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  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Als Führungskraft aktiv mit Konflikten umgehen

12.02.2019

Spannungen im Team oder Ärger unter Kollegen gibt es überall. Aus diesem Grund bietet die Universität Würzburg speziell auf Führungskräfte aus Wissenschaft und Verwaltung zugeschnittene Workshops an. Der nächste startet im März.

Das Logo der Konfliktberatungsstelle
Das Logo der Konfliktberatungsstelle (Bild: Uni Würzburg)

Sich mal wieder in einem Stuhlkreis zusammensetzen: Das ist für viele Teilnehmende des Workshops „Als Führungskraft aktiv mit Konflikten umgehen“ eine ungewöhnliche Erfahrung. „Hoffentlich müssen wir keine Rollenspiele machen“, sagt eine Teilnehmerin und wirkt dabei etwas unbehaglich. Doch nach eineinhalb Tagen hat sich die Stimmung gewandelt. „Es gab unglaublich viel Interaktion zwischen den Kursteilnehmern, obwohl wir aus unterschiedlichen Gebieten kamen. Die Aufgaben haben uns alle ein bisschen näher zusammengebracht“, sagt Dr. Sabine Kranz vom Lehrstuhl für Immunologie. Im Laufe des Workshops seien die Unsicherheiten schnell verschwunden, und es habe eine vertrauensvolle und gelöste Atmosphäre geherrscht.

In diesen nicht ganz zwei Tagen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Mix aus moderierter Diskussion, Gruppen- und Einzelarbeit, Impuls-Inputs, Gesprächsübungen und kollegialer Beratung den Umgang mit ganz konkreten Konfliktsituationen gelernt, es wurde nützliches Wissen über Konflikte vermittelt und lösungsfokussierte Gesprächsführung geübt. Dabei wurden auch konkrete Anliegen und bestehende Konflikte der Teilnehmenden behandelt.

Besondere Herausforderungen an der Uni

Dr. Ute Symanski hat das Training geleitet. Sie weiß aus langjähriger Arbeitserfahrung im universitären Umfeld, wie wichtig solche Workshops sind. Denn auch an Universitäten gehören Konflikte zum Alltag, und Führungskräfte haben dort mit ganz besonderen Herausforderungen zu kämpfen, so die Hochschulberaterin und zertifizierte Konfliktbehandlerin.

So seien viele Professorinnen und Professoren oft gänzlich unvorbereitet aus der Promotions- und Post-Doc-Phase in eine Gruppenleiterposition oder Professur an die „Spitze“ gerückt und stünden nun vielfältigen Personalverantwortungs- und Verwaltungsaufgaben gegenüber, bei denen sie häufig keine oder kaum Unterstützung bekommen. Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden sie sich oft weiterhin als Teil eines Teams sehen, müssten aber dennoch Führungsaufgaben übernehmen, gelegentlich unbequeme Personalentscheidungen treffen und bei Konflikten vermitteln. Keine leichte Aufgabe, wenn man sich damit unvorbereitet konfrontiert sieht.

Ein Lehrstuhlinhaber der Universität Würzburg, der an dem Workshop teilgenommen hat, sagt: „Im Kurs hat sich gezeigt, dass viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ähnliche Fragen und Unsicherheiten hatten, das beruhigt. Ich bin tatsächlich entspannter im Arbeitsalltag, seit ich realisiert habe, dass ich nicht jeden Konflikt alleine lösen können muss und dass ich notfalls Unterstützung bekomme.“

Anlaufstellen helfen weiter

Um als Team, Arbeitsgruppe oder Abteilung in einer belastenden Situation weitere Eskalationen zu verhindern, ist es wichtig, den Konflikt möglichst frühzeitig anzusprechen. An der Universität Würzburg hat sich seit 2015 das System der Anlaufstellen bewährt, die für Ratsuchende immer ein offenes Ohr haben. „Egal ob an mich, den Personalrat, die Gleichstellungsbeauftragte, an eine Vertreterin oder einen Vertreter aus dem akademischen Mittelbau oder der Professorenschaft, Ratsuchende können sich an uns wenden, wenn sie im Falle eines Konflikts nicht mehr weiter wissen“, bestätigt die Universitätsfrauenbeauftragte, Professorin Marie-Christine Dabauvalle.

Die Konfliktberatungsstelle unter der Leitung von Katja Beck-Doßler bietet vertrauliche und ergebnisoffene Unterstützung für alle an einem Konflikt Beteiligten und für Führungskräfte an, die aus ihrer Rolle heraus einen Konflikt lösen wollen. Die Konfliktberatungsstelle nimmt Situationsklärungen vor, moderiert in Einzelfällen und vermittelt Mediatorinnen, Mediatoren und Coaches.

Nächster Workshop im März 2019

Das Weiterbildungsangebot des Konfliktmanagements mit Workshops und Vorträgen wird konzipiert und organisiert von der Konfliktberatungsstelle und dem Referat 4.5 Personalentwicklung. Der nächste Workshop für Führungskräfte findet im März 2019 statt. Er richtet sich an Führungskräfte aus den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung und Technik. Die Termine sind:

  • Tag 1: Dienstag, 12. März: 14.00 bis 18.00 Uhr
  • Tag 2: Mittwoch, 13. März: 9.00 bis 17.00 Uhr
  • Follow-up: Dienstag, 9. April: 11.00 bis 17.00 Uhr

Interessierte können sich bis zum 28. Februar per E-Mail an weiterbilden@uni-wuerzburg.de anmelden. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt.

Für Fragen oder Anregungen zum Konfliktmanagement stehen folgende Ansprechpartnerinnen an der JMU zur Verfügung:

Katja Beck-Doßler, Leiterin der Konfliktberatungsstelle
T: (0931) 31-82020, E-Mail: konflikt-management@uni-wuerzburg.de

Dr. Ljubica Lozo, Leiterin des Referats 4.5 Personalentwicklung
T: (0931) 31 85855 E-Mail: ljubica.lozo@uni-wuerzburg.de

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