English Intern
  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.

Neues Semester steht vor der Tür

10/10/2025

Am 13. Oktober starten an der Universität Würzburg die Vorlesungen für das Wintersemester 2025/26. Bei der jährlichen Pressekonferenz zum Semesterstart informierte Präsident Paul Pauli über aktuelle Themen aus der Uni.

Bei der jährlichen Pressekonferenz zum Start des Wintersemesters stand Präsident Paul Pauli den Medien Rede und Antwort.
Bei der jährlichen Pressekonferenz zum Start des Wintersemesters stand Präsident Paul Pauli den Medien Rede und Antwort. (Bild: Lutz Ziegler / Uni Würzburg)

Exakt 25.295 Studierende sind bis jetzt (Stand 9.10.2025) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) für ein Studium eingeschrieben. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es kurz vor Beginn der Vorlesungen 25.894. 

2.736 Studienanfängerinnen und -anfänger haben sich bis jetzt für das Wintersemester immatrikuliert; ein Minus zum Vorjahr, als diese Zahl zu einem vergleichbaren Zeitpunkt bei 3.238 lag. Hauptgrund für den erwartbaren Rückgang ist der weitgehend fehlende Abiturjahrgang 2025 in Bayern. Die Zahl der Studierenden wird – wie in den Vorjahren – bis zum offiziellen Stichtag für die Feststellung der Studienanfängerzahlen am 1. Dezember noch weiterwachsen, so dass für das Studienjahr 2025/26 zusammen mit den 676 neuen Studierenden aus dem Sommersemester 2025 mit rund 3.500 Studienanfängerinnen und -anfängern gerechnet wird. 

Nach aktuellem Stand verfolgen 15.584 Studentinnen und 9.658 Studenten Vorlesungen und Seminare. 53 Studierende haben keine Angaben zum Geschlecht gemacht. Der Frauenanteil liegt somit bei 61,7 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.  

Bislang haben sich 2.998 ausländische Studierende eingeschrieben. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtzahl der Studierenden von 11,8 Prozent – ein Plus von fast zwei Prozent. 

Frauen auf Professuren: Von 1.1.2025 bis 1.11.2025 wurden 24 Professuren neu besetzt, dabei ist es der JMU gelungen, den Frauenanteil weiter zu steigern. Er liegt aktuell bei 29,7 Prozent; Ende 2020 betrug er 23 Prozent. Universitätspräsident Paul Pauli freut sich über diesen positiven Trend, betont aber, dass man weiter an der Erhöhung des Frauenanteils bei den Professuren arbeite. Zum Stichtag 1.10.2025 arbeiteten an der JMU und dem Uniklinikum insgesamt 491 Professorinnen und Professoren.  

Beliebte Fächer: Traditionell stark nachgefragt sind Jura, Wirtschaftswissenschaften, Medizin und die Lehramtsstudiengänge. Für ein Lehramtsstudium sind an der JMU aktuell 5.720 Studierende eingeschrieben – etwas weniger als vor einem Jahr. 

Insgesamt verteilen sich die Lehramtsstudierenden an der JMU auf die einzelnen Schularten: 

  • Gymnasium:    2027      
  • Grundschule:     1702     
  •  Förderschule:    1302      
  • Realschule:     454     
  •  Mittelschule:     235     

Neue Studiengänge am Start 

 Mehrere neue Studiengänge und ergänzende Angebote starten mit dem Wintersemester 2025/26 an der Universität Würzburg.  

Der Bachelorstudiengang Pflegewissenschaften, angeboten vom Lehrstuhl für Pflegewissenschaften an der Medizinischen Fakultät, kombiniert über sieben Semester zwei Abschlüsse: den Bachelor of Science und die Ausbildung als Pflegefachfrau/-mann. Im dualen Studium werden die Studierenden theoretisch und praktisch ausgebildet. 

Im Rahmen des Lehramtsstudiums ist der Studiengang Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt neu an der Uni. Das neue Angebot vereint psychologische Fachinhalte mit pädagogisch-didaktischen Elementen aus der Lehramtsausbildung. Studierbar als Unterrichts- oder Erweiterungsfach für das Lehramt Gymnasium, Real-, Mittel- und Grundschule bereitet der Studiengang auf eine Tätigkeit als Schulpsychologin oder -psychologe vor. 

