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Zukünftiger Unipräsident stellt seine Vizes vor

01.02.2021

Am 1. April 2021 tritt der Psychologe Paul Pauli sein Amt als Präsident der Universität Würzburg an. Jetzt hat er das Team von Vizepräsidentinnen und -präsidenten vorgestellt, mit dem er die Universität künftig führen will.

Die Bildcollage zeigt den neuen JMU-Präsidenten Paul Pauli (4.v.l.), der ab 1. April 2021 mit diesen Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten an den Start geht (v.l.): Doris Fischer, Matthias Bode, Caroline Kisker, Anja Schlömerkemper und Andreas Dörpinghaus.
Die Bildcollage zeigt den neuen JMU-Präsidenten Paul Pauli (4.v.l.), der ab 1. April 2021 mit diesen Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten an den Start geht (v.l.): Doris Fischer, Matthias Bode, Caroline Kisker, Anja Schlömerkemper und Andreas Dörpinghaus. (Bild: Schuster / Weiss)

Am 31. März 2021 tritt Unipräsident Professor Alfred Forchel nach einer knapp zwölfjährigen Amtszeit in den Ruhestand; am 1. April übernimmt sein Nachfolger Professor Paul Pauli, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie I, die Amtsgeschäfte. Jetzt hat Pauli der Öffentlichkeit die Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten vorgestellt, mit denen er in den nächsten Jahren gemeinsam die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) leiten will.

Gewählt wurden die drei Frauen und zwei Männer vom Universitätsrat auf dessen Sitzung am 29. Januar 2021. Sie teilen fünf Arbeitsfelder unter sich auf. Neu geschaffen wird ein Ressort für Innovation und Wissenstransfer, um das Profil der JMU auf diesem Gebiet zu schärfen. Auch das Thema Nachhaltigkeit wird erstmals in einen Aufgabenbereich aufgenommen.

Professor Matthias Bode

Matthias Bode wird als Vizepräsident für das neue Ressort „Innovation und Wissenstransfer“ verantwortlich sein. Bode hat seit Juli 2010 den Lehrstuhl für Experimentelle Physik II inne.

In seinem Resort möchte Bode dazu beitragen, die nationale und internationale Sichtbarkeit der Universität durch vermehrte Einwerbung innovativer und insbesondere kooperativer Forschungsvorhaben zu erhöhen und den gesamtgesellschaftlich bedeutenden Wissens- und Technologietransfer bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Forschungsfreiheit zu erleichtern.  Darüber hinaus strebt er einen Ausbau der Digitalisierung an, der Forschung und Lehre dient. 

Bode, Jahrgang 1967, hat nach dem Studium der Physik an der TU Braunschweig und der Freien Universität Berlin 1996 an der Universität Hamburg promoviert und wurde dort im Jahr 2003 auch habilitiert. Von 2007 bis zu seinem Wechsel an die JMU war er Gruppenleiter am Center for Nanoscale Materials (Argonne National Laboratory, Illinois, USA). Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Physik von Oberflächen, der Zusammenhang von strukturellen, elektronischen und magnetischen Eigenschaften ultradünner Schichten sowie Effekte der Spin-Bahn Kopplung, die er mit der Methode der Rastertunnelspektroskopie untersucht. 

Professor Andreas Dörpinghaus

Andreas Dörpinghaus, Inhaber des Lehrstuhls für Systemische Bildungswissenschaften, wird für den Aufgabenbereich „Studium, Lehre und Qualitätsmanagement“ zuständig sein.

Zu den wichtigen Themen seiner Amtszeit werden unter anderem Lehrer- und Lehrerinnenbildung, Digitalisierung der Lehre, Studiengangentwicklung, Lehrprofil der Universität Würzburg, Studium und Nachhaltigkeit, Organisationsentwicklung sowie Optimierungen von Lehr- und Prüfungsstrukturen gehören.

