Political and Social Studies in Würzburg: Mehr als nur Nachrichten verstehen!
25.06.2025Du interessierst dich für die Mechanismen der Politik und für soziale Strukturen? Mit Political and Social Studies an der Uni Würzburg kannst du in beides eintauchen – Emma zeigt dir, wie das Studium aussieht.

Kommt Dir die Welt manchmal wie ein chaotisches System ohne Ordnung vor? Oder hast Du das Gefühl, die Nachrichten kreisen immer nur um dieselben Themen? Dann ist der Bachelorstudiengang Political and Social Studies (PSS) vielleicht genau das Richtige für Dich. Denn einfache Antworten auf komplexe weltpolitische und gesellschaftliche Fragen gibt es selten – und mal ehrlich, wer will schon einfache Erklärungen?
Was dich im PSS-Studium erwartet
Der Studiengang vereint die Disziplinen Politikwissenschaft und Soziologie und ermöglicht dir, gesellschaftliche Entwicklungen im politischen Kontext zu analysieren. Dabei wirst du in grundlegende Theorien wie den Liberalismus oder den Konservativismus eingeführt, beschäftigst dich mit Regierungssystemen von Demokratien bis Autokratien und hinterfragst globale Ordnungsstrukturen.
Die Studieninhalte im Überblick
- Vergleichende Politikwissenschaft und Systemlehre
- Politische Theorie und Philosophie
- Friedens- und Konfliktforschung
- Empirische Sozialforschung und Statistik
- Soziale Ungleichheit, Sozialstrukturanalyse und Mediensoziologie
- Wahlforschung und politische Kommunikation
Im Verlauf des Studiums kannst du dich auf eigene Themen spezialisieren – z. B. auf Hate-Speech im Netz, digitale Gesellschaft, quantitative empirische Sozialforschung oder auch Wahlpflichtfächer wählen wie Sozialpsychologie. Auch aktuelle Felder wie die Genozid-Forschung oder Klassiker der Politischen Theorie und Soziologie finden ihren Platz.
Zu Beginn wirst du dir in den Einführungsvorlesungen ein sehr umfangreiches Wissen aneignen, um dieses in den Seminaren anwenden zu können. Dann darfst du dich an kleineren Forschungen herantasten, natürlich mit Unterstützung der Dozierenden und deiner Kommiliton:innen. Spaß kommt dabei auf keinen Fall zu kurz.
Für mich persönlich ist es am schönsten, eigene Arbeiten schreiben zu können und sich über einen längeren Zeitraum intensiv mit einem selbst ausgewählten Thema auseinanderzusetzen. Das Präsentieren in Gruppen- oder Einzelarbeiten kommt in den Seminaren auch nicht zu kurz.
Praxis in der Nähe oder Ferne
Ein Pflichtpraktikum ist fester Bestandteil des Curriculums. So kannst du erste berufliche Erfahrungen sammeln. Ich selbst habe mein Praktikum bei der Main-Post gemacht und arbeite dort heute als freie Autorin weiter – mit vielen Freiheiten in der Themenwahl. Als freie Autorin kannst du für mehrere Medien aktiv werden und so dein Portfolio breit aufstellen.
Schon während des Praktikums durfte ich Interviews mit verschiedenen Persönlichkeiten führen, Artikel schreiben und mein Zeitmanagement selbst in die Hand nehmen. Die Main-Post bietet sogar ein eigenes Seminar im Rahmen „Medien und Kommunikation“ an. Hier erfährst du, woran sich Redakteur:innen mit ihrer Themenauswahl für Artikel orientieren und welche Bedürfnisse Leser:innen haben.
Praktika kannst du an verschiedenen Einsatzorten machen:
- Zeitungen & Medienhäusern
- NGOs & politische Stiftungen
- Internationale Organisationen
- Ministerien & Verwaltungen
- Forschungseinrichtungen
Deutschsprachig und ohne NC
Ein großer Vorteil: Das Studium ist NC-frei – du kannst dich unabhängig vom Abischnitt bewerben. Es zählt deine Neugier auf das Weltgeschehen – und der Wille, es besser verstehen zu wollen.
Das Schönste an diesem Studiengang für mich? Sehr unterschiedliche Menschen studieren hier und jedes einzelne Weltbild hat Einfluss auf den Verlauf von Seminaren, wovon man als Einzelperson sehr profitieren kann, um Toleranz zu üben und sich in seiner Weltsicht nicht festzufahren.
Englisch solltest du natürlich verstehen können, denn die wenigsten Texte sind deutschsprachig. Das Studium hingegen schon. Zwar ist der Name Political and Social Studies englisch, doch die Lehrsprache ist deutsch. Wenn du Latein oder Französisch in der Schule hattest, ist das ein klarer Vorteil, dennoch kein Muss.
Berufsperspektiven nach dem Studium
„Was kann ich nach dem Studium eigentlich machen?“ – Eine berechtigte Frage, die oft gestellt wird. Die Antwort: eine ganze Menge! Der Studiengang bereitet dich auf vielfältige Berufsfelder vor, unter anderem:
- Politische Bildung & Stiftungsarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikationsberatung
- Journalismus & Medien
- Wissenschaft & Forschung
- Internationale Zusammenarbeit & Entwicklungsarbeit
- Verwaltung (Ministerien, Kommunen, Parlamente)
- Gesellschaftlich orientierte Unternehmensberatung
- Masterstudium (z. B. in Political and Social Sciences an der JMU)
Mein Fazit: Durch das Studium die Gesellschaft verstehen und mitgestalten
Ich habe mich für den Studiengang entschieden, weil ich mich nach mehr gesehnt habe – mehr Wissen über Rassismus und Diskriminierung, mehr Handlungsansätze, um diesen entgegenzuwirken. Vielleicht merkst du, dass du dich sehr für Nachrichten interessierst und dir wissenschaftliche Erklärungsansätze helfen, die konsumierten Informationen einzuordnen.
Oder du begeisterst dich für politische Bildung und möchtest Jugendlichen näherbringen, wie sie statt TikTok eine seriöse Quelle finden, um ihre Meinung zu bilden. Auch wenn du später Journalist:in, Referent:in, Forscher:in oder politische:r Berater:in werden willst – dieses Studium legt den Grundstein für eine Karriere mit Sinn und gesellschaftlicher Relevanz.