Neuer Studiengang Schulpsychologie startet im Wintersemester
05.08.2025Zum Wintersemester 2025/2026 startet an der Universität Würzburg der Studiengang Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt. Er steht allen neu immatrikulierten Lehramtsstudierenden offen.

Es ist eine Kombination von psychologischen Fachinhalten mit pädagogisch-didaktischen Elementen der Lehramtsausbildung: Der Studiengang „Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt“, der zum kommenden Wintersemester an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) startet. Das Angebot erweitert den bereits umfangreichen Fächerkanon in der Lehrkräfteausbildung an der Universität in Würzburg um ein Element, für dessen Absolventinnen und Absolventen große Nachfrage besteht.
„Das Ziel des Studiengangs ist es, fundierte Kenntnisse in psychologischer Diagnostik, Beratung und Intervention zu vermitteln, die speziell auf den schulischen Kontext zugeschnitten sind“, erklärt Professor Thomas Trefzger, Leiter der Professional School of Education der JMU und Inhaber des Lehrstuhls für Physik und ihre Didaktik.
Wer sich für den neuen Studiengang einschreibt, wird in erster Linie auf die Tätigkeit als Schulpsychologe oder Schulpsychologin in der Schulberatung vorbereitet und erhält die dafür notwendige wissenschaftliche Ausbildung in Psychologie. Der Bedarf an Expertinnen und Experten in diesem Bereich ist groß; schon heute herrscht ein großer Mangel an Schulpsychologinnen und -psychologen vor allem in Unterfranken. „Und man darf davon ausgehen, dass dieser Bedarf an den Schulen weiterhin wächst“, so Trefzger.
Zusätzlich bereitet der Studiengang darauf vor, an weiterführenden Schulen das Fach „Psychologie“ zu unterrichten, soweit dieses an der betreffenden Schulart eingeführt ist. Dementsprechend bekommen Studierende auch umfangreiche schulpraktische Erfahrungen vermittelt.
Das Studium der Schulpsychologie
Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt kann an der Uni Würzburg als Unterrichts- oder Erweiterungsfach für das Lehramt an Gymnasien sowie als Erweiterungsfach für die Lehrämter an Real-, Mittel-, und Grundschulen studiert werden.
Für das Lehramt Gymnasium bedeutet dies konkret: Wer sich für dieses Studium entscheidet, kann zwischen den Kombinationen mit den Fächern Latein, Englisch und Mathematik wählen. Das Studium der Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt ersetzt in diesem Fall ein Unterrichtsfach.
In allen anderen Schularten kann Schulpsychologie als Erweiterungsfach studiert werden – mit vergleichbaren fachlichen Inhalten, aber weniger Leistungspunkten. Auch in diesen Fällen ersetzt die Schulpsychologie ein beziehungsweise das Unterrichtsfach.
Wer sich für den neuen Studiengang einschreiben will, hat dazu noch bis zum 10. Oktober 2025 Zeit. Die Einschreibung geht direkt über das Online-Portal der Universität. Die Vorlesungen starten am 13. Oktober.
Stimmen zur Einrichtung des neuen Studiengangs
JMU-Präsident Paul Pauli freut sich über das neue Angebot: „Mit ihren mehr als 6.000 Lehramtsstudierenden ist die Universität Würzburg der größte Standort für die Ausbildung von Lehrkräften in Nordbayern. Studiengänge für fast alle Schularten und ein breites Fächerangebot machen das Lehramtsstudium in Würzburg attraktiv. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Angebot jetzt um das Lehramtsfach ‚Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt‘ erweitern können. Seine Absolventinnen und Absolventen werden dringend gebraucht. Sie übernehmen an Schulen wichtige Aufgaben, die in den vergangenen Jahren immer stärker an Gewicht gewonnen haben. Sie sind damit ein Schlüssel zur Förderung von Bildung, Gesundheit und sozialem Zusammenhalt.“
Auch Wissenschaftsminister Markus Blume begrüßt das neue Angebot: „Die Universität Würzburg hat ein starkes Profil bei Psychologie – jetzt bauen wir es noch weiter aus: Wir richten einen neuen Studiengang für Schulpsychologie ein. Das ist ein starkes Signal für den Standort Würzburg und die Bildungsregion Unterfranken, aber auch ein wichtiger Baustein für die Ausbildung von Schulpsychologinnen und -psychologen in ganz Bayern.“ Da die Herausforderungen an Bayerns Schulen immer vielfältiger werden, seien mehr Expertinnen und Experten auf dem Feld der pädagogischen Psychologie ganz entscheidend. „Denn Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sind nicht nur Lehrkräfte für Fächer, sie sind Lehrkräfte für unsere jungen Menschen“, so der Minister.
Kultusministerin Anna Stolz hat schon in ihrer Zeit als Staatssekretärin in zahlreichen Gesprächen vor Ort bemerkt, welche Bedeutung die Einrichtung eines solchen Studiengangs nicht nur für Würzburg, sondern für die ganze Region hat. „Ich habe diesem Thema deshalb seit Beginn meiner Amtszeit als Kultusministerin die Priorität gegeben, die es verdient. Der neue Studiengang Schulpsychologie an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg stärkt die Region und hat eine Strahlkraft, die noch weit über Unterfranken hinausreicht“, sagte Stolz. Gewinner sind ihren Worten nach die Schülerinnen und Schüler. Für sie seien Schulen mehr als Lernorte – „sie sind auch Orte der Unterstützung, um stark fürs Leben zu werden.“