Erfolg auf ganzer Linie: zwei Exzellenzcluster für Würzburg

Im umkämpften Exzellenzwettbewerb hat die JMU den Zuschlag für zwei Exzellenzcluster erhalten – einen zur Quantenphysik und einen zur Nukleinsäure-Forschung. Damit ist die Universität berechtigt, sich um den Titel „Exzellenzuniversität“ zu bewerben.

Universitätspräsident Paul Pauli über das Ergebnis

"Wir sind sehr stolz auf diesen herausragenden Erfolg", so Paul Pauli. "Heute ist nicht nur ein großer Tag für die JMU, sondern für ganz Würzburg. Beide Forschungsprojekte zeigen, dass unsere Stadt ein Knotenpunkt für exzellente Wissenschaft ist und international in der Spitzenliga mitspielt. Dies bestärkt uns, den Weg zur Exzellenzuniversität mit voller Kraft weiterzugehen."

In seiner Videoansprache dankt der Universitätspräsident allen Beteiligten, insbesondere den Clusterteams, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Er stellt den harten wissenschaftlichen Wettbewerb der Exzellenzstrategie heraus und betont die Bedeutung der guten Zusammenarbeit der Cluster über die verschiedenen Standorte Würzburg, Dresden und München hinweg: "An unserer Universität haben wir die Köpfe, die Infrastruktur und das wissenschaftliche Know-How, um richtungsweisende Fragen unserer Zeit zu beantworten."

Exzellenzcluster NUCLEATE

Das neue Forschungsprojekt NUCLEATE widmet sich dem innovativen Feld der Nukleinsäuren. Es untersucht die Funktionsweise dieser Moleküle in biologischen Prozessen und entwickelt neue Therapieansätze für Nukleinsäure-basierte Medizin. 

Gemeinsam mit den beiden Münchner Universitäten LMU und TUM wird die Universität Würzburg im Rahmen von NUCLEATE die fachübergreifende Zusammenarbeit auf diesem Gebiet stärken und erstmals eine Nukleinsäure-zentrierte Perspektive einnehmen.

Exzellenzcluster ctd.qmat

Beim Physik-Cluster ctd.qmat – Complexity, Topology and Dynamics in Quantum Matter geht es um die Erforschung neuartiger Quantenmaterialien. Die Forschungsallianz ist ein gemeinsames Projekt der Universität Würzburg und der Technischen Universität Dresden und verbindet seit 2019 über 300 Forschende aus mehr als 30 Ländern. 

ctd.qmat wurde bereits in der letzten Periode der Exzellenzstrategie gefördert – damals noch unter dem Namen "ct.qmat".

Auf dem Weg zur Exzellenzuniversität

Durch den Erfolg mit ihren beiden Clustern eröffnet sich für die JMU jetzt auch der Weg zur Exzellenzuniversität – neben den beiden Münchnerinnen LMU und TUM ist die JMU die einzige bayerische Universität, die noch im Rennen um den begehrten Exzellenztitel ist.

Förderlinie Exzellenzuniversitäten

Da es gelungen ist, zwei Exzellenzcluster einzuwerben, bewirbt sich die JMU nun auch um die Förderung als Exzellenzuniversität. Im Gegensatz zur Cluster-Förderlinie stehen bei der Exzellenzuniversität nicht mehr einzelne Forschungsprojekte im Fokus – stattdessen geht es um die gesamte Hochschule.

Die Förderung zielt darauf ab, deutsche Universitäten als Ganzes zur internationalen Spitze in Wissenschaft und Forschung weiterzuentwickeln. Die dabei entwickelten institutionellen Gesamtstrategien verbessern somit die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit von Universitäten und schaffen hervorragende Rahmenbedingungen für exzellente Forschung.

Exzellente Erfolge an der JMU

Die JMU war seit Beginn des Exzellenzwettbewerbs von Bund und Ländern im Jahr 2006 in allen Förderrunden erfolgreich:

Graduiertenschule Lebenswissenschaften (GSLS)

Die GSLS der Uni Würzburg gehört zu den erfolgreichsten Graduierteneinrichtungen der Exzellenzinitiative. Sie wurde in den beiden Förderphasen 2006 – 2019 mit rund 18 Mio. Euro gefördert. Aktuell wird sie durch den Freistaat Bayern und die JMU finanziert. Mit ihrem hochgradig individualisierten Trainingskonzept ermöglicht es die GSLS ihren aktuell über 600 naturwissenschaftlichen (internationaler Anteil >40%) sowie rund 200 medizinischen Doktorandinnen und Doktoranden, selbstbestimmt ihre jeweiligen Karrierewege vorzubereiten und sich für anspruchsvolle Führungsaufgaben innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zu qualifizieren. Die GSLS bietet Trainingskonzepte für naturwissenschaftliche  und medizinische  Doktorandinnen und Doktoranden sowie ein Masterprogramm FOKUS Master Life Sciences und ein Postdoc Plus-Programm.

Rudolf-Virchow-Zentrum

Im Jahr 2001 wurde das Rudolf-Virchow-Zentrum (RVZ) für Integrative und Translationale Bildgebung als eines von nur drei Forschungszentren für eine insgesamt bis zu 12-jährige Finanzierung ausgewählt. Insgesamt waren 80 Bewerbungen eingegangen. Neben wissenschaftlicher Exzellenz waren es innovative strukturelle Konzepte wie der interdisziplinäre Studiengang Biomedizin oder das „Virchow Graduate Programme“ für Doktorandinnen und Doktoranden, die das Rudolf-Virchow-Zentrum zum Modell für die späteren Exzellenzcluster der Exzellenzinitiative werden ließen. Nach Auslaufen der maximal möglichen Förderdauer wird das Zentrum seit 2013 als Zentrale Wissenschaftliche Einheit der Universität vom Freistaat Bayern finanziert.