Satelliten: Konferenz bringt internationale Fachwelt zusammen
30.09.2025Sogenannte Multi-Satelliten-Systeme stehen Anfang Oktober im Mittelpunkt einer internationalen Tagung an der Universität Würzburg. Neben Fachvorträgen gibt es auch eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen.
Vom 6. bis 8. Oktober 2025 findet an der Universität Würzburg die internationale CAMSAT-Konferenz statt, die unter dem Dach der International Federation of Automatic Control (IFAC) ausgerichtet wird. Organisiert wird sie von der Professur für Raumfahrtinformatik und Satellitensysteme am Institut für Informatik, die sich mit den Zukunftstechnologien verteilter Satellitensysteme beschäftigt.
Multi-Satelliten-Missionen – also Formationen und Netzwerke von Kleinsatelliten – gelten heute als Schlüssel, um komplexe Aufgaben wie Erdbeobachtung, Kommunikation, Navigation oder auch Weltraummüllbeseitigung effizient und nachhaltig zu bewältigen.
Mit der CAMSAT-Konferenz setzt die Universität Würzburg ein starkes Zeichen in diesem Forschungsfeld. Neben wissenschaftlichen Fachvorträgen für registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer bietet die Tagung auch ein öffentliches Programm: Internationale Keynote-Vorträge geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen und eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Industrie und Raumfahrtagenturen beleuchtet die gesellschaftlichen und technologischen Perspektiven dieser dynamischen Branche.
Alle Informationen zum Programm
Satelliten-Jubiläumsjahr an der Uni Würzburg
Die Konferenz fällt in ein besonderes Jubiläumsjahr: Vor 20 Jahren startete mit UWE-1, dem ersten Universität Würzburg Experimentalsatelliten, der erste deutsche Picosatellit in den Orbit, entwickelt von Studierenden und Forschenden der Universität Würzburg. Dieses Projekt markierte den Beginn einer Erfolgsgeschichte, die Würzburg zu einem anerkannten Zentrum der Kleinsatellitenforschung machte.
In den Folgejahren folgten zahlreiche weitere Missionen darunter UWE-2, UWE-3, UWE-4 sowie die Satelliten SONATE-1 und SONATE-2, die weltweit Beachtung fanden. Gleichzeitig entstand in Würzburg ein starkes Raumfahrt-Ökosystem mit Forschungsinstituten, Start-ups und internationaler Vernetzung.
Die Professur für Raumfahrtinformatik und Satellitensysteme
Die 2024 eingerichtete Professur für Raumfahrtinformatik und Satellitensysteme führt diese Tradition fort. Sie verbindet Grundlagenforschung in Raumfahrttechnik, Informatik, Regelungstechnik und Simulation mit konkreten Anwendungen für verteilte Kleinsatellitensysteme. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz moderner digitaler Technologien, insbesondere Künstlicher Intelligenz. Damit sollen Satellitenverbünde autonomer, sicherer und leistungsfähiger werden – eine entscheidende Voraussetzung, um künftige Missionen in Erdbeobachtung, Kommunikation und Navigation erfolgreich zu gestalten.
Darüber hinaus erforscht die Professur auch innovative Ansätze für eine nachhaltigere Raumfahrt. Dazu zählen kostengünstige Verfahren zur Beseitigung von Weltraumschrott sowie der Einsatz neuartiger Materialien, etwa von Geckos inspirierter Kontaktoberflächen, die das sichere Einfangen defekter Satelliten ermöglichen könnten.
Mehr Informationen
Homepage der Professur für Raumfahrtinformatik und Satellitensysteme
Pressemitteilung zur Beseitigung von Weltraumschrott
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Mohamed Khalil Ben-Larbi, Institut für Informatik, Universität Würzburg, Tel: +49 931 31-81511, E-Mail: khalil.ben-larbi@uni-wuerzburg.de