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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Kulturwissenschaft goes YouTube

14.07.2023

Von Social Media bis Mobilitätswende – ein neuer YouTube-Auftritt, an dem die Uni Würzburg beteiligt ist, bereitet Kulturwissenschaft so auf, dass sie für Jugendliche interessant wird.

Angefangen bei der Meme-Kultur bis hin zu Diskussionen über Gender: Der neue YouTube-Kanal "überalltag" betrachtet gesellschaftliche Phänomene aus kulturwissenschaftlicher Perspektive.
Angefangen bei der Meme-Kultur bis hin zu Diskussionen über Gender: Der neue YouTube-Kanal "überalltag" betrachtet gesellschaftliche Phänomene aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. (Bild: Nikola Nölle / Uni Würzburg)

Woher kommt der Hype um Memes bei jungen Leuten? Wem gehört eigentlich der öffentliche Raum? Und: Wie verändern Diskussionen über Gender unsere Gesellschaft? Eine kulturwissenschaftliche Einordnung zu diesen Fragen bietet jetzt ein neuer YouTube-Kanal, an dem die Julius-Maximilians-Universität (JMU) beteiligt ist. Auf „überalltag. kultur erklärt“ erfahren Nutzerinnen und Nutzer in kurzen, allgemein verständlichen Videos, was es aus der Sicht Empirischer Kulturwissenschaft mit verschiedenen gesellschaftlichen Phänomenen unserer Zeit auf sich hat.

„Bei ‚überalltag' greifen wir aktuelle Themen auf, etwa den Umgang mit Social Media, die Mobilitätswende, Gender-Studien und vieles mehr“, erklärt Prof. Michaela Fenske, Mitinitiatorin des YouTube-Auftritts und Lehrstuhlinhaberin am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie an der Uni Würzburg. „Unser Ziel ist es, kulturwissenschaftliches Wissen insbesondere für Schülerinnen und Schüler spannend aufzubereiten und ihnen Berührungspunkte zu empirischer Kulturwissenschaft zu bieten“, ergänzt Nikola Nölle, wissenschaftliche Mitarbeiterin an Fenskes Lehrstuhl. „Dazu verzichten wir ganz gezielt auf komplexe Fachsprache, sondern setzen auf konkrete Beispiele und die Thematisierung von Lebensfragen, die viele Jugendliche umtreiben.“

Studierende lernen neue Wege der Wissensvermittlung

Entstanden sind die knapp 10-minütigen Filme im Rahmen der Lehrinitiative „kulturwissen vermitteln“, einer Kooperation von Fenskes und Nölles Lehrstuhl mit dem Institut für Kulturanthropologie der Uni Freiburg. Im Rahmen von Lehrveranstaltungen in Freiburg und Würzburg lernen Studierende dabei, ihr fachliches Wissen aufzubereiten und Schülerinnen beziehungsweise Schülern zu vermitteln. In kurzen Erklärfilmen setzen sie jeweils ein gesellschaftlich relevantes Thema in den Fokus. Ein wesentlicher Teil des Kurses besteht darin, ein kulturwissenschaftliches und zielgruppenorientiertes Filmkonzept zu erarbeiten.

Zudem erwerben die Studierenden praktische Kenntnisse in der Filmproduktion – in Workshops zu Drehbuchentwicklung, Filmgrundlagen und Schnitt. Das Seminar verbindet somit Fachwissen, Wissenschaftskommunikation und Filmproduktion und ermöglicht standortübergreifendes Lernen sowie eine Vernetzung der beiden Einrichtungen.

Die erste Filmreihe, die im Rahmen des Projekts entstanden ist und insgesamt acht Filme umfasst, wird seit Mitte Juni 2023 auf dem YouTube-Kanal veröffentlicht. Immer donnerstags erscheint ein neues Video. Die zweite Filmreihe wird gerade von einer neuen Gruppe von Studierenden produziert und ab Oktober 2023 veröffentlicht werden. Sie behandelt Themen wie Veganismus, den Ukraine-Krieg und Klimaproteste.

Das Projekt wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert und läuft von September 2022 bis November 2023. Neben Michaela Fenske übernimmt Nikola Nölle die Projektleitung von Würzburger Seite. Zudem leitet Nölle den Kurs mit den Studierenden und arbeitet gemeinsam mit ihnen an der Konzeption und Umsetzung der Videos.

Der Lehrstuhl Europäische Ethnologie an der Uni Würzburg

Der Lehrstuhl Europäische Ethnologie an der Universität Würzburg, geleitet von Prof. Michaela Fenske, beschäftigt sich mit der Erforschung von Alltagskulturen in Europa. Ein Fokus liegt dabei auf der Untersuchung von materiellen und immateriellen Aspekten der Gegenwart und der Geschichte, etwa von Werten, Traditionen und sozialen Praktiken. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem Studien zu Mehrspezies-Beziehungen, die Anthropologie des Ländlichen, die Untersuchung von Erzählkultur sowie Historische Anthropologie.

Link zu YouTube: https://www.youtube.com/@ueberalltag/featured

Kontakt

Prof. Michaela Fenske, michaela.fenske@uni-wuerzburg.de, t: +49 931 31-89921

Nikola Nölle, nikola.noelle@uni-wuerzburg.de

Von Sebastian Hofmann

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