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Experte für externe Unternehmensrechnung

19.10.2021

Professor Benedikt Franke ist neuer Leiter des Lehrstuhls für BWL und Externe Unternehmensrechnung an der Universität Würzburg. Er war zuvor an der renommierten SKEMA Business School in Paris tätig.

Professor Benedikt Franke.
Professor Benedikt Franke. (Bild: Stefan Leifken)

Benedikt Franke, Jahrgang 1985, ist in Mainz geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Mannheim Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen, Finanzierung und Statistik.

Im Anschluss absolvierte er seine Promotion an der Graduiertenschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Mannheim und war dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig; außerdem forschte und lehrte er als Gastwissenschaftler an der Simon Fraser University in Kanada und an der Universität Graz in Österreich. Im August 2019 ging er an die SKEMA Business School nach Paris.

An der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg hat Benedikt Franke zum 1. Oktober 2021 die Nachfolge von Professor Hansrudi Lenz angetreten, der in den Ruhestand ging. Er leitet nun den JMU-Lehrstuhl für BWL und Externe Unternehmensrechnung (Financial Accounting).

Informationen für firmenexterne Zielgruppen

Die externe Unternehmensrechnung befasst sich mit der Gestaltung und den Einsatzbedingungen von Informationssystemen, die sich an unternehmensexterne Zielgruppen richten – etwa an Investorinnen und Investoren, Beschäftigte oder an die Öffentlichkeit.

Benedikt Frankes Forschung beschäftigt sich mit der Transparenz von Unternehmen und dem Einfluss technischer Innovationen auf die externe Unternehmensrechnung. Der neue Professor ist an zwei Projekten des überregionalen Sonderforschungsbereichs TRR 266 (Accounting for Transparency) beteiligt. Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es, eine wirksame Regulierung für Unternehmenstransparenz und ein transparentes Steuersystem zu entwickeln.

In ihrem aktuellen Newsletter stellt die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Professor Franke in einem Interview vor. Hier Auszüge daraus:

Was hat Sie bewogen, den Ruf an die WiWi Fakultät in Würzburg anzunehmen?

Unter anderem waren mir gute Entwicklungs- und Kooperationsmöglichkeiten wichtig. In den vergangenen Jahren habe ich mich vermehrt damit beschäftigt, wie neue Technologien die Informationsbereitstellung von Unternehmen und die Informationsverarbeitung durch Stakeholder beeinflussen. Welche Auswirkungen das auf die externe Unternehmensrechnung hat, ist unklar. Die WiWi-Fakultät und die Universität Würzburg bieten für die Erforschung dieser Fragen erstklassige Möglichkeiten und ein spannendes Umfeld.

Beschreiben Sie bitte Ihre Schwerpunkte in der Forschung.

Die Forschung am Lehrstuhl wird sich hauptsächlich mit dem Themenkomplex „Offenlegung und Unternehmenstransparenz“ befassen. Die Rahmenbedingungen für Unternehmen ändern sich hier schnell und drastisch: Information ist heute quasi allgegenwärtig. Verschiedenste Akteure – Unternehmen, Interessengruppen, Kapitalmarktteilnehmer, Informationsintermediäre – generieren und verarbeiten Informationen. Daraus ergeben sich viele spannende Fragestellungen. Wie reagieren Unternehmen auf Akteure, die Informationen bereitstellen? In welchen Situationen stellen Unternehmen Informationen selbst zur Verfügung? Wie und in welcher Form veröffentlichen Unternehmen diese Informationen? Muss die Regulierung gegebenenfalls einschreiten, um eine hinreichende Informationsversorgung sicherzustellen, oder wäre dies kontraproduktiv? Welche Rolle spielen technische Innovationen? Primäres Forschungsziel des Lehrstuhls wird es sein zu untersuchen, wie sich Offenlegungsanreize, Regulierungen und Innovationen auf die Bereitstellung, Nachfrage und den Einsatz von Unternehmensinformationen auswirken.

Was können die Studierenden von Ihnen erwarten?

Unser Lehrangebot vermittelt fundiertes Wissen über die externe Unternehmensrechnung und gibt Einblicke in die beschriebenen Entwicklungen und die Forschung. Das Kursangebot im Bachelor dreht sich um die Unternehmensrechnung aus Sicht eines Unternehmens als Ersteller und aus Sicht eines Investors als Nutzer von Informationen. Die Studierenden lernen, wie ein Jahresabschluss nach nationalen oder internationalen Regeln erstellt wird und wie diese Informationen genutzt werden können. Im Master bieten wir dann vertiefende Lehrveranstaltungen an.

Was wünschen Sie sich von den Studierenden?

Sie sollten offen und neugierig, zu einem gewissen Maß auch geduldig sein. Das Rechnungswesen wird oft auf abstrakte Aufgaben, Buchführungstechniken und komplizierte Regeln reduziert. Diese Vorurteile verdecken leider viele spannende Aspekte, die hinter diesen Dingen stecken. Was ich damit meine: Die externe Unternehmensrechnung spiegelt immer auch die Bedürfnisse von Unternehmen, Investoren, dem Staat und der Öffentlichkeit wider. Dabei liefert sie mehr als nur eine bloße Momentaufnahme: Sie ermöglicht es auch, die ökonomischen Prinzipien und Entwicklungen im Informationsumfeld von Unternehmen zu erkunden und zu verstehen. Wenn sich einem diese Welt zu öffnen beginnt, zahlt sich die Geduld aus, die man vorher auf das Lernen der Techniken und Regeln verwendet hat. Wir am Lehrstuhl werden uns bemühen, die Studierenden auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen.

Kontakt

Prof. Dr. Benedikt Franke, Lehrstuhl für BWL und Externe Unternehmensrechnung (Financial Accounting), Universität Würzburg, T +49 931 31-88369, benedikt.franke@uni-wuerzburg.de

Weblinks

Homepage Prof. Dr. Benedikt Franke
Sonderforschungsbereich „Accounting for Transparency“

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