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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Dialekt und viel Humor am Schülertag

09.05.2017

Lustig ging es am 13. Schülertag des Unterfränkischen Dialektinstituts zu: „Dialekt und Humor“ war das Thema – und da gab es für die rund 250 Schüler viel zu kichern und zu lachen. Neun achte Klassen brachten Leben in das Philosophiegebäude der Universität Würzburg.

Vertreter der Klasse 8a des FLG Gemünden bei ihrem Sketch über eine Stadtratssitzung. (Foto: UDI).
Vertreter der Klasse 8a des FLG Gemünden bei ihrem Sketch über eine Stadtratssitzung. (Foto: UDI).

„Humor ist nicht nur an den Charakter, sondern auch an die Landschaft und an die Sprache gebunden“, weiß die Würzburger Regisseurin, Schauspielerin und Theaterpädagogin Angela Sey. Ihr Vortrag mit dem Titel: „Dialekte – Knaller der Comedians“ sollte den Schülern zeigen, welche Rolle die Dialekte in der Comedy- und Kabarettszene spielen.

Dabei wurde klar: Dialekte lockern schwierige Themen auf. Sie sind häufig doppeldeutig, karikieren und zeigen Widersprüche auf. Kurz: Sie fördern die Komik, wenn sie authentisch sind, wenn sie aus dem Bauch heraus kommen.

Herzblatt, Dochesschau und Sketche auf fränkisch

Der passende Übergang zum Wettbewerb, der fester Teil des Schülertags am Unterfränkischen Dialektinstitut UDI ist: Die Klassen sollten einen kurzen Sketch oder einen lustigen Dialog in ihrem Heimatdialekt vorbereiten und präsentieren.

Interessant waren die Unterschiede in den Beiträge. Es gab ein eher statisch geführtes Gespräch an einem Tisch bis hin zu aufwändigen Inszenierungen mit Musik, Bildern und Kostümen – die Klassen waren sehr kreativ in ihrer Darbietung. Und mutig: ein Kamerateam vom BR filmte die Veranstaltung, die noch dazu vor einem großen Publikum stattfand.

Alle Aufführungen waren abwechslungsreich, unterhaltsam und lustig. Das machte es nicht leicht, eine Gewinnerklasse zu bestimmen. In der Jury saßen: die Professoren Wolf Peter Klein und Matthias Schulz (beide vom Institut für deutsche Philologie), Armin Grein (stellvertretender Bezirkstagspräsident), Angela Sey, Marlies Hagelauer (Theaterpädagogin am Mainfrankentheater Würzburg) und Sara Sophie Schmitt (Main-Post).

Die drei Wettbewerbs-Besten

Auf dem dritten Platz landete die Klasse 8T der Werner-von-Siemens-Realschule in Bad Neustadt/Saale mit ihrem Herzblatt-Sketch. In ihrer „Herzblatt-Sondersendung vom Lande“ ließen sie die Zuschauer in Nostalgie schwelgen, verknüpften Dialekt mit Humor und Liebe. Das aufwändig gestaltete Bühnenbild überzeugte dann komplett. Der Preis: ein Besuch beim BR-Studio Mainfranken in Würzburg.

Platz zwei machte die Klasse 8 der Realschule der Theodosius-Florentini-Schule in Gemünden mit ihrer Variante der Tagesschau. Hier stand eindeutig der lokale Bezug im Vordergrund, da in ihrer Dochesschau lauter Nachrichten aus den um Gemünden herum liegenden Orten vermeldet wurden. Die große Vielfalt der Dialekte wurde gut herausgearbeitet. Ausgezeichnet wurde der Beitrag mit einem „Tag als Chefredakteur“ bei der Main-Post.

Sehr einig war sich die Jury bei der Vergabe des ersten Platzes an die Klasse 8 des Gymnasiums der Theodosius-Florentini-Schule Gemünden für ihren „Überfall auf einen Supermarkt“-Sketch. Den Darstellern merkte man ihre große Spielfreude an: Theatralisch setzten sie das Thema am besten um. Ließen dabei auch das Bühnenbild und die Action nicht in Vergessenheit geraten. Passend zu ihrer Inszenierung darf sich die Klasse nun entscheiden, ob sie mal hinter die Kulissen des Mainfrankentheaters blicken oder lieber an einem Theaterworkshop dort teilnehmen möchte.

Witze aus der Region analysiert

Die ganze Aufregung konnten die Klassen beim gemeinsamen Mittagessen sacken lassen. Danach präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Arbeitsaufträge, die sie erst am Vortag erfahren hatten. Es ging um die Analyse von Mundartwitzen: Jede Klasse hatte drei andere Witze bekommen, allerdings ohne die Information, aus welcher Region diese Witze stammen. Darin bestand die Aufgabe: Dialektmerkmale erkennen und auf die lautlichen Phänomene, Merkmale in der Formenbildung oder im Wortschatz eingehen.

Wie in einer richtigen Vorlesung an der Uni, sollten sie ihre Ergebnisse dann im Hörsaal präsentieren. „Hut ab vor so viel Mut, vor einem großen Publikum zu reden“, sagten die Initiatoren der Veranstaltung. Preise gab es auch hier zu gewinnen. Stapelweise hatte der Arena-Verlag Jugendbücher gesponsert – für jeden Geschmack war etwas dabei.

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