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König-Ludwig-Haus: Patienten profitieren von Hochtechnologie

14.11.2017

Seit fünf Monaten verfügt das König-Ludwig-Hauses über einen modernen Magnetresonanztomografen. Die Bilanz nach dieser Zeit fällt positiv aus.

Der Bundesliga-Turner Julius Rabenstein
Der Bundesliga-Turner Julius Rabenstein ist einer der Patienten, die bislang vom neuen Magnetresonanztomografen der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus profitierten. (Foto: Christian Kramer / König-Ludwig-Haus)

Seit Anfang Juni dieses Jahres können die Ärztinnen und Ärzte der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus (KLH) in Würzburg unkompliziert und schnell auf die Untersuchungsergebnisse eines topmodernen 1,5 Tesla-Magnetresonanztomografen (MRT) zugreifen. Das Hochtechnologie-Gerät steht im benachbarten Zentrum für seelische Gesundheit. Gemäß eines Kooperationsvertrags wurde das „Siemens Magnetom Avanto fit“ vom Uniklinikum Würzburg (UKW) finanziert. Zudem betreibt das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKW das Gerät.

Dichte Nutzung des Gerätes angestrebt

„Ob zur Diagnosestellung, zur OP-Vorbereitung oder zur Nachsorge – MRT-Untersuchungen sind in der Orthopädie einfach ‚State of the Art‘“, sagt Professor Maximilian Rudert, der Ärztliche Direktor des KLH. Passend zum hohen Bedarf soll das Gerät möglichst dicht genutzt werden. „Unser Ziel ist es, die Patienten des König-Ludwig-Hauses sehr zeitnah und in direkter Abstimmung mit den Behandlungsterminen der Orthopäden direkt in den Räumen des König-Ludwig-Hauses zu untersuchen. Dadurch wird die MRT-Diagnostik unmittelbar in den Behandlungspfad der Orthopädie integriert“ schildert Professor Thorsten Bley, der Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKW.

Zusätzlich zur Untersuchung von Patienten aus der Orthopädie können mögliche Messzeiten durch das Uniklinikum und das Zentrum für seelische Gesundheit genutzt werden. Letzteres setzt MRT-Aufnahmen ein, um bei Menschen mit psychischen Auffälligkeiten organische Ursachen, wie Hirntumore, auszuschließen.

Kurze Wege zwischen Orthopäde und Radiologen

Das Gros der von den Fachärzten des König-Ludwig-Hauses angeforderten kernspintomografischen Scans sind mit ungefähr je einem Drittel Darstellungen des Knies und der Schulter, der Rest verteilt sich auf andere Gelenke und die Wirbelsäule. „Ein bedeutender Vorteil der gefundenen Kooperationslösung liegt in der sehr engen und organisatorisch unkomplizierten Zusammenarbeit unserer Orthopäden mit den Radiologen des UKW. So sind fachliche Rückfragen auf kurzen Wegen möglich“, unterstreicht Professor Rudert.

Ein für die KLH-Patienten besonders spürbarer Pluspunkt ist die mit dem MRT im eigenen Haus machbare, zügige Terminvergabe. „Wir können jetzt die MRT-Diagnostik sehr effizient mit unserem Sprechstundensystem eintakten. Für die ambulanten Patienten bedeutet dies, dass sie in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen eine MRT-Untersuchung bei uns bekommen können“, freut sich Professor Rudert.

Ein Baustein im sportmedizinischen Angebot des König-Ludwig-Hauses

Die durch die Kooperation gewonnenen MRT-Kapazitäten passen auch sehr gut zum sich immer weiter ausdehnenden sportmedizinischen Angebot des König-Ludwig-Hauses. „Wir haben Kompetenzen in der medizinischen Betreuung von Sportlerinnen und Sportlern aus vielerlei Disziplinen. Für unterschiedliche Mannschaften und Individualsportler im Rahmen der sportmedizinischen Betreuung im König-Ludwig-Haus bieten wir nun ein Komplettpaket aus Diagnostik, konservativer und operativer Behandlung sowie Nachsorge und Kontrolle an“, umreißt Rudert.

Fallbeispiel: Der Turner Julius Rabenstein

Einer der Athleten, die schon die Vorteile des neuen MRT am KLH nutzen konnten, ist Julius Rabenstein. Der 20-jährige gebürtige Ochsenfurter turnt mit dem TSV Monheim in der 1. Bundesliga und arbeitet derzeit an seinem Aufstieg in die Deutsche Turner-Nationalmannschaft. Seit etwa zwei Jahren ist das König-Ludwig-Haus die Orthopädische Klinik seines Vertrauens. In diesem Zeitraum waren bei ihm schon fünf MRT-Untersuchungen nötig. „Zum Glück ging es dabei nur um kleinere Gesundheitsprobleme, die bei meiner Sportart einfach dazugehören“, berichtet der Turner. Dennoch sei es auch hier nötig gewesen, durch eine professionelle Diagnostik abzuklären, ob muskuloskelettal etwas ernsthaft geschädigt ist.

„Schon vor der Lösung mit dem neuen Gerät konnten mir die KLH-Ärzte immer vergleichsweise schnell MRT-Termine organisieren. Jetzt ist eine Untersuchung sogar noch am selben Tag möglich“, freut sich Julius Rabenstein.

Erst vor Kurzem erlebte er erneut, wie wertvoll eine MRT-Untersuchung sein kann. Ein Arzt an seinem Sportinternatsort Chemnitz riet ihm – ohne MRT-Bildinformationen – bei einem Schulterproblem zu einer sofortigen Operation. Bei einer anschließenden vollständigen Untersuchung inklusive MRT erkannten die KLH-Experten jedoch, dass das Problem auch konservativ zu lösen ist. „Ich habe die Schulter innerhalb weniger Wochen mit Physiotherapie wieder hinbekommen. Dazu musste ich noch nicht mal eine Trainingspause einlegen, während mich eine Operation für Monate aus dem Training genommen hätte“, schildert der leistungsorientierte junge Mann.

Generell schätzt er am König-Ludwig-Haus die fundierte Diagnostik und den freundlichen Umgang. Rabenstein: „Neben den MRT-Bildern wird immer auch der Patient selbst in den Blick genommen. So kommen die Ärztinnen und Ärzte des KLH zu individuell sinnvollen Therapieangeboten.“

Stichwort Magnetresonanztomografie

Bei der Magnetresonanztomografie – auch Kernspintomografie genannt – wird ein sehr starkes Magnetfeld erzeugt. Dieses ist maßgeblich für die Auflösung der erzeugten Schnittbilder. Die magnetische Flussdichte wird in Tesla angegeben. Ein Tesla entspricht etwa der 20.000-fachen Stärke des Erdmagnetfeldes. Die Magnetresonanztomografie ist vor allem für die Darstellung von Weichteilen und Organen geeignet. Im Gegensatz zur Computertomografie, die mit Röntgenstrahlen arbeitet, birgt sie keine Strahlenbelastung.

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