Intern
  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.
  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Nachhaltigkeit in die Lehre bringen

14.02.2023

Das Thema Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe in die gesamte Lehre der Universität integrieren: Darauf arbeiten die Akteurinnen und Akteure des Transformationsexperiments Teaching4Sustainability hin.

Teaching4Sustainability ist ein Transformationsexperiment  am Nachhaltigkeitslabor WueLAB.
Teaching4Sustainability ist ein Transformationsexperiment am Nachhaltigkeitslabor WueLAB. (Bild: Universität Würzburg)

Mit etwa 5.000 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr bildet die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) Menschen aus, die in den kommenden Jahrzehnten die Gesellschaft, den Staat, die Wirtschaft und das Bildungssystem maßgeblich mitgestalten und mitverantworten werden.

In diesem Zeitraum werden wichtige Entscheidungen fallen: Wird es unserer Gesellschaft und unserem Wirtschaftssystem gelingen, auf einen Pfad der sozial-ökologischen Nachhaltigkeit einzuschwenken? Und damit die Gefahren abzuwenden, die durch die Klima- und die Biodiversitätskrise drohen, aber auch durch die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und den Verlust des sozialen Zusammenhalts?

Das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz von 2022 hat daher den Universitäten auch die Aufgabe zugewiesen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) anzubieten. Sie sollen die Studierenden aller Fächer mit dem Wissen und den Transformations- und Gestaltungskompetenzen ausstatten, die zur Bewältigung dieser Aufgaben erforderlich sein werden.

Transformationsexperiment „Teaching4Sustainability“

Um diese gesetzliche Aufgabe zu erfüllen, wurde im Wintersemester 2022/23 am JMU-Nachhaltigkeitslabor WueLAB das Transformationsexperiment „Teaching4Sustainability“ gestartet. Sein Ziel ist es, das Thema Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe in die universitäre Lehre aller Fächer zu integrieren – damit im Optimalfall alle Absolventinnen und Absolventen der JMU den Nachhaltigkeitsgedanken in die Gesellschaft tragen.

Die Initiative kommt aus dem Botanischen Garten, dem Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften und den Fachdidaktiken der Fächer Biologie und Geographie. Koordiniert wird sie von Seniorprofessor Markus Riederer. Ihre Basis sind die zahlreichen Ziele und Maßnahmenvorschläge auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit im Hochschulbereich, die 2017 im Nationalen Aktionsplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ formuliert und 2018 für die bayerischen Hochschulen in das „Innovationsbündnis Hochschule 4.0“ übernommen wurden.

„Der Ausgangspunkt ist der regelmäßige Austausch der Vertreterinnen und Vertreter aller Statusgruppen in Vernetzungstreffen, Arbeitsgruppen und Workshops, in denen die wissenschaftlichen Grundlagen nachhaltigen Handelns und Wirtschaftens sowie die adäquaten Lehrformen unter Berücksichtigung der Leitprinzipien der BNE diskutiert und gemeinsam gestaltet werden sollen“, so Riederer.

Mehrere Vernetzungstreffen fanden statt

Zur Vorbereitung des Transformationsexperiments fanden seit Sommer 2022 im Botanischen Garten drei Vernetzungstreffen mit Dozierenden aus allen zehn Fakultäten statt, die bereits jetzt Lehre auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit anbieten. Mit dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Zentralen Einrichtungen und der Zentralverwaltung der JMU.

Dabei stellte sich heraus, dass es vielfache und teils langjährige Aktivitäten und Bestrebungen gibt, die fachlichen Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit sowie die Leitprinzipien der BNE in das Lehrangebot der JMU einzubringen. Da diese Aktivitäten bislang meist isoliert sind, sollen sie im Transformationsexperiment gemeinsam mit neu zu schaffenden Angeboten zu einem Verbund verknüpft werden.

In einem weiteren Vernetzungstreffen mit Studierenden verschiedener Fächer wurden im November 2022 die studentischen Erwartungen an das Transformationsexperiment erfragt. Gemeinsam wurden erfolgversprechende Wege zur Integration des Themas Nachhaltigkeit in die Lehre erörtert.

Zusätzlich zur inneruniversitären Vernetzung soll auch der Kontakt zu anderen Universitäten genutzt werden, um aufbauend auf deren Erfahrungen neue, inter- bzw. transdisziplinäre Projekte und Lehrformate ins Leben zu rufen.

WueCampus-Kurs als Vernetzungsplattform

Um die Vernetzung zu ermöglichen, wurde ein WueCampus-Kurs eingerichtet. Für die Entwicklung, Durchführung und Evaluation neuer Lehrangebote zum Thema Nachhaltigkeit und zur Unterstützung der Vernetzung der Akteurinnen und Akteure wurde zudem im Rahmen des Transformationsexperiments eine wissenschaftliche Stelle geschaffen. Sie wird ab April 2023 für drei Jahre am LehrLernGarten des Botanischen Gartens verortet sein.

Kontakt

Prof. Dr. Markus Riederer, Botanischer Garten, T +49 931 31-86200, riederer@uni-wuerzburg.de

Weitere Bilder

Von Robert Emmerich

Zurück