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Früherer Unikanzler Bruno Forster verstorben

14.08.2025

Bruno Forster war über 14 Jahre lang Kanzler der Universität Würzburg und hat in dieser Zeit Herausragendes für die Uni geleistet. Nun ist er im Alter von 84 Jahren verstorben.

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Der ehemalige Kanzler der Universität Würzburg, Bruno Forster. Das Bild stammt aus dem Jahr 2014. (Bild: Robert Emmerich / Universität Würzburg )

Immer eine Fliege zum Anzug statt einer Krawatte: Das war nur der Accessoires, die Bruno Forster unverwechselbar machten. Der 1941 in Weiden geborene Oberpfälzer war von 1992 bis 2006 Kanzler der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Auch noch im Ruhestand brachte er sich mit großem Engagement gesellschaftlich ein – für die Universität und ihre Alumniarbeit, aber auch für das Mainfranken Theater Würzburg. Im Alter von 84 Jahren ist Bruno Forster nun am 7. August 2025 in Würzburg verstorben.

Bruno Forster schlug nach seinem Jurastudium die Laufbahn im öffentlichen Dienst ein. Er war bei der Zentralverwaltung der JMU Leiter der Personalabteilung, des Rechts- und des Wahlamts sowie ständiger Vertreter des Kanzlers, bevor der Senat der Universität ihn 1992 selbst zum Kanzler wählte. Mehr als 14 Jahre hatte er dieses Amt inne. Als Kanzler war er Mitglied der Universitätsleitung und Chef der Zentralverwaltung.

Herzensanliegen Alte Universität

Neben den umfangreichen Aufgaben zur Modernisierung der Verwaltung waren ihm der Wiederaufbau und die Sanierung der Alten Universität und der Neubaukirche ein besonderes Anliegen. In seiner Amtszeit wurden die Bauarbeiten am historischen Herzstück der JMU abgeschlossen. Auf Forsters Initiative startete eine erfolgreiche Spendenaktion für ein Carillon: Das Glockenspiel wurde 2005 im Turm der Neubaukirche installiert und bereichert das Kulturleben der Stadt mit öffentlichen Konzerten.

Besonders verdient gemacht hat er sich auch um den universitätseigenen Forst in Sailershausen. Dieser war durch Orkane zu Beginn der 1990er-Jahre verwüstet worden. Forster gelang es, das daraus resultierende finanzielle Defizit innerhalb weniger Jahre auszugleichen und das Universitätsforstamt zu einem modernen und rentablen Forstbetrieb weiterzuentwickeln.

Schatzmeister im Alumni-Verein

Auch im Ruhestand engagierte sich Bruno Forster weiterhin für die JMU. Von 2012 bis 2023 war er Schatzmeister im zentralen Alumni-Verein. In dieser Zeit kümmerte er sich um die Haushaltsplanung und weitere finanzielle Angelegenheiten bei Alumni-Fundraising-Projekten und unterschiedlichsten Veranstaltungen. Außerdem wirkte er als Mentor für die Geschäftsführung des Alumni-Vereins: „Auf ihn konnte man sich immer 100prozentig verlassen, auch in schwierigen Situationen“, sagt Alumni-Beauftragte Michaela Thiel.

Engagement für das Theater

Dass Bruno Forster ein kulturbegeisterter Mensch war, zeigte sich in seinem Engagement für das Mainfranken Theater Würzburg. Von 2000 bis 2024 war er Vorsitzender des Theater- und Orchesterfördervereins. Unter dessen Dach gründete er 2001 gemeinsam mit Hans-Bernhard Bolza-Schünemann den Stifterkreis Rosenkavaliere, der seitdem die künstlerischen Arbeit nachhaltig finanziell unterstützt.

Ehrungen und Auszeichnungen

Der Theater- und Orchesterförderverein ernannte ihn 2024 zum Ehrenvorsitzenden. Die Stadt Würzburg würdigte sein Engagement um den Förderverein und die Rosenkavaliere 2009 mit der Kulturmedaille; 2017 verlieh sie ihm die Silberne Stadtplakette. Bereits 2002 hatte Bruno Forster das Bundesverdienstkreuz erhalten. Die JMU ehrte ihren langjährigen Kanzler 2007 mit der Verdienstmedaille „Bene merenti“ in Gold.

Von Robert Emmerich

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