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  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Europäischer Studienabschluss: "starke Koordinierung" durch die Europäische Kommission nötig

02.05.2024

Das europäische Hochschulkonsortium ED-Affiche ist von der Zukunftsfähigkeit des Europäischen Studienabschlusses überzeugt. Um die Vision zu realisieren, bräuchte es aber tatkräftige Unterstützung aus der Politik.

Damit ein Europäischer Studienabschluss Wirklichkeit werden kann, müsse die Europäische Kommission eine proaktive Rolle bei der Koordinierung der Zusammenarbeit zwischen allen wichtigen Agierenden im gesamten Europäischen Hochschulraum (EHR) zu übernehmen. Das fordert ED-Affiche, ein führendes Hochschulkonsortium, das sich für diese gemeinsame Vision einsetzt.

Der Aufruf ist eine Reaktion auf das neue Hochschulpaket der Europäischen Kommission, das einen Entwurf für einen europäischen Studienabschluss enthält und am 27. März vorgestellt wurde.

ED-AFFICHE ist ein schlagkräftiges Konsortium von 51 Hochschuleinrichtungen aus sechs europäischen Hochschulallianzen. Darunter auch die Hochschulallianz CHARM-EU, welcher die Uni Würzburg angehört.

Doris Fischer, als Vizepräsidentin für Internationalisierung und Alumni an der JMU für CHARM-EU verantwortlich, freut sich, dass „auch die Uni Würzburg über CHARM-EU Teil dieser Entwicklung ist“ und blickt „gespannt auf die nächsten Schritte“ auf diesem Weg.

In Absprache mit Hochschulministerien, Qualitätssicherungsagenturen, Studierenden und Arbeitgebern hat das Konsortium im vergangenen Jahr gemeinsam eine Vision für den Europäischen Studienabschluss entwickelt. Nun fordert man die Europäische Kommission dazu auf, Prozesse zu entwickeln, um die Fortsetzung und Ausweitung der engen Zusammenarbeit zu unterstützen, die im Rahmen von ED-AFFICHE und allen Pilotprojekten zum Europäischen Studienabschluss initiiert wurde.

Kurt Willems, Professor für Bildungsrecht an der KU Leuven und ED-AFFICHE-Koordinator, sagte: "Als ED-AFFICHE begrüßen wir den Entwurf der Europäischen Kommission für den Europäischen Studienabschluss sehr, insbesondere das vorgeschlagene Politiklabor zur Vernetzung der Hauptakteure und das jährliche Forum, das einen Überblick über die Fortschritte bei der Verwirklichung liefern soll."

Da die Pilotprojekte zum Europäischen Studienabschluss auslaufen, fordert ED-AFFICHE die Europäische Kommission auf, die Ergebnisse des Projekts als Grundlage für die Ausweitung und Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den Hauptakteuren zu nutzen, um den Europäischen Studienabschluss für die Studierenden in Europa Wirklichkeit werden zu lassen.

Die nächsten Schritte zum Europäischen Studienabschluss

Das Konzept der Europäischen Kommission für einen Europäischen Studienabschluss sieht zwei Einstiegsmöglichkeiten vor: ein gemeinsames European Degree Label oder einen Europäischen Studienabschluss.

Zu diesen beiden Möglichkeiten sagt Kurt Willems: "Wenn eines der Ziele des Europäischen Hochschulabschlusses darin besteht, Hindernisse in der nationalen oder regionalen Gesetzgebung für gemeinsame Abschlüsse zu beseitigen, könnten die Wege zum European Degree Label und zu einem Abschluss näher beieinander liegen, als mancher denken mag. Was für beide nötig sein wird, ist eine Koordinierung durch die Europäische Kommission. Es braucht klare Anleitungen, wie der nationale oder regionale Rechtsrahmen geändert werden sollte, um das Label oder den Abschluss zu erleichtern. Beide erfordern die Zustimmung der Mitgliedstaaten.“

Um sicherzustellen, dass der Europäische Studienabschluss eine echte Wirkung hat, empfiehlt ED-AFFICHE der Europäischen Kommission nachdrücklich, die folgenden Maßnahmen zu ergreifen:

  • Integration des Europäischen Studienabschlusses in die bereits bestehenden Qualitätssicherungsmechanismen im Rahmen des Bologna-Prozesses und des Europäischen Ansatzes, um sicherzustellen, dass die Initiative die bestehenden Rahmenbedingungen wirksam unterstützt und verbessert und somit die Kohärenz und Wirksamkeit fördert.
  • Entwicklung von Finanzierungsmechanismen, die direkt mit dem Europäischen Studiengang verbunden sind, aufbauend auf der Verpflichtung, Erasmus+-Unterstützung zu gewähren, wie im Konzept vorgesehen. Diese Mechanismen sollten den Schwerpunkt auf Inklusivität legen, die Anerkennung stärken und die Förderung hochwertiger Programme unterstützen.
  • Einrichtung und kontinuierliche Aktualisierung einer Datenbank über rechtliche Hindernisse für die Entwicklung gemeinsamer Programme innerhalb der EU und des EHR, wie im Rahmen von ED-AFFICHE initiiert.
  • Entwicklung einer speziellen Strategie zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Programmen, die das Siegel erhalten.

ED-AFFICHE fordert die Europäische Kommission nachdrücklich auf, die Errungenschaften des Projekts als Grundlage für die Ausweitung und Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Akteuren - von den Hochschulen über die Mitgliedstaaten und die Qualitätssicherungsagenturen bis hin zu den Arbeitgebern - zu nutzen und gemeinsam den Europäischen Studienabschluss zum Nutzen der europäischen Studierenden zu fördern und zu konsolidieren.

 

Von Lutz Ziegler

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