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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Richtfest in der Chemie

12.07.2022

Das neue Gebäude, in dem Würzburger Studierende künftig ihre Chemie-Praktika absolvieren können, nimmt Gestalt an. Der Rohbau steht, die weitere Bauzeit beträgt gut zwei Jahre.

Zum Richtspruch gehören mehrere Schlucke Wein: Der Polier der Baustelle mit weiteren Vertretern der Firma Göbel..
Zum Richtspruch gehören mehrere Schlucke Wein: Der Polier der Baustelle mit weiteren Vertretern der Firma Göbel. (Bild: Robert Emmerich / Universität Würzburg)

An der Universität Würzburg fand am 11. Juli 2022 das Richtfest für ein neues Praktikumsgebäude des Chemiezentrums statt. Es stellt einen weiteren Meilenstein in der baulichen Entwicklung auf dem Campus dar. Eigens für das Richtfest angereist war Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach.

Der Neubau ist ein Projekt der Hightech-Agenda Bayern. In diesem Forschungs- und Investitionsprogramm des Freistaats werden, neben Spitzentechnologien wie Künstlicher Intelligenz und Quantentechnologie, dringend benötigte Sanierungen und Neubauvorhaben beschleunigt finanziert.

Auf einer Nutzfläche von fast 3.500 Quadratmetern werden moderne Großraumlabore mit hoher Nutzungsflexibilität für die Studierenden gebaut. Die hier stattfindenden Praktika stehen im Mittelpunkt eines jeden Chemie- oder chemienahen naturwissenschaftlichen Studiums. Die Baukosten belaufen sich auf knapp 43,8 Millionen Euro und die Fertigstellung ist für Herbst 2024 geplant.

Historie und Konzept

Der Chemiekomplex der Fakultät für Chemie und Pharmazie am Hubland stammt aus den 1970er-Jahren. Er besteht aus einem Zentralbau mit satellitenförmig angebundenen Instituts- und Forschungsbauten.

Alle diese Satelliten wurden inzwischen von Grund auf saniert oder durch Neubauten ersetzt – einzig der die Institute verbindende Zentralbau ist noch im Originalzustand erhalten. Er beheimatet Hörsäle, Praktikumsflächen und zentrale Einrichtungen. Damit er mittelfristig saniert oder neu gebaut werden kann, müssen Ausweichflächen geschaffen werden.

Der Neubau wird einen Teil dieser Ausweichflächen beherbergen, den Rest der Praktikaflächen soll ein weiteres Laborgebäude (2. Bauabschnitt) liefern, für das in Kürze die konkrete Planung angestoßen werden soll. Erst wenn beide Neubauten bezugsfertig sind, kann mit der baulichen Anpassung des Zentralbaus (3. Bauabschnitt), dem „Herz der Fakultät“, begonnen werden.

Hintergrund zum Gebäude und zur Nutzung

Der Neubau Zentralbau Chemie ist der 1. Bauabschnitt. Er wird anstelle des abgebrochenen Bestandsgebäudes (C4) errichtet.

Das reine Praktikumsgebäude bietet mit modernen Laborflächen hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten für bis zu 500 Studierende gleichzeitig. Hier werden Praktika von vielen naturwissenschaftlichen Studiengängen in den Fächern Anorganische-, Physikalische-, Medizinische, Bio- und Lebensmittel-Chemie absolviert.

Das Gebäude ist als dreigeschossiger, rechteckiger Baukörper mit zurückversetzter Dachzentrale und Untergeschoss geplant. Er erhält eine hocheffiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Der Neubau wird an das campuseigene Fernwärmenetz angeschlossen.

Stimmen der Redenden beim Festakt

„Der Neubau dieses Großraum-Laborgebäudes für die naturwissenschaftlichen Praktika ist ein Teil der Hightech-Agenda Bayern. Dieses Forschungs-Investitionsprogramm des Freistaats ermöglicht es uns, den dringend nötigen nächsten Schritt in der Gesamtsanierung des Chemiekomplexes der Universität zu gehen.“ Grit Liebau, stellvertretende Behördenleiterin Staatliches Bauamt Würzburg

„Die Würzburger Chemie soll weiterhin ein international sichtbarer wissenschaftlicher Leuchtturm sein, der kluge Köpfe aus der ganzen Welt nach Bayern bringt. Auch darum wurde das Bauprojekt zur Beschleunigung in die Hightech-Agenda Plus aufgenommen.“ Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales

„Exzellente Forschung und Lehre sind die Säulen, auf denen die nationale wie internationale Wettbewerbs- sowie Zukunftsfähigkeit der JMU ruht. Hierfür benötigt man nicht nur die klügsten Köpfe, sondern auch exzellente Forschungs- und Lehrgebäude. Mit der Hightech-Agenda Bayern wurde und wird es unserer Universität ermöglicht, unsere vorhandene Expertise in vielen verschiedenen Bereichen zu international sichtbaren Leuchttürmen zu entwickeln.“ Paul Pauli, Präsident der Universität Würzburg

„Unsere Gesellschaft braucht gut ausgebildete, clevere Chemikerinnen und Chemiker für die Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit! Sie helfen beim Klima- und Umweltschutz, bekämpfen Krankheiten und entwickeln Lösungen, damit die wachsende Weltbevölkerung ernährt werden kann.“ Christian Schuchardt, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg

„Mit dem Praktikumsgebäude geht für die Fakultät für Chemie und Pharmazie ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Bald können wir nahezu 500 Studierenden gleichzeitig in mehr als 30 Lehrveranstaltungen moderne, den neuesten Sicherheitsvorschriften genügende Labore für die Ausbildung bieten.“ Tobias Brixner, Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie

Weitere Bilder

Von Daniela Baumgärtner-Kerlin / Staatliches Bauamt Würzburg

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