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Wie die Uni klimaneutral wird

06.12.2022

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ein Verbundprojekt der Universität Würzburg für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz in deutschen Hochschulen.

Logo des Verbundprojekts
Logo des Verbundprojekts (Bild: REKLINEU)

Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Hochschullandschaft fördern: Dieses Ziel verfolgt ein Verbundprojekt der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) sowie der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf (HSWT).

„Hochschulen haben eine wichtige Vorbildfunktion bei der sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft“, ist Professorin Anja Schlömerkemper überzeugt. „Wir fördern auch deshalb eine nachhaltige Entwicklung in Forschung, Lehre und Verwaltung“, unterstreicht die Lehrstuhlinhaberin für Mathematik in den Naturwissenschaften, die als Vizepräsidentin der JMU die Themen „Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit“ verantwortet.

Eine Kultur der Nachhaltigkeit verankern

Zum Oktober 2022 genehmigte das BMBF ein Verbundprojekt der JMU mit ihren Forschungspartnern, das die Wandlungsprozesse hin zu klimaneutralen Hochschulen untersucht und eine Kultur der Nachhaltigkeit fördert.  

Ziel der gemeinsamen Forschung mit dem Titel „Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen“ (REKLINEU) ist die Bestandsaufnahme heutiger Kohlendioxid-Emissionen und deren zukünftige Vermeidung, Reduktion und Kompensation im Hochschulumfeld. Dazu bündelt das Forschungsprojekt zahlreiche Untersuchungsfelder aus Technik- und Naturwissenschaften sowie Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.

In mehreren Schritten ans Ziel

„Zunächst ermitteln wir unsere aktuelle CO2-Bilanz sowie Möglichkeiten, den gegenwärtigen CO2-Ausstoß zu verringern“, erläutert Dr. Cornelia Kühn, Geschäftsführerin des Nachhaltigkeitslabors WueLAB an der JMU und Koordinatorin des Projekts. „Dafür legen wir für alle Projektpartner gemeinsame Standards und Methoden zur Analyse und regionalen Kompensation von CO2 fest.“

In einem weiteren Schritt untersuchen die Forscherinnen und Forscher die Frage, welche Rolle regionale Wälder, Äcker und Moore für die CO2-Kompensation spielen. Als sogenannte CO2-Senken sind diese in der Lage, Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen und einzulagern.

Parallel dazu wird untersucht, welche grundsätzlichen Rahmenbedingungen an einer Hochschule für das Gelingen von Transformationsprozessen notwendig sind. Dazu werden die verschiedenen fachlichen Perspektiven auf Nachhaltigkeit und Transformation interdisziplinär analysiert und kritisch reflektiert, um einen produktiven wissenschaftlichen Austausch der verschiedenen Fachdisziplinen zu ermöglichen.

Dieser ganzheitliche Ansatz verdeutlicht, dass die Transformation zu nachhaltigen Universitäten nicht nur technisch, wirtschaftlich und organisatorisch zu bewerkstelligen ist, sondern auch kulturelle Fragestellungen mit sich bringt: „So betrachten wir unsere Waldliegenschaften nicht nur im Hinblick auf den CO2-Haushalt der Universitäten“, erläutert Dr. Cornelia Kühn ein Beispiel, „sondern auch universitätsweit und gesamtgesellschaftlich in Bezug auf Artenvielfalt und Biodiversität von naturnahen Landschaftssystemen.“

Gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung übernehmen

REKLINEU hat es sich zur Aufgabe gemacht, Möglichkeiten zur Reduktion von Klimagasen an Hochschulen zu erforschen und darzustellen. Um die Kultur der Nachhaltigkeit umfassend zum Ausdruck zu bringen, sind die Ziele des Projekts nicht nur auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Forschung und Lehre begrenzt.

Auch Studierende, die Verwaltung und das wissenschaftsstützende Personal werden aktiv und dauerhaft in die Vorhaben mit eingebunden. Darüber hinaus werden durch Kooperationen mit externen Partnerinnen und Partnern – wie den Kommunen, Innovationsnetzwerken und regionalen Unternehmen – Modelle integrativer regionaler Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt.

Die Eröffnungsveranstaltung dieses Verbundprojekts ist für den 14. und 15. Dezember 2022 in den Räumen der Graduiertenschule vorgesehen. In diesem Rahmen hält Professor Matthias Drösler von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Klimawandel und Moor-Ökosysteme“. Der Vortrag findet am 14. Dezember 2022 um 18:15 Uhr im Hörsaal 0.002 im Zentralen Hörsaal- und Seminargebäude am Hubland Süd (Z6) statt.

Von Jörg Fuchs

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