Intern
  • Drei Studierende vor der Neuen Uni am Sanderring.

Der CampusGarten auf der Landesgartenschau

10.07.2018

Viele Ideen zu mehr Grün in der Stadt: das soll die StadtGartenSchau liefern. An dem experimentellen Garten zum Mitmachen ist auch das Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit der Studierendenvertretung der Uni Würzburg beteiligt.

Die StadtGartenSchau auf der LGS
Eine lebendige Fläche voller Inspirationen und praktischer Beispiele: Das ist die StadtGartenSchau auf der Landesgartenschau – ein Gemeinschaftsprojekt des Referats Ökologie, des Stadtgärtner Urban Gardening Würzburg e.V. und der VHS Würzburg und Umgebung. (Foto: Silvia Appel alias Gartenfräulein)

Wie lässt sich das Leben in den Städten gesünder und grüner gestalten? Antworten auf diese Frage soll auf dem Gelände der Landesgartenschau die „StadtGartenSchau“ liefern – ein Gemeinschaftsprojekt der „Stadtgärtner Urban Gardening“, des CampusGarten an der Universität und der Volkshochschule Würzburg und Umgebung. Es will vielfältige praktische Anregungen rund um Urban Gardening, Do-it-yourself-Gärten und mehr Nachhaltigkeit im Alltag geben.

Als Testlabor dient eine etwa 1.800 Quadratmeter große Fläche inmitten der Landesgartenschau. Hier wollen die Organisatoren zeigen, wie mit einfachen Mitteln durch Um- und Zwischennutzung von urbanen Brachen und durch Up- und Recycling kleine Paradiese inmitten der Stadt entstehen können.

Zur bisherigen Geschichte des Projekts hat Fabian Onkels vom Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit einen Bericht verfasst:

„Bereits im Frühjahr 2017 kam die Landesgartenschaugesellschaft auf den CampusGarten des Referats Ökologie zu und unterbreitete den Vorschlag, die Ausstellung um ein Urban-Gardening-Projekt zu ergänzen. Gemeinsam mit dem ‚Stadtgärtner Urban Gardening Würzburg e.V.‘ und dem ‚VHS Würzburg und Umgebung e.V.‘ sollten fast 2.000 Quadratmeter gestaltet und aktiv während der Öffnungszeiten bewirtschaftet werden. Unsere Idee war, eine lebendige Fläche voller Inspirationen und Beispielen zu schaffen, ohne ein großes Budget zu benötigen – ein experimenteller Stadtgarten zum Mitmachen: die StadtGartenSchau.

Start in einem steinigen Lehmloch Zu diesem Zeitpunkt bestand die uns zugedachte Fläche hauptsächlich aus einem großen Parkplatz neben der ehemaligen Mall. Bis in den Sommer 2017 haben wir geplant und Konzepte entworfen; parallel dazu verwandelten die beginnenden Bauarbeiten der Landesgartenscheu unseren Parkplatz in ein tiefes und steiniges Lehmloch.

Bis weit in den Herbst hinein bestand die Hauptarbeit darin, Gelder zu akquirieren und das Baumaterial für das Projekt zu organisieren. So wurde zum Beispiel ein Großteil der später von uns eingesetzten Steine jetzt mit bloßen Händen direkt dem lehmigen Boden entnommen – eine ‚Mordsarbeit‘.

Re- und Upcycling sparen Kosten

Die Paletten für die Hochbeete und Do-it-yourself-Möbel konnten den Müllhalden der Baustellen an anderen Ausstellungsteilen entrissen werden. Auch einige Deko-Elemente wie Kanaldeckel waren hier zu finden und perfekt für das urbane Erscheinungsbild unserer Ausstellung geeignet. Von Anfang an ist Re- und Upcycling Grundpfeiler des Projektkonzepts. Mit dem netten Nebeneffekt, massiv Kosten sparen zu können.

Ein weiterer Grundpfeiler ist die aktive Einbindung der Besucherinnen und Besucher in das Projekt. Bereits zum Baustellenfest im Herbst wurde das Angebot zum Selbst-Hand-Anlegen freudig angenommen. Besonders Familien nahmen die Gelegenheit wahr, uns beim Hochbeetbau zu unterstützen und so ihren eigenen kleinen Beitrag zur Landesgartenschau zu leisten.

Bei einigen Bürgerinnen und Bürgern stieß unser Aufruf zur Beteiligung auf dermaßen viel Begeisterung, dass diese schnell ein fester Bestandteil des Teams wurden und sich mit viel Enthusiasmus und Kompetenz als große Bereicherung für das Projekt nach wie vor einbringen. Auch dem Bildungsaspekt wurde genüge getan, indem wir einer Berufsschulklasse von Garten- und Landschaftsbauern für einen Tag unsere Fläche als abwechslungsreiches Übungsgebiet zur Verfügung stellten.

Schnee kurz vor der Eröffnung

Nach etwas mehr als neun Monaten Handarbeit war pünktlich zur Eröffnung der Stand erreicht, der angestrebt worden war. Obwohl noch eine Woche vor Eröffnung Schnee auf den Beeten lag, zeigten sich die ersten grünen Keimlinge und bunten Flecken in den Beeten.

Alte, heimische Sorten, traditionelle Faser- und Färberpflanzen vertreten jetzt ein reiches kulturelles und traditionsreiches Erbe, experimentelle Mischkulturen finden sich neben Altbewährten. Unterschiedlichste Anbauformen und das kleinräumige Nebeneinander (und Übereinander) von Gemüsebeeten und Biotopen veranschaulichen das Konzept hinter dem Begriff ‚Permakultur‘ und zeigen, wie Landwirtschaft und Naturschutz sich in der Stadt gegenseitig befruchten können. Eine Vielzahl von Nisthilfen für Vögel und Insekten machen das Gelände nicht nur für uns Gartenbegeisterte zu einem wohligen Refugium.

Im Verlauf der Landesgartenschau soll die Fläche mit den Besucherinnen und Besuchern gemeinsam wachsen und sich entwickeln. Zahlreiche Workshops und Aktionen laden dazu ein, sich zu beteiligen und sich nebenbei mit eigenem Wissen einzubringen oder selbst etwas zu lernen. Wir sind gespannt!“

Zur Homepage des Referats Ökologie

Weitere Bilder

Zurück