Europäisch wird es beim neuen Masterstudiengang Global Challenges for Sustainability. Dieser wird im Rahmen der Universitätsallianz CHARM EU gemeinsam mit den acht Partneruniversitäten angeboten, seit September 2025 sind erstmals Studierende in Würzburg vor Ort. Der Studiengang konzentriert sich fächerübergreifend auf Nachhaltigkeitsthemen und die Vermittlung interkultureller Kompetenzen. Die Studierenden sind von Spanien bis Finnland über ganz Europa verteilt und studieren gemeinsam in modernen hybriden Klassenzimmern.   

Weitere neue Masterstudiengänge sind Computational Humanities, eine Verbindung der Geisteswissenschaften und der Informatik, GEOSPHERES, hier werden moderne Methoden zum Umgang mit Herausforderungen des Klimawandels vermittelt, sowie Adult Education and Management in Lifelong Education, wo Studierende für den stetig wachsenden Markt der Erwachsenenbildung fit gemacht werden. 

Zusätzliche neue Angebote umfassen das Synopsis Kolleg, das noch unentschlossenen jungen Menschen einen Einblick in die Vielfalt der Wissenschaft und das universitäre Leben geben soll. 16 Personen haben sich für das einjährige Programm, das neben speziellen Lehrveranstaltungen beispielsweise auch Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung beinhaltet, entschieden. 

Das Zertifikat Machtmissbrauch erkennen und verhindern richtet sich neben allen Studierenden auch an Personen aus entsprechenden Berufsfeldern – etwa Lehr- oder Pflegekräfte. Es vermittelt Grundlagen im Umgang mit Macht und sensibilisiert für Grenzüberschreitungen und Prävention. 

Das Career Center bietet das Zertifikat Professional Skills an, welches über vier Semester fachlich übergreifende Kompetenzen, etwa in Bereichen wie Kommunikation, Digitalisierung oder Soziales. Bachelor-, Master- und Promotionsstudierende werden so auf den dynamischen Arbeitsmarkt vorbereitet. 

Mit zwei Exzellenzclustern Richtung Exzellenzuniversität 

Im Mai wurden beide Würzburger Anträge auf Exzellenzcluster im bundesweiten Wettbewerb „Exzellenzstrategie“ bewilligt. Ihre finanzielle Förderung beginnt am 1. Januar 2026.  

Das Neue Exzellenzcluster NUCLEATE, eine gemeinsame Initiative mit den beiden Münchner Universitäten TUM und LMU, forscht zu Nukleinsäuren wie RNA und DNA. Ziel sind etwa neue medizinische Therapieansätze. 

Fortgesetzt wird das Cluster ctd.qmat, welches die Universität Würzburg seit 2019 erfolgreich gemeinsam mit der TU Dresden betreibt. Hier arbeiten Forschende an innovativen Materialien, die eine wichtige Grundlage für Zukunftstechnologien bilden können. Während der bisherigen Laufzeit wurden mit Patenten für topologische Laser und ultrapräzise Messungen bereits Grundsteine für technologische Anwendungen gelegt. 

Mit zwei Exzellenzclustern erfüllt die JMU die Voraussetzungen, um ins Rennen um den Titel einer Exzellenzuniversität einzusteigen. 

Insgesamt 21 Standorte bewerben sich um die begehrte Millionenförderung, die in diesem Fall nicht für einzelne Forschungsvorhaben, sondern für die Infrastruktur der Uni als Ganzes gedacht ist. 

Neben den bestehenden Exzellenzuniversitäten in München ist die Universität Würzburg die einzige bayerische Universität, die noch Chancen auf das prestigeträchtige Prädikat hat. Der aufwändige Antrag wird im November 2025 eingereicht, die Entscheidung über die Förderung fällt am 2. Oktober 2026. Die Auszeichnung als Exzellenzuniversität wäre ein bahnbrechender Schritt, würde die JMU international sichtbarer machen und dabei helfen, ein Umfeld exzellenter Forschung und Lehre weiter auszubauen.   

Großer Erfolg bei den ERC-Grants 

Erfreut zeigte sich Universitätspräsident Pauli über das herausragende Abschneiden der JMU bei den ERC-Grants über die vergangenen 12 Monate. Gleich zehn Grants gingen in dieser Zeit nach Würzburg. Sechs auf einen Schlag gab es zuletzt im September – so viele wie an keiner anderen deutschen Uni. Von Altorientalistik über Neurowissenschaften bis hin zu Zellbiologie erhalten Forscherinnen und Forscher der JMU Fördersummen in Millionenhöhe vom European Research Council. 

Von Lutz Ziegler

Zurück