Dörpinghaus, Jahrgang 1967, hat an den Universitäten Duisburg, Düsseldorf und Essen die Fächer Pädagogik, Germanistik, Philosophie und Geschichte studiert. 1997 hat er mit einer Arbeit über Arthur Schopenhauer promoviert; 2000 wurde er mit einer Schrift zur Logik der Rhetorik habilitiert.

Nach Forschungen als Postdoc der DFG und Tätigkeiten an den Universitäten Duisburg, Essen und Köln hat Dörpinghaus seit 2007 den Lehrstuhl für Systematische Bildungswissenschaft inne und war sechs Jahre Dekan der Fakultät für Humanwissenschaften.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die Bereiche Bildungsphilosophie und -geschichte, Wissenschaftstheorie und -geschichte, Philosophie der Wahrnehmung sowie Ästhetische Bildung.

Professorin Doris Fischer

„Internationalisierung und Alumni“: Um diese Felder wird sich Doris Fischer in ihrem Amt als Vizepräsidentin der JMU kümmern. Fischer hat den Lehrstuhl für China Business and Economics inne.

Aus ihrer Arbeit in internationalen Forschungsteams und beim Aufbau internationaler Masterstudiengänge an der JMU bringt Fischer wertvolle Erfahrungen über die Chancen und Herausforderungen im Prozess der Internationalisierung mit. Sie wird diese Erfahrungen einsetzen, um die Universität auf dem Weg zu mehr internationaler Sichtbarkeit und Zusammenarbeit, nicht zuletzt in der wissenschaftlich immer wichtiger werdenden Region Asien, zu unterstützen. Dabei ist es ihr ein Anliegen, dass die JMU als eine Organisation wahrgenommen wird, an der sich ausländische Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler willkommen, wertgeschätzt und zufrieden fühlen und zu der sie daher gerne eine langfristige Bindung aufbauen.

Fischer (geboren 1965) hat Betriebswirtschaftslehre und Sinologie in Hamburg und Wuhan studiert und in Volkswirtschaftslehre an der Universität Gießen promoviert. Im Mittelpunkt ihrer zahlreichen Forschungsarbeiten zu Wettbewerb, Regulierung sowie Industriepolitik stehen Chinas Wirtschaftspolitik und die damit verbundenen Anreizstrukturen für ökonomische Akteure.

Vor ihrer Berufung nach Würzburg arbeitete Fischer als Hochschulassistentin des Instituts für Ostasienwissenschaften der Universität Duisburg und als wissenschaftliche Referentin am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn. Sie war als Gastprofessorin an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Seikei Universität (Tokio) und der Sinologie der Freien Universität Berlin tätig. Von 2010 bis 2012 koordinierte sie das internationale Forschungsprojekt Technological Trajectories for Climate Change Mitigation in China, Europe and India.

In ihren aktuellen Forschungsprojekten untersucht sie unter anderem die Rolle und Ausgestaltung von Industriepolitik für die Energiewende unter der Führung von Xi Jinping sowie die Auswirkungen des chinesischen Sozialpunktesystems auf Unternehmen und globale Regeln.

Professorin Caroline Kisker

Caroline Kisker wird als Vizepräsidentin den Aufgabenbereich „Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs“ übernehmen. Kisker ist Inhaberin des Lehrstuhls für Strukturbiologie.

Ihre Forschungstätigkeit an einem lebenswissenschaftlichen Exzellenzzentrum sowie ihr Engagement in ihrer langjährigen Leitungsfunktion als Dekanin einer Graduiertenschule mit mittlerweile rund 700 Promovierenden, die die Bereiche der Naturwissenschaften, der Medizin und der Psychologie umfasst, prädestinieren Kisker für ihre neuen Aufgaben als Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Mit dieser Erfahrung wird sie sich dafür einsetzen, die JMU für die nächste Ausschreibungsrunde der Exzellenzstrategie bestmöglich zu positionieren und dem wissenschaftlichen Nachwuchs optimale Voraussetzungen für Forschung und Karriere zu bieten.

