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Hin und wieder zurück - Ein römischer Leerguttransporter im Schwarzen Meer

Antiquitas submersa - Geheimnisse der Unterwasserarchäologie
Datum: 27.01.2025, 18:00 - 20:00 Uhr
Kategorie: Ringvorlesung
Ort: Residenzplatz 2 (Residenz), Toscanasaal
Veranstalter: WAZ
Vortragende: PD Dr. Renate Ebersbach (Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg)

Am 04.11.2024 startet die Ringvorlesung "Antiquas submersa - Geheimnisse der Unterwasserarchäologie" des WAZ (Würzburger Altertumswissenschaftlichem Zentrum). Im nächsten Jahr wird die Deutsche Gesellschaft für Unterwasserarchäologie, DEGUWA e.V., an der Universität Würzburg tagen: In Poseidons Reich XXX – „Shipping | Images“ (08.–13.04.2025). In Zusammenarbeit mit der DEGUWA ist auch eine Ausstellung zu Modellen antiker Schiffe in Vorbereitung, die parallel zur Ringvorlesung vom 19.11.24 bis zum 13.04.25 in der Antikensammlung des Martin von Wagner Museums zu sehen sein wird.

Unterwasserarchäologie ist eine seltene Orchidee unter den archäologischen Fächern. Ihre Themen und Erkenntnisse sind Teil einer Ringvorlesung an der JMU.
Unterwasserarchäologie ist eine seltene Orchidee unter den archäologischen Fächern. Ihre Themen und Erkenntnisse sind Teil einer Ringvorlesung an der JMU. (Bild: Aloïs Aebischer, Antikythera-Projekt, ESAG / Universität Genf)

2016 gelang der Fund eines römischen Wracks an der rumänischen Schwarzmeerküste. 

Die Erforschung, ergänzt durch vergleichende Befunde und Nachbauten römischer Schiffe, macht es möglich, die Geschichte des Wracks und seiner letzten Fahrt in großen Teilen zu rekonstruieren. 

Von diesem holistischen Ansatz ausgehend Befund, Seehandelsrouten und Rekonstruktionen miteinbeziehend, zeigt der Vortragende abschließend eine Perspektive durch seine aktuelle Anstellung im ERC STRADA Projekt auf. Hierbei geht es um Rekonstruktions- und Simulationsmöglichkeiten antiker Wasserwege im Binnenbereich, genauer gesagt zwischen Donau und Adria.

Über die Ringvorlesung 

Funde unter Wasser üben seit jeher eine große Faszination auf den Menschen aus. Das nasse Milieu trübt die Sicht, entzieht sich dem unmittelbaren Zugriff und weckt umso mehr Phantasien von untergegangenen Schätzen, die wie das legendäre Atlantis tief auf dem Meeresgrund im Verborgenen schlummern. Tatsächlich steckt hinter dieser Vorstellung ein wahrer Kern: Unter Wasser bleiben manche organischen Substanzen länger erhalten, und zudem überdauern die Gegenstände weitgehend ungestört von Eingriffen menschlicher Zivilisation. Archäologische Untersuchungen können hier Einblicke in vergangene materielle Kulturen gewinnen, wie sie zu Lande eher nicht zu erwarten sind. 

Naturgemäß spielt die archäologische Untersuchung von Schiffswracks und allen möglichen mit der Seefahrt verbundenen Infrastrukturen eine besonders prominente Rolle innerhalb der Unterwasserarchäologie. Für die Archäologen sind Wracks eine Art Pompeji en miniature, rühren sie doch häufig von Havarien, durch die die Ladung eines Schiffes als ‚geschlossener Befund‘ sinnfällig wird. So gewinnen wir nicht nur wichtige Aufschlüsse über die Chronologie und Lebensdauer von Artefakten, sondern auch über Handel und Fernbeziehungen in der Antike. Das gilt für den Verkehr auf hoher See genauso wie für die Flüsse, die als Binnengewässer schon früher wichtige Versorgungsadern bildeten. Vor diesem Hintergrund bietet das Vorlesungsprogramm ein breites Spektrum von spektakulären Funden aus fernen und eher nahen Gewässern, die von der Jungsteinzeit bis in die Spätantike reichen. 

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