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Auszeichnung für junge Theologin

08.09.2020

Julia Rath, Doktorandin der Katholischen Theologie, wurde in das neu geschaffene Marianne-Plehn-Programm aufgenommen. Diese Fördermaßnahme bringt herausragenden Promovierenden einige Vorteile.

Julia Rath, Doktorandin in der Katholischen Theologie der Universität Würzburg.
Julia Rath, Doktorandin in der Katholischen Theologie der Universität Würzburg. (Bild: Paula Schäfer)

In ihrer Doktorarbeit erforscht Julia Rath aus Bad Königshofen die sogenannten Psalmen Salomos. Diese 18 Psalmen sind in Altgriechisch und Altsyrisch überliefert und entstanden wahrscheinlich in der Zeit von 165 vor bis 44 nach Christus. „In der Forschung wurden bisher vorwiegend die historischen und messianischen Psalmen untersucht, die übrige Sammlung wurde eher vernachlässigt“, sagt die Doktorandin der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg.

Julia Rath untersucht, ob der in der Psalmenforschung erfolgte Paradigmenwechsel zur Psalterexegese den Psalmen Salomos (PsSal) angemessen ist oder ob deren Analyse eigene Methoden erfordert. „Zur Überprüfung dieser Forschungsfrage untersuche ich PsSal 9, weil dieser hinsichtlich Form und Inhalt als Mitte der Sammlung gilt.“

Die Texte der Psalmen stammen übrigens nicht von König Salomo. Von wem dann? „Da werden verschiedene Theorien, wie beispielsweise eine pharisäische Autorschaft, diskutiert, aber letzten Endes weiß man es nicht.“ Der Name Salomo wurde den Texten zugeschrieben – „um die Autorität der Psalmen zu steigern“, erklärt die Würzburger Forscherin.

Bereits im Studium engagierte Theologin

Julia Rath entdeckte schon während ihres Gymnasiallehramtsstudiums die Liebe zur theologischen Forschung. Sie lernte Altgriechisch und Althebräisch und arbeitete als studentische Hilfskraft unter anderem bei Professorin Barbara Schmitz, die den Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen der JMU leitet.

Aufgrund ihrer hervorragenden Studienleistungen und ihres sozialen Engagements erhielt Julia Rath das Deutschlandstipendium und wurde in die Studienstiftung des deutschen Volkes sowie in das Karriereförderprogramm für Frauen der Begabtenförderungswerke aufgenommen. Nach zwei Bachelor-Abschlüssen und dem ersten Staatsexamen nahm sie die von Rom geforderten Ergänzungsprüfungen in Angriff, um die Äquivalenz mit dem Diplom herzustellen und als Lehramtsabsolventin in Katholischer Theologie promovieren zu können.

Stipendium plus Stelle für weitere zwei Jahre

Mit ihrer Doktorarbeit über die Psalmen Salomos fing Julia Rath 2017 mit Barbara Schmitz als Betreuerin an. Zunächst warb sie sich für drei Jahre eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen ein. Seit 2019 erhält sie ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Jetzt kommt eine weitere Förderung dazu: Julia Rath hat sich erfolgreich im Marianne-Plehn-Programm beworben, das vom Elitenetzwerk Bayern und der Studienstiftung neu geschaffen wurde. Dadurch bekommt sie zwei Jahre lang eine Viertelstelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin.

„Ich kann jetzt die Vorteile kombinieren, die das Stipendium und die Stelle mir bieten“, freut sich die Doktorandin. Als da wären: Sie ist weiterhin sehr frei in ihrer Forschung. Durch die neue Stelle ist sie sozialversichert und in die Arbeit am Lehrstuhl eingebunden. „Sinn und Ziel dieses Programms ist es, dass Stipendiatinnen und Stipendiaten der Studienstiftung, die sich ja eigentlich auf ihre Dissertation konzentrieren sollen, auch Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement und in der Lehre sammeln können“, erklärt Barbara Schmitz.

Entscheidung fiel klar für die JMU

An welcher bayerischen Universität sie die Stelle antritt, konnte Julia Rath frei aussuchen. Für die JMU hat sie sich aus mehreren Gründen entschieden. „Ich kann weiterhin bei meiner Promotionsbetreuerin arbeiten, die zu ähnlichen Themen forscht. Ihr Lehrstuhl ist am DFG-Forschungsprojekt ‚Lokale Selbstregelungen im Kontext schwacher Staatlichkeit in Antike und Moderne‘ beteiligt, das gut zu meiner Arbeit passt. Die Anbindung an das Altertumswissenschaftliche Zentrum der JMU ist ebenfalls hilfreich. Und ich kann mich wie bisher als stellvertretende Frauenbeauftrage der Fakultät engagieren.“

Dazu kommen noch mehr Vorteile: „Weil das Marianne-Rehn-Programm im Elitenetzwerk Bayern angesiedelt ist, ermöglicht mir das den Austausch mit den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Netzwerks. Darin steht mir ein großer Pool an Zusatzqualifikationen offen.“ Dazu gehören unter anderem Sprachkurse oder Sommerakademien.

Kontakt

Julia Rath, Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen, Universität Würzburg, T +49 931 31-81740, julia.rath@uni-wuerzburg.de

Weblinks

Julia Raths Homepage

Marianne-Plehn-Programm

Von Robert Emmerich

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