Kisker, Jahrgang 1964, hat an der Freien Universität Berlin Biochemie studiert, wo sie 1994 mit einer Arbeit in der Strukturbiologie und Biochemie promoviert hat. Danach forschte sie als Postdoktorandin am California Institute of Technology (USA) und lehrte ab 1998 als Assistenz-Professorin und später als Associate-Professorin an der Stony Brook University (USA). 2005 wurde sie Professorin am Rudolf-Virchow-Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging der Universität Würzburg. Von 2009 bis 2016 war sie stellvertretende Leiterin des Zentrums; seit 2016 leitet sie es gemeinsam mit Bernhard Nieswandt. Seit 2009 ist sie außerdem Dekanin der Graduate School of Life Sciences der Universität Würzburg, die sie erfolgreich durch die zweite Runde der Begutachtung im Rahmen der Exzellenzinitiative geführt hat.

Kiskers Forschungsschwerpunkte sind die Reparaturmechanismen der DNA und das Struktur-basierte Wirkstoffdesign, um neue Medikamente gegen bestimmte Infektionskrankheiten, aber auch für die Tumorbehandlung zu entwickeln.

Professorin Anja Schlömerkemper

Anja Schlömerkemper wird sich als Vizepräsidentin um die Themen „Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit“ kümmern. Sie ist seit April 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Mathematik in den Naturwissenschaften.

Schlömerkemper verantwortet als Vizepräsidentin einen Querschnittsbereich. Sie möchte die bereits vorhandenen Erfolge der JMU in der Frauenförderung ausbauen und andere Bereiche der Chancengleichheit in der gesamten Universität fördern. Hier denkt sie etwa – auch in Verbindung mit dem Bereich Karriereplanung – an die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus nicht-akademischen Elternhäusern. Sie wird sich zudem dafür einsetzen, dass soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle in Forschung, Lehre und Verwaltung an der JMU einnimmt.

Schlömerkemper, geboren 1973, studierte Physik an der Universität Göttingen. Im Jahr 2002 promovierte sie an der Universität Leipzig im Fach Mathematik. Es folgten Stationen als Postdoktorandin am Mathematischen Institut der Universität Oxford, als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Analysis, Dynamik und Modellierung der Universität Stuttgart, am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig sowie am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Bonn. 2009/2010 war sie Vertretungs- und Gastprofessorin an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Ihre Forschungsinteressen liegen in der mathematischen Analysis, und hier im Gebiet der partiellen Differentialgleichungen und der Variationsrechnung. Ihre Arbeiten sind überwiegend durch Anwendungen in der Physik und den Materialwissenschaften motiviert. Insbesondere forscht sie an mathematischen Methoden, mit denen zum Beispiel das effektive Verhalten von elastischen oder magnetischen Materialien bestimmt werden kann, das durch Strukturen auf einer mikroskopischen Skala beeinflusst wird.

Die Universitätsleitung

Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten, Präsident und Kanzler bilden gemeinsam die Universitätsleitung. Sie führen die laufenden Geschäfte der Universität und legen unter anderem die Grundsätze der hochschulpolitischen Ziele und der Entwicklung der Universität fest. Während die Amtszeit der Präsidenten sechs Jahre beträgt, üben Vizepräsidentinnen und -präsidenten ihre Tätigkeiten für zunächst drei Jahre aus. Gewählt werden sie vom Universitätsrat.

Dr. Uwe Klug

Dr. Uwe Klug leitet als Kanzler die Universitätsverwaltung, ist Beauftragter für den Haushalt und Dienstvorgesetzter des nichtwissenschaftlichen Personals der Universität. Der promovierte Jurist begann 1993 seine Tätigkeit im Justiziariat, dessen Leitung er ein Jahr später übernahm. 2008 wurde er zum Vertreter des Kanzlers ernannt. Bis dahin war er in verschiedenen Gremien tätig. Unter anderem gehörte er dem Senat und der Haushaltskommission 13 Jahre lang an.

Von Oktober 2011 bis März 2012 war Uwe Klug bereits amtierender Kanzler der Universität. Ende März 2012 wurde er dann auf Vorschlag des Hochschulrats von Universitätspräsident Alfred Forchel zum Kanzler ernannt.

Von Gunnar Bartsch

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