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  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.
  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Chemie im Wachstum

29.03.2019

Der Neubau für die Anorganische Chemie ist feierlich eingeweiht, der symbolische erste Spatenstich für ein neues Forschungsgebäude gesetzt: Die Dinge laufen gut für die Chemie.

Übergabe des symbolischen Schlüssels für den Neubau der Anorganischen Chemie (v.l.): Minister Bernd Sibler, Unipräsident Alfred Forchel, Jan Knippel vom Staatlichen Bauamt und Professor Holger Braunschweig.
Übergabe des symbolischen Schlüssels für den Neubau der Anorganischen Chemie (v.l.): Minister Bernd Sibler, Unipräsident Alfred Forchel, Jan Knippel vom Staatlichen Bauamt und Professor Holger Braunschweig. (Bild: Manfred Neiheißer / Staatliches Bauamt Würzburg)

Auf dem Hubland-Campus der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) gab es am 28. März 2019 viel Grund zur Freude: Gefeiert wurden die Fertigstellung des Instituts für Anorganische Chemie und der Startschuss für das neue Institut für nachhaltige Chemie & Katalyse mit Bor (ICB).

Neubau Anorganische Chemie

Der Neubau für die Anorganische Chemie ersetzt das bisherige, aus den 1970er-Jahren stammende Gebäude. Er bietet auf gut 4.200 Quadratmetern Platz für Labore, Büros und Seminarräume. Den rund 120 Beschäftigten stehen 107 wissenschaftliche Laborarbeitsplätze zur Verfügung. Das neue Gebäude umfasst drei Geschosse mit gemischter Büro- und Labornutzung für Forschung und Lehre, zwei Technikaufbauten auf dem Dach sowie ein Untergeschoss für Material-Analytik und Technik.

Im neuen Institut findet Grundlagenforschung statt. Außerdem stehen die Flächen für die Chemie-Didaktik, die Lehrerfortbildung und die Betreuung von Studierenden zur Verfügung. Die jungen Leute arbeiten dort für ihre Zulassungsarbeiten oder absolvieren Forschungspraktika im Bachelor- und Masterstudium. Inklusive Praktikumsteilnehmer kann es zu einer Maximalbelegung von 340 Personen kommen.

Für die Forschung gibt es darüber hinaus hochtechnisierte Sondernutzungsflächen für Kernspinresonanz-Geräte und Röntgendiffraktometer im Untergeschoss. Ein weiterer Sonderbestandteil des Hauses ist die Glasbläserwerkstatt. Dort entstehen nicht standardisierte Glasbehälter für die gesamte Fakultät.

Der Freistaat Bayern hat den Neubau mit rund 33 Millionen Euro finanziert.

Forschungsneubau ICB

Das Element Bor steht im Mittelpunkt des Forschungsneubaus für das Institut für nachhaltige Chemie & Katalyse mit Bor (ICB). Dessen Leiter, Professor Holger Braunschweig, gilt weltweit als Experte für das Element Bor. Er hat in seiner Forschung einige grundlegende Durchbrüche erreicht und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.

Basierend auf dieser Expertise soll am ICB ein international sichtbares und führendes Kompetenzzentrum für die molekulare Chemie des Bors entstehen. In den Labors arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Lösungen gesellschaftlich bedeutender Fragestellungen in den Bereichen Ressourcenschonung und Energie mit Hilfe von Bor.

Der Neubau ist als dreigeschossiger, rechteckiger Baukörper geplant. In seinem Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer ein Seminarraum, Umkleiden, Büros und zwei Labore. Die beiden Obergeschosse weisen jeweils großzügige Laborlandschaften mit Auswertezonen auf, ergänzt um Besprechungs- und Büroräume. Im Untergeschoss befinden sich Technikräume sowie Labore für Laserspektroskopie und Kernresonanz.

Mit dem direkt benachbarten Institut für Anorganische Chemie wird der Neubau durch Übergänge in den Obergeschossen und im Untergeschoss verbunden. So können Forschende und Studierende wichtige Geräteinfrastruktur gemeinsam nutzen.

Die Kosten des Forschungsbaus mit seiner Hauptnutzfläche von rund 1.400 Quadratmetern sind auf rund 19 Millionen Euro veranschlagt. Bund und Freistaat Bayern teilen sich die Kosten je hälftig.

Aus den Grußworten

Universitätspräsident Alfred Forchel begrüßte die Gäste. Es folgten Grußworte von Bernd Sibler, dem Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bürgermeister Adolf Bauer, Professor Holger Braunschweig, Inhaber eines Lehrstuhls für Anorganische Chemie, und Jan Knippel, dem Bereichsleiter Universitätsbau beim Staatliches Bauamt Würzburg.

Minister Bernd Sibler: „Sowohl das fertiggestellte als auch das zu errichtende Gebäude bieten mit optimalen Forschungs- und Arbeitsbedingungen die Grundlage für innovative Ideen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Dienste der Allgemeinheit. Die Strahlkraft der Universität wird sich dadurch weiter erhöhen und so das internationale Ansehen des Wissenschaftsstandortes Bayern weiter stärken."

JMU-Präsident Alfred Forchel: „Das geplante ICB und das Institut der Anorganischen Chemie sind Teil eines Gesamtkonzepts zur Sanierung und zum Ausbau des gesamten Chemiezentrums, die 2009 begonnen hat, sich über viele Jahre erstreckt und mit der kommenden Sanierung des Zentralbaus der Chemie fortgeführt wird. Diese hochmodernen und zukunftweisenden Forschungsbauten bedeuten einen Meilenstein für unsere Universität, den gesamten Forschungsstandort und die Region.“

Chemieprofessor Holger Braunschweig: „Ein vorläufiger Höhepunkt unserer Anstrengungen in der Borchemie stellt das Institut für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor dar, das vor drei Jahren als Forschungsbau bewilligt wurde und dessen Spatenstich wir heute feiern. Zusammen mit der Anorganischen Chemie wird ein zusammenhängender Forschungskomplex entstehen. Wohin die Reise wissenschaftlich geht, ist im Detail schwer vorherzusagen, aber die Themenfelder unserer Projekte können sicherlich mit den Schlagworten ‚Neue Bor-haltige Materialien‘, ‚Nachhaltige Katalyse‘ und ‚Aktivierung kleiner Moleküle‘ umrissen werden.“

Von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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