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Kleinsatelliten noch leistungsfähiger machen

22.07.2025

Mit 1,8 Millionen Euro fördert die Bayerische Forschungsstiftung einen neuen Forschungsverbund. Damit setzt sie einen Meilenstein auf dem Weg zur Serienfertigung von Kleinsatelliten in Bayern.

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Übergabe des Förderbescheids an den Forschungsverbund FORnanoSatellites durch den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Mitte). Rechts JMU-Professor Marco Schmidt, fünfter von rechts JMU-Alumnus Professor Klaus Schilling vom Zentrum für Telematik. Zweiter von links Professor Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung, rechts neben ihm der Leiter des Verbundprojekts, Professor Dietmar Fey von der Uni Erlangen-Nürnberg. (Bild: Harald Sippel / Universität Erlangen-Nürnberg)

Satelliten, die so klein sind wie ein Schuhkarton: Wie sich das technische Potenzial dieser Weltraumwinzlinge weiter optimieren lässt, wird in einem neuen bayerischen Forschungsverbund unter Leitung der Universität Erlangen-Nürnberg untersucht. Daran beteiligt ist auch Marco Schmidt, Professor für Eingebettete Systeme und Sensoren für die Erdbeobachtung am Institut für Informatik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

Die Bayerische Forschungsstiftung fördert den neuen Verbund „FORnanoSatellites“ mit 1,8 Millionen Euro. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger überreichte den Förderbescheid am 21. Juli 2025 in der Orangerie des Erlanger Schlosses.

Weitere Forschungspartner im Verbund sind JMU-Alumnus Professor Klaus Schilling mit dem Würzburger Zentrum für Telematik e.V., das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie 14 Industriepartner, vor allem aus Nordbayern. Gemeinsam wollen die Beteiligten die Fähigkeiten und Einsatzfelder von Kleinsatelliten weiter steigern. Zu ihren Zielen gehört es auch, ein Baukastenprinzip für Kleinsatelliten zu realisieren – mit Blick auf eine zukünftige Serienfertigung in Bayern.

Hintergrund zum Forschungsverbund

Nanosatelliten von der Größe eines Schuhkartons und mit einem Gewicht von nur wenigen Kilogramm erschließen im New-Space-Sektor kosteneffizient ein breites Anwendungsspektrum in Telekommunikation, Erdbeobachtung und Navigation. Oft kooperieren sie dabei in Multi-Satellitennetzen.

Der Verbund FORnanoSatellites erforscht neue Technologien, die geeignet sind, langfristig den Aufbau einer Kleinserienproduktion von Nanosatelliten in Bayern voranzutreiben. Herausforderungen für die Forschung liegen dabei in

  • einer passenden Rechnerarchitektur zur Datenverarbeitung. Wie bei der NASA und der ESA in Großsatelliten-Projekten bereits zum Teil umgesetzt, sollen RISC-V und FPGA-Prozessortechnologien auch für Nanosatelliten erschlossen werden.
  • einer neuen Aufbau- und Verbindungstechnik der Komponenten, um die Kompaktheit der Nanosatelliten zu steigern. Hierfür wird eine Chip-Stapeltechnik entwickelt.
  • der Sicherstellung eines zuverlässigen Betriebs unter harten Weltraumbedingungen mit hoher Strahlung und extremen Temperaturen. Hierfür sind geeignete Redundanzkonzepte für die Hardware und entsprechende Software einzubeziehen.

Die Leistungsfähigkeit dieser Ansätze soll abschließend für exemplarische Anwendungen demonstriert werden – etwa für über Internet bereitgestellte Wettervorhersagedaten, die Gewässerüberwachung oder die Weiterleitung von Warnsignalen für den Flugverkehr.


Weblinks

Pressemitteilung  der Uni Erlangen-Nürnberg zum neuen Forschungsverbund

Webseite Prof. Dr. Marco Schmidt


Von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Universität Würzburg

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