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  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Von Würzburg in die Welt

31.01.2023

Dr. Sascha Genders ist neuer Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. Der Alumnus der Uni Würzburg möchte auch mithelfen, die oft zu negative Darstellung „der Wirtschaft“ in der Öffentlichkeit zu korrigieren.

Dr. Sascha Genders, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt.
Dr. Sascha Genders, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. (Bild: IHK Würzburg-Schweinfurt)

Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)? Um Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal ist Sascha Genders an der Reihe.

Sascha Genders, Jahrgang 1979, absolvierte das Abitur in seiner Heimatstadt Fulda. Danach studierte er ab dem Jahr 2000 Volkswirtschaftslehre an der JMU. Ergänzend machte er den Abschluss zum Europarechts-Ökonomen, später erweitert mit dem Abschluss in Europäischem Recht (LL.M. Eur.). Seine Promotion schloss er 2009 bei JMU-Professor Peter Bofinger ab.

Nach 14 Jahren mit verschiedenen Aufgaben innerhalb der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt wurde er im Sommer 2022 von der mainfränkischen Unternehmerschaft zum Hauptgeschäftsführer der IHK mit ihren knapp 69.000 Mitgliedern gewählt. Sein neues Amt hat er am 1. Januar 2023 angetreten.

Fragen an den Alumnus

Herr Dr. Genders, worauf freuen Sie sich am meisten an Ihrer neuen Rolle in der IHK? Die Wahl zum Hauptgeschäftsführer ist eine große Ehre und Freude zugleich. Am meisten freue ich mich auf die vielen Chancen und Möglichkeiten, die Region Mainfranken mitgestalten zu können – gemeinsam mit einem tollen Team im Hauptamt der IHK und mit einem großartigen Ehrenamt, zu dem Präsidium, Vollversammlung, Gremien und Fachausschüsse sowie die zahlreichen Prüferinnen und Prüfer gehören.

Die Wirtschaft steht vor einigen Herausforderungen. Ja, da sind der Fachkräfteengpass, die Energiekrise, Lieferkettenprobleme und, und, und ... Aber genau daraus ergeben sich Chancen. Erstens sind das neue Start-ups und Gründungen im Bereich der Transformation unserer Wirtschaft. Zweitens die vielen Möglichkeiten, durch Innovation und Wissen neue Produkte und Dienstleistungen zu schaffen – gemeinsam mit den Hochschulen. Und drittens das Heben der Potenziale unserer vielen erfolgreichen Mittelständler bei Megatrends wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung.

Wovor haben Sie den größten Respekt? Respekt ganz allgemein sollte man immer haben, gerade wenn man vor neuen beruflichen Herausforderungen steht. Und das ist auch wichtig, denn nur wenn man sich der Tragweite seines Handelns bewusst ist, handelt man auch verantwortungsvoll. Es gibt bekanntlich zwei Interpretationen von Respekt, und die eben genannte würde ich als Respekt im positiven Sinne ansehen – den Blick für die Folgen für das eigene Wirken. Respekt im negativen Sinne von Angst habe ich nicht. Die IHK lebt von einem tollen Miteinander in der Region, niemand ist alleine! Genau das hat uns in der Vergangenheit ausgezeichnet, und das sollte auch zukünftig der Weg sein, um auf der Erfolgsspur zu bleiben.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Mainfrankens Wirtschaft und Handel? Ohne Zweifel sind gerade Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Bildung diejenigen Aspekte, auf die wir in der Region massiv setzen müssen, um als Standort auch morgen noch erfolgreich zu sein. Mir liegt aber noch etwas am Herzen, nämlich das in der Öffentlichkeit leider oft verzerrte Bild „der Wirtschaft“. In Fernsehkrimis gilt meistens: „Der Mörder ist immer der Unternehmer“. Wenn wir über Klimaschäden, Menschenrechte, Korruption sprechen, wird stets der Eindruck erweckt, die Wirtschaft sei per se auf Negatives aus und an vielem schuld. Das ist schlicht und einfach falsch! Schwarze Schafe gibt es in allen Gesellschaftsgruppen. Die Pauschalierung führt aber leider zu einer immer größeren Regulierung der Wirtschaft und somit stetig zu höheren Belastungen für unsere Unternehmen. Zudem fördert diese Stigmatisierung sicher nicht, dass junge Menschen bei ihrer Karriereplanung erwägen, selbst Unternehmerin oder Unternehmer zu werden. Der überwiegende Anteil der Betriebe ist sich seiner Verantwortung für die Gesellschaft bewusst und handelt auch so, sei es in den Bereichen Ökologie, Ökonomie oder Soziales. Wenn ich zu diesem notwendigen Wandel in der Wahrnehmung beitragen kann, würde mich das freuen!

Was ist Ihre liebste Studienerinnerung? Wenn man als junger Mensch zum Studium in eine neue Stadt zieht und das erste Mal auf eigenen Beinen steht, sammeln sich im Lauf der Jahre unzählige schöne Erinnerungen an. Was am meisten geblieben ist, sind die im Lauf des Studiums entstandenen Freundschaften, die mich seitdem begleiten. Und Würzburg ist mit all seinen „weichen“ Standortfaktoren einfach eine tolle Stadt – für das Studium genauso wie für das Schließen von Freundschaften.

Herzlichen Dank!

Weblink

Alle bislang erschienenen Alumni-Porträts  auf den Alumni-Webseiten

Mitmachen im Alumni-Netzwerk

Sie sind selbst noch nicht Mitglied im Alumni-Netzwerk der Universität? Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich über www.alumni.uni-wuerzburg.de zu registrieren! Hier finden Sie auch die bislang veröffentlichten Interviews mit Alumni und Alumnae der JMU.

Von Michaela Thiel

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