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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Uni feierte Stiftungsfest

11.05.2016

Am 11. Mai feierte die Uni Würzburg traditionell in der Neubaukirche ihr Stiftungsfest. 614 Jahre nach der Erstgründung durch Fürstbischof Johann von Egglofstein im Jahr 1402 standen auch diesmal herausragende Forscher und Förderer sowie die Zukunft der Uni im Mittelpunkt der Feier.

Für ihre Promotionen ausgezeichnet: Die Preisträger mit Universitätspräsident Alfred Forchel und Regierungspräsident Paul Beinhofer.
Für ihre Promotionen ausgezeichnet: Die Preisträger mit Universitätspräsident Alfred Forchel und Regierungspräsident Paul Beinhofer.

Für einen stimmungsvollen Auftakt beim Stiftungsfest in der Neubaukirche sorgte das Akademische Orchester der Universität. Danach ging Universitätspräsident Alfred Forchel auf die wichtigsten Themen des zurückliegenden und des aktuellen Jahres ein. Ein beherrschendes Thema ist der weiterhin ungebrochene Andrang auf Studienplätze an der Uni Würzburg.

Die steigende Nachfrage nach Studienplätzen hat auch im Jahr 2015 angehalten: Im letzten Wintersemester haben wir mit fast 29.000 Studierenden einen neuen Höchststand erreicht. Es ist eine Frage der Zeit, bis wir die Zahl von 30.000 erreichen“, sagte Forchel in seiner Ansprache. Aus diesem Grund sei es zwingend notwendig, dass die Stellen aus der Ausbauplanung in Haushaltsstellen überführt würden. Alternativ sei zumindest eine Dynamisierung der entsprechenden Zuweisung erforderlich, so der Unipräsident.

„Bei den Verhandlungen um den nächsten Doppelhaushalt kämpfen wir an Ihrer Seite", so Ministerialdirigent Dr. Michael Mihatsch in seinem Grußwort. "Wir wollen unserer Verantwortung für den Wissenschaftsbereich gerecht werden." Der Leiter der Abteilung Universitäten und Hochschulmedizin im bayerischen Wissenschaftsministerium war in Vertretung für Minister Ludwig Spaenle zum Stiftungsfest gekommen.

Antrag auf Systemakkreditierung ist gestellt

Einen ersten Etappensieg konnte Präsident Forchel im Hinblick auf die anstehende Systemakkreditierung für die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg vermelden: „Unter der Federführung von Vizepräsidentin Andrea Szczesny wurde von einer Vielzahl von Beteiligten in allen Fakultäten und in der Zentralverwaltung der Hauptantrag ausgearbeitet und in die Begutachtung gegeben“, so der Unipräsident.

Der Antrag beschreibe Prozesse und Eckdaten und liefere mit Graphiken einen aussagekräftigen Überblick darüber, wie die Universität Würzburg die Qualität in Studium und Lehre weiterentwickeln will. Forchel ist sich sicher, dass das Qualitäts-Management-System, das die Uni der Gutachtergruppe Anfang Juli vor Ort vorstellen wird, auf allen Ebenen der Universität nachhaltig implementiert werden konnte.

Siebold-Collegium im neu renovierten Welz-Haus

Neben zahlreichen Neubauten, die in jüngster Zeit an der Universität Würzburg fertig gestellt wurden oder in absehbarer Zeit in Angriff genommen werden sollen, erwähnte Forchel auch das neue Institute for Advanced Studies. Untergebracht im neu renovierten Welz-Haus der Universität – neben dem Juliusspital im Stadtzentrum gelegen – wird es im Juli seinen Betrieb aufnehmen.

Ab Sommer 2016 werden dort Apartments für Gastwissenschaftler und ihre Familien ebenso zur Verfügung stehen wie ein Hörsaal für wissenschaftliche Vorträge und kulturelle Veranstaltungen von Gästen, Mitgliedern der Universität sowie Künstlern. In Erinnerung an Philipp Franz von Siebold, der nach seinem Studium an der JMU im 19. Jahrhundert Kenntnisse der europäischen Medizin in Japan vermittelte und von seinen Reisen detaillierte Informationen zu Flora und Fauna Japans nach Europa brachte, wird es den Namen Siebold-Collegium tragen.

Abschließend warf Forchel einen Blick auf das anstehende Jahr: „Die neue Runde der Exzellenzinitiative bietet der Julius-Maximilians-Universität eine große Chance, ihre Forschungsstärken sichtbar zu machen und auf innovative Weise weiterzuentwickeln“.

20 ausgezeichnete Promotionen

Im Anschluss übergab Alfred Forchel gemeinsam mit Unterfrankens Regierungspräsident Paul Beinhofer die gemeinsamen Promotionspreise der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft und der Universität Würzburg. 20 herausragende Doktorarbeiten erhielten eine Auszeichnung.

Mehr Informationen über die preisgekrönten Promotionen

Röntgenpreis für jungen Molekularbiologen

Der mit 5.000 Euro dotierte Röntgenpreis der Universität und des Universitätsbundes ist für herausragende Nachwuchswissenschaftler bestimmt. Er ging in diesem Jahr an den Molekularbiologen Elmar Wolf. In seiner Laudatio zitierte David Brandstätter, Vorsitzender des Universitätsbundes, Professor Martin Eilers, der Wolf für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte: „Elmar Wolf ist einer der besten, vielleicht der beste Nachwuchswissenschaftler, mit dem ich in meiner Laufbahn gearbeitet habe.“

Ohne Personenförderung keine erstklassige Grundlagenforschung

Die Festrede hielt Professor Helmut Schwarz, Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Das Thema seines Vortrags lautete: „Wahrheit an sich ist kostbar, kostbarer aber noch die Fertigkeit, sie zu finden – warum es ohne Personenförderung keine erstklassige Grundlagenforschung geben kann.“

Ehrungen und Medaillen für verdiente Persönlichkeiten

Im Anschluss an die Festrede traten Personen in den Mittelpunkt, die sich in der Vergangenheit um die Universität außergewöhnlich verdient gemacht haben. Otmar Issing, früherer Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank und Vorsitzender des Universitätsrats, erhielt die höchste Auszeichnung der Universität Würzburg: die Ehrensenatorwürde.

Der Sinologe Dieter Kuhn bekam die Röntgenmedaille als Wissenschaftspreis verliehen. Die Medaille wird an herausragende Persönlichkeiten aus der Forschung vergeben; außerdem ist sie als Auszeichnung für Förderer und Sponsoren vorgesehen.

Für besondere Verdienste um die Universität wurden die Medaillen „Bene merenti“ verliehen. In Gold ging sie in diesem Jahr an Professor Hartmut Noltemeier (Informatik). Mit der silbernen Verdienstmedaille wurde der Mediziner Walter Burghardt ausgezeichnet. Die Bene-merenti-Medaille in Bronze erhielt der langjährige Leiter der Stabsstelle Arbeitssicherheit, Tier und Umweltschutz in der Zentralverwaltung, Rudolf Behl.

Die musikalische Begleitung der Feier übernahm das Akademische Orchester der Universität unter der Leitung von Markus Popp. Außerdem spielte Lilo Kunkel auf der Schuke-Orgel. Nina Liewald aus dem Präsidialbüro moderierte das Fest, das mit einem Empfang im Foyer der Neubaukirche endete.

Von Gunnar Bartsch

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