Intern
  • Teaser des Symposiums von QUADIS und Wue
Lehre

Plötzlich Politiker

24.06.2014

Studierende des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Würzburg brachten Europa ins Würzburger Rathaus. In einem Planspiel schlüpften sie in die Rolle von Politikern und erleben Europapolitik live.

Die studentischen Minister und Ministerinnen im Rat lauschen dem „deutschen Umweltminister Jürgen Trittin“ (Foto: Carolin Rüger)

Straßburg und Brüssel lagen am 13. Juni mitten in Würzburg. Über 50 Studierende des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie trafen sich bei einem Planspiel im Würzburger Rathaus, in dessen Mittelpunkt die Europapolitik stand. Dabei schlüpften sie in die Rolle von Politikern und erprobten ihr theoretisches Wissen aus dem Studium in der Praxis.

Dr. Carolin Rüger, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Europaforschung und Internationale Beziehungen der Würzburger Uni, hatte die europapolitische Simulation zusammen mit Rabia Ünlü vom Europe Direct-Informationszentrum organisiert. „Planspiele kann man wunderbar in der Lehre einsetzen, um komplexe Prozesse verständlich zu machen und um zu vermitteln, wie Politik in der Praxis funktioniert. Außerdem erwerben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei wichtige ‚Soft Skills‘“, so Rüger.

Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand die Akku-Richtlinie – ein Gesetz, das seit 2006 regelt, wie man Altbatterien und Akkus besser recycelt und Umweltbelastungen verringert. Entwickelt hat das Planspiel Robert Lohmann von der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Unterstützt von Sarah Morcos führte Lohmann die Simulation zusammen mit den Studierenden durch. Der Ratssaal wurde zum Brüsseler Ministerrat, der Wappensaal zum Europäischen Parlament. Die studentischen Politiker stritten, verhandelten und taktierten.

Am Ende gab es in Würzburg zwar keine Richtlinie. Zu unterschiedlich waren die Positionen, zu kompromisslos die Verhandlungspartner, und dann blockierten auch noch die Briten – wie so oft im richtigen Leben eben. Aber alle Teilnehmer waren sich einig: Es soll in jedem Fall eine Neuauflage des Planspiels geben, denn so kann man Europa viel besser verstehen.

Zurück