Intern
  • none
  • none

Aufholen nach Corona

21.12.2021

Knapp 100 Schülerlabore in Deutschland erhalten insgesamt 4,8 Millionen Euro, um bei Kindern coronabedingte Lerndefizite zu beseitigen. An der Auswahl der Projekte waren Wissenschaftler der Uni Würzburg beteiligt.

In Schülerlaboren wie dem MIND-Center der Universität Würzburg können Kinder und Jugendliche experimentell arbeiten.
In Schülerlaboren wie dem MIND-Center der Universität Würzburg können Kinder und Jugendliche experimentell arbeiten. (Bild: Daniel Peter / Universität Würzburg)

Jedes fünfte Kind und ebenso viele Jugendliche haben während der coronabedingten Lockdowns Defizite in ihrer schulischen Entwicklung erfahren. Mit dem „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022“ unterstützen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zusätzliche Bildungsangebote, die zum Aufholen von Lerndefiziten beitragen und die Kinder und Jugendlichen in ihrer allgemeinen sozialen und persönlichen Entwicklung fördern.

Auch Schülerlabore als wichtige Akteure in der außerschulischen Bildungslandschaft wurden mit ihren Angeboten in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik beziehungsweise in den Sozial- und Geisteswissenschaften durch das Aktionsprogramm angesprochen. Mit ihren Themen, Programmen und Methoden fördern sie nicht nur den Forscherdrang und die Experimentierfreude, sondern stärken zugleich die in den langen Monaten der Schulschließungen ebenfalls oft zu kurz gekommenen sozialen Kompetenzen.

Knapp 170 Anträge begutachtet

Deshalb hat die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) gemeinsam mit Lernort Labor – Bundesverband der Schülerlabore e.V. im September 2021 ein durch das BMBF gefördertes Programm für Schülerlabore ausgeschrieben. Im Rahmen von zwei Förderrunden wurden nunmehr fast 170 Anträge eingereicht und begutachtet. „Wir waren beeindruckt von der Resonanz und der Qualität der eingereichten Anträge, mit diesem Programm können die Schülerlabore jetzt einen wertvollen Beitrag leisten, um Kinder und Jugendliche wieder zu begeistern und durch gezielte Angebote zu fördern“, freut sich Professor Thomas Trefzger, Sprecher des Didaktikzentrums M!ND der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Auch die Vorstandssprecherin von Lernort Labor und Professorin an der Freien Universität Berlin, Professorin Petra Skiebe-Corrette, zeigte sich nachhaltig beeindruckt: „Das Engagement der Schülerlabore und Schülerlabornetzwerke ist außerordentlich. Bundesweit werden in 96 Schülerlaboren und durch acht Schülerlabornetzwerke über 100 zusätzliche Bildungsangebote geschaffen, an denen über 36.000 Kinder und Jugendliche aller Schularten teilnehmen und so gezielt gefördert werden können.“

Die einzelnen Programme finden an Nachmittagen, an Wochenenden oder in den Ferien statt. Auch mobile Projekte und Veranstaltungen mit digitalen Elementen werden gefördert. Die Förderung kommt nicht nur den Kindern und Jugendlichen zugute, sie ermöglicht es zugleich auch den Schülerlaboren, sich didaktisch und methodisch weiterzuentwickeln und neue Zielgruppen zu erschließen.

Schülerlabore wecken Interesse für Wissenschaft

Schülerlabore sind Bildungsangebote von Forschungseinrichtungen, Museen, Hochschulen, freien Trägern oder Unternehmen der freien Wirtschaft für Kinder und Jugendliche. An authentischen Orten und mit altersgemäßer Anleitung sollen sie die Teilnehmenden anregen, selbst Forschungsfragen zu stellen, Hypothesen zu entwickeln und diese experimentell oder beobachtend zu überprüfen. Studien zeigen, dass diese Herangehensweise nachhaltig Verständnis und Interesse für Wissenschaft und Technik und damit auch für oftmals weniger beliebte Unterrichtsfächer weckt.

Kontakt

Prof. Dr. Thomas Trefzger, Lehrstuhl für Physik und ihre Didaktik, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, T: +49 931 31-85787, E-Mail: trefzger@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Petra Skiebe-Corrette, Vorstandssprecherin LernortLabor e.V., Freie Universität Berlin, T: +49 30 838-54905, E-Mail: petra.skiebe@fu-berlin.de 

Informationen im Internet unter www.ease-corona.de

Zurück