Gleichstellungspreis geht in die Physik/Astronomie
13.05.2025Der Gleichstellungspreis der Universität wurde beim Stiftungsfest 2025 an die Taskforce Gleichstellung der Fakultät für Physik und Astronomie verliehen.

Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg verleiht alle zwei Jahre den mit 3.000 Euro dotierten Gleichstellungspreis, um herausragendes Engagement für Chancengleichheit in der Wissenschaft zu würdigen. Mit dieser Auszeichnung werden Initiativen geehrt, die mit innovativen Konzepten und gezielten Maßnahmen dazu beitragen, Gleichstellung voranzutreiben und die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie zu verbessern.
Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein zentraler Baustein für wissenschaftlichen Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit. Besonders in den MINT-Fächern schränkt die historisch bedingte Unterrepräsentation von Frauen die Vielfalt und das Potenzial sowohl in der Forschung als auch in der Lehre ein. Hier setzt die Taskforce Gleichstellung der Fakultät für Physik und Astronomie an und übernimmt Verantwortung für Chancengleichheit in der Wissenschaft.
Zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen
Die im Jahr 2024 gegründete Taskforce bündelt bestehende Gleichstellungsmaßnahmen und entwickelt gezielt neue Projekte, um Frauen und FLINTA*-Personen in der Physik zu stärken. Geleitet und getragen wird die Taskforce von Dozierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Studierenden. Besonders hervorzuheben sind die Studentinnen Romana Ganser und Helena Hollstein, Professorin Adriana Pálffy-Buß sowie Katharina Klug und Alina Markova vom Administrative Office des Exzellenzclusters Complexity and Topology in Quantum Matter (ct.qmat), die mit großem Engagement zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen und umgesetzt haben. Mit innovativen Konzepten und großem Einsatz hat sich die Taskforce zum Ziel gesetzt, Frauen und FLINTA*-Personen in der Physik sichtbarer zu machen, ihre Chancen zu stärken und nachhaltige Netzwerke aufzubauen.
Die Arbeit der Taskforce zeigt sich in einer Vielzahl beeindruckender Projekte für verschiedene Altersgruppen. So richtet sich die Physik-Sommerschule mit einem besonderen Fokus an junge Schülerinnen, um sie für das Fach zu begeistern. Der Erfolg gibt der Initiative recht: Im Jahr 2024 lag der Anteil weiblicher Teilnehmerinnen bei 57 %. Für Studierende bieten Veranstaltungen wie das FLINTA*-Grillen und das Professorinnenfrühstück „Triff dein Vorbild“ die Gelegenheit, sich direkt mit Wissenschaftlerinnen auszutauschen und deren Karrierewege kennenzulernen. Die wiederbelebte Vortragsreihe „Frauen – Physik – Karrierewege“ setzt nachhaltige Impulse, indem sie weibliche Vorbilder in den Mittelpunkt rückt und den Austausch stärkt.
Physikerinnen aller Karrierestufen porträtiert
Auch Forscherinnen und Dozierende profitieren von den Netzwerkaktivitäten der Taskforce. Die Ausstellung „Rethinking Physics“, die Physikerinnen aller Karrierestufen weltweit porträtiert, begeistert nicht nur für die Wissenschaft, sondern zeigt die Vielfalt und den Erfolg weiblicher Karrieren in der Physik. Die erfolgreiche Organisation und Eröffnung der Ausstellung war unter anderem dem engagierten Einsatz der Taskforce Gleichstellung zu verdanken, die maßgeblich dazu beitrug. Durch solche Projekte übernimmt die Taskforce aktiv Verantwortung für die Schaffung nachhaltiger Netzwerkstrukturen, die Frauen in der Wissenschaft fördern und ihre Leistungen sichtbar machen.
Die Taskforce Gleichstellung der Fakultät für Physik und Astronomie hebt sich ebenso durch ihre langfristigen und strukturellen Beiträge hervor. Mit gezielten Maßnahmen wie der Ausstattung von Frauen-Toiletten mit Hygieneartikeln und der Planung einer FLINTA*-Postersession stärkt sie nicht nur die Alltagsbedingungen, sondern verankert die Chancengleichheit nachhaltig in der Fakultät. Das Preisgeld soll in Projekte der Studierenden fließen, darunter geplante Veranstaltungen wie das Grillen und die Postersession – und in weitere Aktivitäten dieser Art. Das Engagement der Taskforce, das vorwiegend auf ehrenamtlicher Arbeit beruht, zeigt die tiefe Verantwortung, die ihre Mitglieder für die Zukunft der Wissenschaft übernehmen.
Die bereits sichtbaren Erfolge sind beeindruckend: eine stärkere Vernetzung innerhalb der Fakultät, steigende Teilnahmen von Frauen an Veranstaltungen und eine zunehmende Präsenz weiblicher Vorbilder in der Physik. Die Taskforce hat mit ihrer Arbeit gezeigt, wie Gleichstellung durch innovative Ideen und tatkräftigen Einsatz aktiv gestaltet werden kann. Sie trägt dazu bei, die Chancengleichheit zu fördern und Frauen in der Wissenschaft sichtbarer zu machen.