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  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Mit Leidenschaft für mehr Chancengleichheit

16.09.2025

Anfang September hat das Netzwerk Chancen in Berlin die Social Diversity Awards verliehen. Unter den Finalistinnen war auch eine Wissenschaftlerin der Universität Würzburg.

Verleihung der Social Diversity Awards 2025 in der "Bar jeder Vernunft" in Berlin.  Im Bild zu sehen sind die drei Finalistinnen mit der Laudatorin Nina Warnecke (r.). Jennifer Danquah ist zweite von links.
Verleihung der Social Diversity Awards 2025 in der "Bar jeder Vernunft" in Berlin. Im Bild zu sehen sind die drei Finalistinnen mit der Laudatorin Nina Warnecke (r.). Jennifer Danquah ist zweite von links. (Bild: Jens Oellermann)

Jennifer Danquah ist weit gekommen: Bei den Social Diversity Awards 2025 hat sie es unter 35 Nominierten in der Kategorie „Inspiration of the Year“ bis in die Runde der drei Finalistinnen geschafft. Dass es am Ende nicht für Platz 1 gereicht hat, kann sie verschmerzen. Schon die Teilnahme am Finale sei ein großer Erfolg für sie. „Ich bin überglücklich, dass ich es so weit geschafft habe und danke allen, die mich und meine Themen mit ihrer Stimme unterstützt haben“, sagt die junge Wissenschaftlerin.

Danquah ist Doktorandin an der Professur für Erwachsenenbildung / Weiterbildung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU); die rassismussensible Gestaltung von Bildungseinrichtungen bilden den Schwerpunkt ihrer Forschung. So stehen beispielsweise in ihrer jüngsten Publikation Volkshochschulen im Mittelpunkt. Danquah hat untersucht, wie es diese öffentlichen Einrichtungen schaffen können, Bildung für Alle zu unterstützen und zum Abbau von Diskriminierung im gesamtgesellschaftlichen Gefüge beizutragen.

Mit den Social Diversity Awards würdigt das Netzwerk Chancen Arbeitgebende, Führungskräfte sowie Mentorinnen und Mentoren, die sich „mit Leidenschaft für die Stärkung der sozialen Diversität in der Arbeitswelt und damit für mehr Chancengleichheit einsetzen“, wie es in einer Pressemitteilung des Netzwerks heißt. Zusätzlich will das Netzwerk „Lebensgeschichten in den Mittelpunkt stellen und soziale Aufsteiger*innen auszeichnen, die durch ihren Mut andere inspirieren und empowern“. Geehrt werden Personen, Organisationen und Arbeitgebende, die sich „aktiv für soziale Vielfalt einsetzen und Barrieren abbauen, mit denen Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft im Arbeitsleben konfrontiert sind“.

Jennifer Danquah: Einsatz für soziale Gerechtigkeit

Jennifer Danquah will durch ihren eigenen Werdegang und ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit inspirieren. In den Medien kommuniziert sie ihre Forschung öffentlichkeitswirksam und informiert über diversitätskritisches und insbesondere rassismuskritisches Handeln. Auf den sozialen Plattformen nimmt sie ihre Followerinnen und Follower zudem auf ihre akademische Reise mit und wirkt damit als Vorbild – besonders für von sozialer Ungerechtigkeit Betroffene.

Im direkten Austausch mit sozialbenachteiligen Menschen ist Jennifer Danquah außerdem über ApplicAid. Hier unterstützt sie seit vielen Jahren junge Menschen bei der Stipendienbewerbung. „Ich weiß aus eigener Erfahrung wie wichtig unterstützende Netzwerke gerade bei Stipendienbewerbungen sind. Deswegen engagiere ich mich als Mentorin und gebe mein Erfahrungswissen über Stipendien gerne an Peers aus sozial benachteiligten Gruppen weiter“, erläutert Danquah. Die Wissenschaftlerin wurde selbst im Verlauf ihres Studiums durch Stipendien gefördert und ist auch aktuell in der Promotionsförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Außerdem ist Jennifer Danquah wissenschaftliche Beirätin und als Bildungsexpertin in Gutachter*innengremien berufen. Sie macht ihre Forschungsergebnisse in Interviews zugänglich, tritt als Speakerin und Trainerin im Bereich diversitätskritischer Bildungsarbeit auf und unterstützt Unternehmen ebenso wie soziale Einrichtungen mit Keynotes und Trainings dabei, ihre Organisationsstrukturen inklusiver zu gestalten. „Organisationen sind wichtige Entscheidungsträgerinnen unserer Gesellschaft. Mir ist es ein großes Anliegen ihre gesellschaftliche Strahlkraft mitzugestalten“, erläutert die Wissenschaftlerin. Ihre Motivation für ihr Engagement und ihre Forschung sei hauptsächlich davon geprägt, gemeinsam an einer gerechteren Zukunft zu arbeiten, denn „diese Veränderung geht nur im Kollektiv“, unterstreicht Danquah.

Über Netzwerk Chancen

Netzwerk Chancen setzt sich deutschlandweit für Chancengleichheit ein. Dazu bietet die Initiative über 3.500 Talenten aus finanzschwachen oder nichtakademischen Familien ideelle Förderung für den beruflichen und sozialen Aufstieg. Die Initiative setzt sich des Weiteren dafür ein, dass die soziale Herkunft als Diversity-Dimension anerkannt und gelebt wird. Gleichzeitig kooperiert Netzwerk Chancen mit potenziellen Arbeitgebenden und erarbeitet gemeinsam mit Politik sowie Zivilgesellschaft praktikable Lösungen, damit die Zukunft junger Menschen nicht länger von ihrer sozialen Herkunft abhängig ist. Netzwerk Chancen wurde 2016 von Natalya Nepomnyashcha in Berlin gegründet und ist gemeinnützig sowie überparteilich.

Mehr Informationen

Pressemitteilung zu Jennifer Danquahs Publikation

Jennifer Danquahs Homepage

Mehr Informationen zu den Social Diversity Awards

Kontakt

Jennifer Danquah, Universität Würzburg, Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung, jennifer.danquah@uni-wuerzburg.de

Von Gunnar Bartsch

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