Leseabend: Briefe aus dem Krieg
Datum: | 10.03.2025, 18:00 - 19:30 Uhr |
Kategorie: | Lesung |
Ort: | Stadtarchiv, Neubaustraße 12 |
Veranstalter: | Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft und Stadtarchiv Würzburg |
Aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 hat ein Würzburger Offizier Briefe in die Heimat geschickt. Um sie dreht sich der öffentliche Leseabend im Stadtarchiv Würzburg. Der Eintritt ist frei.
Der Krieg in der Ukraine und andere Krisenherde der Welt haben der Lektüre von Kriegskorrespondenzen eine beklemmende Aktualität verliehen. Auch die 79 Briefe, die der Würzburger Offizier Johannes Schmidt aus dem Feldzug 1870/71 gegen Frankreich nach Hause an seine Eltern schrieb, geben erschreckende Einblicke in die Rohheit des Krieges.
Dieser Krieg mündete 1871 in die Gründung des Deutschen Reichs. Er vertiefte den deutsch-französischen Gegensatz und die daraus resultierenden Ressentiments erheblich.
Neben kriegerischer Gewalt spiegeln die Briefe des Würzburger Soldaten auch die Wahrnehmungen und Werte eines gebildeten jungen Mannes. Sie geben Einblicke in die engen familiären Bindungen zu seinen Verwandten in Würzburg, zeigen aber auch seine Wertschätzung für die Lebensweise der französischen Bevölkerung. So klingt es zum Beispiel fast bewundernd, wie er die Schönheit französischer Gärten beschreibt. Krieg wird in dieser Korrespondenz erkennbar sowohl als Raum brutaler Auseinandersetzung als auch kultureller Begegnung.