Professor Stefan Frantz, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikum Würzburg. Fragen können nach den Vorträgen gestellt werden – von den Teilnehmenden im Hörsaal mündlich, von Zoom-Teilnehmenden im Chat – gern auch vorab per E-Mail an dzhi@ukw.de

Hinweise zur Teilnahme in Präsenz

Es gilt die 3G-Regel. Vorlage eines PCR-Testergebnisses, nicht älter als 48 Stunden, oder Vorlage eines Antigenschnelltestergebnisses nicht älter als 24 Stunden; vollständig Geimpfte (14 Tage nach Zweitimpfung), Genesene 14 Tage nach einer Impfung sowie Genesene (mehr als 28 Tage und weniger als sechs Monate nach Erstnachweis) sind von der Testung ausgenommen. Bitte nur zwei Teilnehmer pro Anmeldung.

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