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Hentschel-Preis für medikamentösen Schlaganfallschutz

18.10.2016

Der Hentschel-Preis 2016 geht an Privatdozent Dr. Peter Kraft von der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg. Er konnte in einer speziell gestalteten Grundlagenstudie die vorbeugende Wirksamkeit neuartiger medikamentöser Therapieoptionen gegen Schlaganfall nachweisen.

Der Hentschel-Preisträger 2016, Privatdozent Dr. Peter Kraft, umrahmt von Prof. Ralf-Info Ernestus, dem Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg und stellvertretender Ärztlicher Direktor (links), und Günter Hents
Der Hentschel-Preisträger 2016, Privatdozent Dr. Peter Kraft, umrahmt von Prof. Ralf-Info Ernestus, dem Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg und stellvertretender Ärztlicher Direktor (links), und Günter Hentschel, dem Gründer der Stiftung "Kampf dem Schlaganfall" (rechts). (Bild: Angela Pabst/Universitätsklinikum Würzburg)

Mit dem Hentschel-Preis ehrt die Stiftung "Kampf dem Schlaganfall" thematisch passende Arbeiten aus Forschung, Prävention, Diagnostik und Therapie. In diesem Jahr überreichte Günter Hentschel, der Gründer der Stiftung, die Auszeichnung an Privatdozent Dr. Peter Kraft von der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) für seine Grundlagenforschung an vielversprechenden Substanzen, die vor Schlaganfällen schützen sollen.

Erprobung bei älteren Mäusen mit Begleiterkrankungen

Die getesteten Wirkstoffe wurden schon vor einigen Jahren an der Universität Würzburg und am UKW entwickelt und beim experimentellen Schlaganfall untersucht. Im Unterschied zu anderen präklinischen Studien zu diesen und vergleichbaren Medikamenten arbeitete Dr. Kraft bei der jetzt preisgekrönten Erhebung nicht mit jungen, gesunden Mäusen, sondern mit älteren Tieren mit kardiovaskulären Begleiterkrankungen: wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Arteriosklerose.

"Dies ergab ein wesentlich realistischeres Bild für die Übertragbarkeit auf den Menschen, denn Schlaganfälle treten ja vornehmlich im fortgeschrittenen Lebensalter und bei multimorbiden Patienten auf", sagt Kraft. Der Würzburger Schlaganfallexperte konnte ermitteln, dass die untersuchten Medikamente in der Lage sind, Mäuse vor Schlaganfall-assoziierter Thrombusbildung zu schützen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Oktober vergangenen Jahres in der renommierten US-amerikanischen wissenschaftlichen Fachzeitschrift Stroke veröffentlicht.

Hoffnung auf ein Prophylaxe-Medikament

"Ich hoffe, dass der nachweislich erfolgreiche Einsatz bei Mäusen, die in ihren körperlichen Bedingungen den menschlichen Patienten noch ähnlicher sind, dazu beiträgt, dass die aussichtsreichen Wirkstoffe leichter den Sprung in die klinische Forschung schaffen", sagt Kraft. Damit liegt der Mediziner genau auf der Linie der Vision von Günter Hentschel. Der ehemalige Leiter des Würzburger Gewerbeaufsichtsamts hofft auf die Entwicklung eines schützenden Medikaments, das Schlaganfall-Risikopatienten prophylaktisch einnehmen können. Dazu will er mit seiner Stiftung "Kampf dem Schlaganfall" jede mögliche Unterstützung leisten.

Kontinuierliche Sensibilisierung für das Thema Schlaganfall

Die Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Hentschel-Preises fand am 5. Oktober 2016 statt. Neben seinem Dank für den Preis lobte Peter Kraft auch die kontinuierliche Aufklärungsarbeit der Hentschel-Stiftung, die zu einer immer weiteren Sensibilisierung der Bevölkerung für die Herausforderungen der Schlaganfalltherapie und -forschung führe.

Pressemitteilung UKW

Weitere Informationen auf der Webseite der Stiftung:  http://www.hentschel-stiftung.ukw.de/

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