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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

BEBUC: jetzt 192 Exzellenz-Stipendiaten im Kongo

06.02.2018

Erneut wurden herausragende BEBUC-Stipendiaten und neue Kandidaten im Kongo evaluiert. Diesmal fanden die Interviews wieder in der Hauptstadt Kinshasa sowie in Mbuji-Mayi im Zentrum des Landes statt. Als Ergebnis der Begutachtung werden nun 192 junge Kongolesen durch ein BEBUC-Stipendium gefördert.

Geschafft: Die glücklichen BEBUC-Stipendiaten von Kinshasa, Kikwit und Mbanza-Ngungu nach der feierlichen Zeremonie in Kinshasa, mit den charakteristischen blauen Mappen. (Foto: F. Bangelesa)
Geschafft: Die glücklichen BEBUC-Stipendiaten von Kinshasa, Kikwit und Mbanza-Ngungu nach der feierlichen Zeremonie in Kinshasa, mit den charakteristischen blauen Mappen. (Foto: F. Bangelesa)

Ziel des Stipendienprogramms ist die Erkennung und Förderung herausragender Studierender sowie exzellenter Schülerinnen und Schüler in der Demokratischen Republik Kongo. Die Auswahl erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren, zunächst auf der Basis der Bewerbungsunterlagen, gefolgt von einer persönlichen Begutachtung vor Ort. Dabei spielen neben dem Fachwissen auch die Persönlichkeit, die Sprachkenntnisse und die Zukunftspläne eine Rolle.

Diesmal waren die BEBUC-Partnereinrichtungen im Westen und im Zentrum des Kongo an der Reihe. Dort kamen nun insgesamt 20 Kandidaten (aus ursprünglich 84 Bewerbungen) in die engere Auswahl. Ebenfalls geprüft wurden die schon geförderten 67 Stipendiaten dort, denn auch diese müssen sich alljährlich der Evaluierung stellen und ihre Studienergebnisse verteidigen. Den feierlichen Abschluss bildeten die großen Stipendien-Zeremonien, diesmal in Kinshasa und in Mbuji-Mayi.

Insgesamt, mit den Stipendiaten in den anderen Landesteilen des Kongo – im Osten, Süden und Norden – und mit den über 30 derzeit im Ausland studierenden Masteranden und Doktoranden, unterstützt BEBUC damit heute über 190 herausragende junge Kongolesen.

Das Evaluierungsgremium

Dem Prüfungskomitee gehören seit langem neben Professor Gerhard Bringmann (Vorsitz) vom Institut für Organische Chemie der Uni Würzburg und Professor Virima Mudogo von der Uni Kinshasa (und Alumnus der Uni Würzburg) auch Professor Karine Ndjoko (Gastprofessorin an der Universität Lubumbashi) sowie Dr. Hypolite Mavoko an, Rückkehr-Stipendiat ('re-entry scholar') und Anwärter auf eine Professur an der Uni Kinshasa. Hinzu kamen die BEBUC-Tutoren Damien Tshibangu (Chemie) und Vivi Maketa (BEBUC-Stipendiatin und Doktorandin in der Tropenmedizin) sowie, in Kinshasa, Coco Mvumina, Juristin und Vorstandsmitglied im Förderverein Uni Kinshasa e.V.

Evaluierung in Kinshasa

Den Hauptteil der Evaluierungen bildeten die Prüfungen im Westen; hier wurden insgesamt 72 Studierende von vier Universitäten in Kinshasa (Université de Kinshasa, Université Protestante au Congo), Mbanza Ngungu (Université Kongo) und Kikwit (Université de Kikwit) sowie Schülerinnen und Schüler der Grundschule Vabatu Ngoma und des Gymnasiums Mont Amba in Kinshasa geprüft. Und wie immer stand auch die Evaluierung der demokratisch gewählten Sprecher der Stipendiaten sowie der Tutoren und der BEBUC-Sekretärin auf dem Programm. Es schlossen sich ein Besuch in der Deutschen Botschaft und das von Karine Ndjoko veranstaltete Frauenseminar an.

