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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Im Duell durch den Botanischen Garten

25.04.2017

Durch den Botanischen Garten in Würzburg laufen und mit dem Smartphone oder Tablet spannende Aufgaben lösen: eine Smartphone-Rallye macht das möglich. Ein Spaß für große und kleine Pflanzenfreunde.

Wissenswertes über die Paradiesvogelblume erfährt man bei der Smartphone-Rallye durch den Botanischen Garten. (Foto: Judith Küfner)
Wissenswertes über die Paradiesvogelblume erfährt man auch bei der Smartphone-Rallye durch den Botanischen Garten. (Foto: Judith Küfner)

Bestäubt die Biene, der Schmetterling oder der Vogel die Paradiesvogelblume? Wächst eine Ananas am Baum? Und wie riechen Salbei, Thymian und Lavendel? Im Botanischen Garten der Uni Würzburg bekommen Besucher diese und weitere Antworten direkt auf ihr Smartphone geliefert. Seit dem 3. April 2017 heißt es: Handy und Tablet sind ausdrücklich erwünscht. Die aktuelle Version der Smartphone-Tour nimmt Interessierte mit in den Frühling.

Als Museologie-Studentin im Botanischen Garten

Mit Pflanzen hat Ulrike Pierl in ihrem Studium wenig zu tun. Sie studiert Museologie, hat sich aber den Botanischen Garten als Praktikumsstelle ausgesucht – als lebendes Museum. „Ein technisches Genie bin ich zwar nicht“, sagt Ulrike. „Aber ich hatte große Lust, diese Tour mitzugestalten. Es ist halt mal was ganz anderes.“

„Wir haben die Gärtner gefragt, was es im Frühling in ihrem Revier so Spannendes gibt“, so Kerstin Bissinger. Sie ist die Koordinatorin des LehrLernGartens und hatte die Idee eines interaktiven Pfads durch den Garten schon länger.

Das Ziel sei, junge Leute abzuholen, erklärt sie. Man wolle ihnen zeigen, dass der Botanische Garten überhaupt nicht langweilig sei. „Viele kommen hier her, um seltene Pokémon zu jagen. Irgendwo auf dem Gelände ist eine Arena“, sagt Bissinger und lacht. Das wolle man nutzen. „Wenn die jungen Leute schon da sind, können wir ihnen ja auch den Botanischen Garten auf spannende Art näher bringen“, erzählt sie weiter.

Turniere, kreative Aufgaben und Informationen

Um die Smartphone-Rallye zu entwickeln, musste erstmal ein technisches Gerüst her. „Wir haben dafür die Lizenz einer speziellen App namens Actionbound gekauft“, so Bissinger. „Ulrike hat dem Skelett dann Leben eingehaucht.“

Dr. Kerstin Bissinger ist seit November 2016 Koordinatorin des LehrLernGartens. (Foto: Judith Küfner)

Zu Beginn muss man sich die App auf das eigene Smartphone oder Tablet laden. Um die Tour zu starten, wird auf einer Infotafel im Botanischen Garten ein QR-Code gescannt. Internet benötigt man nur zum Laden der Inhalte sowie am Schluss, zum Upload der Ergebnisse. „Unterwegs reicht GPS, um bestimmte Punkte im Gelände zu finden“, erklärt die Biologin weiter.

Abwechslungsreich und interaktiv ist die Tour, die ungefähr eine Stunde dauert: Im Duell können die Besucher ihr Wissen über Pflanzen testen. Besonders spannend für Familien, Kinder und Jugendliche. „Zu allen Rätseln kommt auch eine Erklärung“, so Bissinger. „Entweder vorgelesen von Ulrike als Audiodatei oder zum selber Studieren.“

Die Besucher können den Botanischen Garten so ganz anders erleben: „Man darf fühlen, riechen und Sachen selber machen. So können wir einen emotionaleren und persönlicheren Bezug zu den Pflanzen schaffen“, sagt Bissinger.

Das Smartphone als Vermittler

Die Aufgaben der Smartphone-Rallye sind so aufgebaut, dass die Nutzer nicht die ganze Zeit auf das Gerät schauen sollen. Es dient lediglich als Vermittler, um die Aufgaben und Informationen interessant aufzubereiten und darzustellen. „Aus didaktischer Sicht ist es wichtig, mit dem digitalen Zeitalter zu gehen. Sich nicht zu verschließen“, erklärt die Koordinatorin des LehrLernGartens.

Erste Version ist vielversprechend

Aktuell führt die Tour die Nutzer durch den Frühling. Vorbei an blühenden Magnolienbäumen und Mistelzweigen, die noch nicht vom Laub der Bäume verdeckt sind. „Die Smartphone-Rallye ist eine super Grundlage für weitere Projekte“, so Bissinger. Sie könne sich vorstellen, neben den Jahreszeiten andere, wissenschaftliche Aspekte einzuarbeiten. Ideen seien zur Genüge vorhanden.

Website Lehr-Lern-Garten

Von Judith Küfner

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