Knauf-Preis für Tobias Huber-Loyola
13.05.2025Dr. Tobias Huber-Loyola erhielt beim Stiftungsfest 2025 den mit 50.000 Euro dotierten Baldwin und Inge Knauf-Förderpreis für exzellente wissenschaftliche Leistungen im Bereich Naturwissenschaften.

Der Werdegang von Tobias Huber-Loyola ist von wissenschaftlicher Exzellenz geprägt. Geboren im Jahr 1986, absolvierte er sein Physikstudium an der Universität Innsbruck von 2006 bis 2011. Für seine Doktorarbeit, die er von 2012 bis 2016 in der Photonik-Gruppe am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck durchführte – mit Schwerpunkt auf der Erzeugung und Analyse von Lichtteilchen in Quantenpunkten – erhielt er ein Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Anschließend setzte er seine Forschung als Post-Doctoral Fellow am Joint Quantum Institute der University of Maryland und am National Institute for Standards and Technology in Gaithersburg (2016–2018) fort.
Seit 2018 forscht Tobias Huber-Loyola an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Zunächst kam er als Gruppenleiter an den Lehrstuhl für Technische Physik. Seit 2021 ist er Habilitand an der Fakultät für Physik und Astronomie, und seit 2022 leitet er eigenverantwortlich eine Quantum Futur Nachwuchsgruppe, gefördert durch das BMBF.
Mit außerordentlicher Innovationskraft und präziser experimenteller Methodik hat Tobias Huber-Loyola sich als führender Wissenschaftler im Bereich der Quantentechnologien etabliert. Seine Forschung konzentriert sich auf die Erzeugung, Charakterisierung und Analyse von Quantenzuständen von Licht und Materie. Im Besonderen widmet er sich der effizienten Generierung hochverschränkter photonischer Zustände – sogenannter Cluster-Zustände – mittels Halbleiterquantenpunkten, wodurch neue Perspektiven für die Quantenkommunikation und das photonische Quantencomputing eröffnet werden. Ein von ihm gemeinsam mit seinen Kollegen erzielter Weltrekord zur Ununterscheidbarkeit von Photonen aus Quantenpunkten, die direkt bei telekommunikationsrelevanten Wellenlängen emittieren, unterstreicht eindrucksvoll seinen tiefgreifenden Einblick in die Physik, seine Hingabe für Details und seine wissenschaftliche Originalität. Seine Arbeiten setzen neue Maßstäbe und inspirieren die internationale Forschungsgemeinschaft.
Herausragende wissenschaftliche Expertise
Die beeindruckende Publikationsbilanz von Tobias Huber-Loyola belegt seine herausragende wissenschaftliche Expertise. Über 35 Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften sowie zwei Buchkapitel bestätigen die hohe Qualität seiner Forschung, die bereits über 1600-mal zitiert wurde. Mit der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln realisierte er in verantwortungsbewusster Weise nationale und internationale Kooperationen mit Einrichtungen wie der TU Berlin, der Universität Tampere, der KTH Stockholm, der Universität Rom und weiteren Institutionen. Sein internationales Engagement beflügelt den wissenschaftlichen Diskurs und fördert nachhaltige Impulse in der Forschung und sein Beitrag in der Quantenphysik wirkt wegweisend.
Mit dem Kanadapreis der Universität Innsbruck (2014), dem Anton Paar Physikpreis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft (2017) und dem Seed Funding des Physics Frontier Center des National Science Fund an der Universität of Maryland (2018) wurde die Arbeit von Tobias Huber-Loyola bereits mehrfach gewürdigt.
Campusweites Quantennetzwerk geplant
Seine Vision, Wissenschaft und Wirtschaft zu verbinden, zeigt sich eindeutig im Bestreben, Laborexperimente in nützliche Quantentechnologien zu übertragen. Er plant, den Standort Würzburg in Quantum Time Frequency Netzwerke einzubinden und ein campusweites Quantennetzwerk aufzubauen. Sein innovativer, verantwortungsbewusster Ansatz wird die Zukunft der Quantenkommunikation prägen. Zusammenfassend hat Tobias Huber-Loyola herausragende Ergebnisse in der Quantenphysik an der Schnittstelle von Grundlagen- und Anwendungsforschung erzielt.