Evaluierung im Zentrum des Landes

In Mbuji-Mayi, der Hauptstadt der Provinz Ost-Kasai, hatte die Evaluierung eigentlich schon 2017 stattfinden sollen, war aber wegen der Sicherheitslage verschoben worden. Die Situation im Kongo ist derzeit nicht einfach. Umso beachtlicher ist die durchweg positive Entwicklung der Stipendiaten unter wirtschaftlich und politisch so schwierigen Bedingungen, vor allem dank des intensiven Mentorings per E-Mail und Skype.

Zehn Jahre BEBUC

In den Stipendienfeiern besonders hervorgehoben wurde das zehnjährige, überaus erfolgreiche Bestehen des Exzellenzstipendienprogramms BEBUC, das am 1. April 2008 mit der Auswahl und Förderung der ersten vier Bachelor-Stipendiaten aus Chemie und Pharmazie seine Arbeit aufnahm. Drei dieser jungen Wissenschaftler haben sich außerordentlich gut entwickelt, einer ist bereits promoviert, die beiden anderen werden bald folgen, alle drei an der Uni Würzburg.

Seine kontinuierliche, rasante Entwicklung verdankt BEBUC auch der steten und großzügigen Förderung durch die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung. "Wir sind der Stiftung und allen, die uns so tatkräftig unterstützen, außerordentlich dankbar, auch der Holger-Pöhlmann-Stiftung und den Bayer-Stiftungen sowie den fast 1.900 Mitgliedern unseres Fördervereins und allen Spendern und persönlichen Paten", so Bringmann.

Die richtungsweisenden Arbeiten und Erfolge des Stipendienprogramms wurden bereits ausgezeichnet – unter anderem durch den Gusi-Friedenspreis und das kongolesische Verdienstkreuz Erster Klasse in Gold an Gerhard Bringmann und an Virima Mudogo.

Stipendien-Zeremonie in Kinshasa

Überreicht wurden die Stipendienzertifikate in einer Feier aus Sicherheitsgründen nicht im Festsaal der Uni Kinshasa, sondern im großen BEBUC-Seminarraum. Die Uni Kinshasa ist ja die Einrichtung, an der vor zehn Jahren alles begann. Sie ist auch die Einrichtung mit der höchsten Anzahl an Stipendiaten (z.Z. 28 daselbst und 24 weitere, die derzeit ihre meist fortgeschrittenen Studien im Ausland bestreiten): Bachelor- und Masterstudenten, Doktoranden, derzeit ein re-entry-Stipendiat und zusätzlich einige der ersten 'BEBUC-Professoren'. Hinzu kommen weitere Stipendiaten von den genannten Schulen dort sowie die aus Kikwit und Mbanza Ngungu.

In ihren Reden hoben die Vertreter des kongolesischen Ministeriums für Höhere Bildung und der beteiligten Einrichtungen und die Sprecher der Stipendiaten die Bedeutung des Stipendienprogramms für die Zukunft der kongolesischen Universitäten und damit für die Entwicklung des Landes hervor.

Feier auch in Mbuji-Mayi: Neue Partnerschule

In Mbuji-Mayi waren bislang die Université Officielle de Mbuji-Mayi und das wirtschaftswissenschaftlich ausgerichtete Gymnasium Institut Mpokolo beteiligt. In jüngster Zeit nimmt auch das naturwissenschaftlich orientierte Gymnasium Institut Kristo Mfumu (das ist Tshiluba und heißt auf Deutsch "Christus König") am Stipendienprogramm teil. Bei der Stipendienfeier wurde jetzt der Partnerschaftsvertrag mit BEBUC und der Uni Würzburg feierlich unterzeichnet, die Schule ist damit nun offiziell eine Partnereinrichtung.

Ausblick

Mit seiner derzeitigen Förderung von insgesamt über 190 herausragenden jungen Kongolesen durch das begehrte Stipendium hat BEBUC sein gestecktes Ausbauziel in etwa erreicht: ein Plateau von knapp 200 Stipendiaten. Die nächsten Begutachtungen finden turnusgemäß demnächst wieder an den Partnereinrichtungen im Osten (Butembo, Goma und Bukavu), Süden (Lubumbashi) und Norden (Kisangani) des Landes statt.

Kontakt

Prof. Dr. Gerhard Bringmann, Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg, T +49 931 31-85323, bringman@chemie.uni-wuerzburg.de

Zum BEBUC-Programm und zum Förderverein Uni Kinshasa e.V.: www.foerderverein-uni-kinshasa.de

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