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Weltweit häufig zitierte Forscher aus Würzburg

12.11.2025

Fünf Professoren der Uni Würzburg gehören zu den Highly Cited Researchers 2025. In diese Liste werden Forschende aufgenommen, deren Arbeiten besonders oft von anderen zitiert werden.

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Häufig zitierte Würzburger Forscher (im Uhrzeigersinn): Ronny Thomale, José Pedro Friedmann Angeli, Georg Gasteiger, Dominic Grün und Christoph Wanner. (Bild: Tobias Ritz / José Pedro Friedmann Angeli / Katja Krause / Marcus Rockoff / Daniel Peter)

Das auf Zitationsdaten spezialisierte Unternehmen Clarivate Analytics hat eine neue Liste mit weltweit häufig zitierten Forschenden veröffentlicht. Darin finden sich erneut auch Professoren der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU): der Zellforscher José Pedro Friedmann Angeli, der Mediziner und Immunologe Georg Gasteiger, der Systembiologe Dominic Grün, der Physiker Ronny Thomale und der Mediziner Christoph Wanner.

Als häufig zitiert gelten Publikationen, die in ihrem Erscheinungsjahr zu den ein Prozent am meisten zitierten ihres Fachgebiets gehören. Nur wer an besonders vielen solcher Publikationen beteiligt ist, wird in den Kreis der Highly Cited Researchers aufgenommen.

2025 besteht dieser Kreis aus 7.131 Persönlichkeiten. Die meisten arbeiten in den USA (42 Prozent), gefolgt von China (12 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (9). Deutschland liegt mit 5 Prozent der oft zitierten Forschenden auf Platz 4.

Weblink: Highly Cited Researchers 2025

Gratulation vom Universitätspräsidenten

JMU-Präsident Paul Pauli beglückwünscht die Forscher: „Dass fünf Würzburger Wissenschaftler zu den Highly Cited Researchers zählen, belegt eindrucksvolle die internationale Sichtbarkeit unserer Universität. Meinen Glückwunsch an die Ausgezeichneten!“

Prof. Dr. José Pedro Friedmann Angeli

Der Professor am Rudolf Virchow Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging wird seit fünf Jahren in Folge als Highly Cited Researcher ausgezeichnet. Mit seiner Arbeit liefert er eine neue Definition davon, wie Zellen leben und sterben. Seine Forschung zeigt, wie oxidative Kräfte an Zellmembranen kontrolliert werden und wie Veränderungen in diesem Gleichgewicht die Ferroptose auslösen können, eine regulierte Form des Zelltods. Er sucht neue Wege, um das Schicksal von Zellen vorherzusagen und zu beeinflussen und die Membran-Redox-Biologie für präzise Behandlungen zu nutzen. Seine Arbeit eröffnet Möglichkeiten, schwer zu behandelnde Krebsarten gezielter zu therapieren. Und sie liefert eine Vorlage für Innovationen in der translationalen Zellbiologie.

Prof. Dr. Georg Gasteiger

Der Gründungsdirektor der Max-Planck-Forschungsgruppe  für Systemimmunologie an der Uni Würzburg und Leiter des JMU-Lehrstuhls für Systemimmunologie II ist ein international führender Immunologe und hat Pionierarbeiten zur Biologie von Immunzellen in Geweben geleistet. Sein Team erforscht die Wechselwirkungen von Lymphozyten mit den verschiedenen Geweben des Körpers. Von ihm stammen grundlegende Beiträge zur gewebespezifischen Regulation des angeborenen und adaptiven Immunsystems im Kontext der Entwicklung, Reparatur und Alterung verschiedener Organe. Gasteigers Gruppe möchte verstehen, wie diese Regulationsmechanismen zur Abwehr von Infektionen oder Tumoren oder zur Entstehung entzündlicher Erkrankungen beitragen.

Prof. Dr. Dominic Grün

Der Leiter des Lehrstuhls für Computational Biology of Spatial Biomedical Systems und Direktor am Institut für Systemimmunologie erforscht mit hochauflösenden Methoden Prozesse der Zelldifferenzierung im Knochenmark und im Lebergewebe. Seine Arbeitsgruppe hat zahlreiche bioinformatische Algorithmen entwickelt, um Daten zu entschlüsseln, die mittels Einzelzell-RNA-Sequenzierung gewonnen wurden. Mit diesen Methoden konnte der Physiker einen ersten Zelltyp-Atlas der menschlichen Leber erstellen und zu einem besseren Verständnis der Gewebearchitektur und Zelldifferenzierung in der Leber beitragen. Seine Arbeitsgruppe erforscht außerdem molekulare und zelluläre Prozesse bei der Geweberegeneration von Leber, Herz und Knochenmark.

Prof. Dr. Ronny Thomale

Der Leiter des Lehrstuhls für Theoretische Physik I befasst sich mit der Beschreibung stark korrelierter Elektronenzustände. Materialien mit diesen Eigenschaften bringen erstaunliche Phänomene hervor, wie zum Beispiel Supraleitung, Quanten-Hall-Effekt, Spinflüssigkeiten, Topologische Isolatoren und Magnetismus. Thomales Grundlagenforschung zielt darauf ab, neue Quantenzustände von Materie vorherzusagen und mögliche Materialkandidaten, vereint mit experimentellen Untersuchungen, besser zu verstehen. Sie erstreckt sich auch auf synthetische Festkörpersysteme, die für die Simulation spezieller Eigenschaften von Quantenmaterialien verwendet werden können.

Prof. Dr. Christoph Wanner

Der Seniorprofessor  und frühere Leiter des Schwerpunktes Nephrologie an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Würzburger Universitätsklinikums ist Experte für Nierenkrankheiten bei Diabetes mellitus sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Dialysepatienten und nach Nierentransplantationen. Durch weltweit angelegte klinische Studien konnte er erstmals zeigen, dass bei Diabetikern ein in der Niere wirksames Medikament das Fortschreiten der Nierenerkrankung entscheidend verzögern kann. Die Diagnostik, Prognoseerstellung und Therapie von Fettstoffwechselstörungen bei Nierenkranken sind weitere Schwerpunkte seiner Arbeit.

Von Robert Emmerich

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