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  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

JMU-Delegation besucht Partner-Uni in Rumänien

28.11.2023

Ende Oktober hat eine Delegation der Universität Würzburg die Babeş-Bolyai-Universität in Rumänien besucht. Neue Möglichkeiten der wissenschaftlichen Kooperation und des Austauschs standen dabei im Mittelpunkt.

Mitglieder der Universitätsleitung und der Lehrkräfte der deutschsprachigen Studienrichtung der UBB empfingen die Gäste aus Würzburg im Senatssaal.
Mitglieder der Universitätsleitung und der Lehrkräfte der deutschsprachigen Studienrichtung der UBB empfingen die Gäste aus Würzburg im Senatssaal. (Bild: UBB)

Exakt 1.204 Kilometer trennen laut Google Maps die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) von der Universitatea Babeș-Bolyai (UBB) im rumänischen Cluj-Napoca, dem früheren Klausenburg. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet, kommen sich die beiden Institutionen deutlich näher. Während die JMU – nach ihrer Erstgründung im Jahr 1402 – im Januar 1582 ihre Wiedereröffnung durch Fürstbischof Julius Echter feiern konnte, nennt die UBB den 12. Mai 1581 als ihren Gründungstag. An diesem Tag unterzeichnete Siebenbürgens Fürst Stephan Báthory die Gründungsurkunde des Jesuitischen Collegium Major zu Klausenburg – dem Vorläufer der heutigen Universität.

300 Jahre später war aus dem Jesuitenkolleg die Königlich-Ungarische Universität „Franz Josef“ geworden. In dieser Zeit gehörten ihre Studierenden „allen siebenbürgischen Nationalitäten an: Ungarn, Rumänen, Deutsche, Juden, Armenier usw.“, wie es auf der UBB-Homepage heißt. Diese vertraten alle „hiesigen Konfessionen: Protestanten, Katholiken, Orthodoxe, Griechisch-Katholiken, mosaischen Glaubens usw.“

Nach zwei Weltkriegen, der kommunistischen Herrschaft, dem Umsturz 1989 und dem Neustart Rumäniens als Demokratie trägt die UBB heute die Namen des rumänischen Mediziners Victor Babeș (1854–1926) und des ungarischen Mathematiker János Bolyai (1802–1860) in ihrem Titel. Als einzige dreisprachige Universität in Südosteuropa bietet sie Vorlesungen auf Rumänisch, Ungarisch und Deutsch an – vom Bachelor über den Master bis zur Promotion.

Umfangreiches deutschsprachiges Studienangebot

Das Spektrum deutschsprachiger Lehrangebote umfasst Studiengänge wie beispielsweise Ökologie und Umweltschutz, Internationale Beziehungen und Europäische Studien, Tourismusgeographie, Informatik, Deutsche Sprache und Literatur, Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus, Pädagogik und Management. Mehr als 1.000 Studierende nehmen dieses Angebot wahr – was nach Ansicht beider Universitätsleitungen die Möglichkeit bietet, gegenseitig Lehrmodule für den Studierendaustausch zu öffnen.

Wie diese Möglichkeiten konkret aussehen könnten: Darüber haben sich jetzt Vertreter der JMU während eines zweitägigen Besuchs in Rumänien mit Mitgliedern der UBB ausgetauscht. Unipräsident Paul Pauli war dafür zusammen mit Radu Timofte, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik IV (Computer Vision), und mit Lukas Worschech, Leiter des Service Centre International Transfer der JMU, nach Cluj-Napoca gereist. Begrüßt wurden sie von einer Delegation um UBB-Vizerektor Christian Sacarea, Leiter der deutschsprachigen Studienrichtungen an der UBB und Verantwortlicher für Kooperationen mit Wirtschaft und Industrie, sowie von Christian Schuster, Vizepräsident des Senats der UBB.

Austausch und Kooperation sollen intensiviert werden

Das vielseitige Programm umfasste unter anderem einen Besuch der Psytech-Matrix-Plattform für klinische Kognitionswissenschaften der UBB. Dort stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UBB aktuelle Forschungsprojekte vor, in denen sie Therapieverfahren entwickeln, die mit Virtual-Reality-Techniken arbeiten – ein Bereich, der auch an der JMU zu finden ist. Neben potenziellen Anknüpfungspunkten für gemeinsame Forschungsprojekte ging es in den Gesprächen dort um die Frage, wie der Austausch von Studierenden und Mitarbeitenden im Rahmen des Erasmus-Programms intensiviert werden kann.

Mit gemeinsamen Forschungsprojekten und gegenseitigen Mobilitätsprogrammen beschäftigten sich auch die Gespräche an der Fakultät für Mathematik und Computerwissenschaft. Dort stellte Dekanin Anca Andreica sowohl die Studiengänge als auch die Forschung ihrer Fakultät vor. Im Gegenzug informierte Radu Timofte über aktuelle Projekte am Center for Artificial Intelligence and Data Science CAIDAS der Universität Würzburg.

Bei einem Besuch im Transferzentrum der UBB tauschten sich die Gäste aus Würzburg mit ihren Gastgebern über Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten im Bereich der Entrepreneurship und der Förderung von Ausgründungen aus. Im Gespräch mit UBB-Rektor Daniel David wurden zukünftige Kooperationsmöglichkeiten erörtert und ein weiteres Vorgehen zur Anbahnung gemeinsamer Projekte präzisiert.

Treffen mit Alumni und Alumnae

Weiterer Programmpunkt der Reise nach Rumänien war ein Treffen mit Alumnae und Alumni aus dem Alumni-Netzwerk der Universität Würzburg. Diese haben Würzburg und die JMU als Erasmus-Studierende oder während eines Forschungsaufenthalts kennen gelernt. Heute arbeiten sie als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der UBB, sind freiberuflich tätig oder arbeiten – nach einem Studium der Musikwissenschaften an der JMU – als Organist.

Homepage der Universitatea Babeș-Bolyai

Von Lukas Worschech / Gunnar Bartsch

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