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  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.
  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Von Würzburg in die Welt

30.11.2016

Die Welt der Schokolade ist auch nach 23 Jahren Berufstätigkeit noch faszinierend. Das zumindest findet Alumnus Urs-Peter Schmidt, der an der Uni Würzburg BWL studiert hat. Heute sucht er nach neuen Ideen, um die Wünsche der Kunden befriedigen zu können.

Alumnus Urs-Peter Schmidt
Alumnus Urs-Peter Schmidt sorgt dafür, dass die Süßigkeiten-Regale in Europa immer gut gefüllt sind. (Foto: privat)

Was arbeiten Absolventen der Universität Würzburg? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal ist Urs-Peter Schmidt an der Reihe.

Urs-Peter Schmidt hat an der Universität Würzburg Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet heute in Zürich bei Mondelez – einem internationalen Lebensmittelkonzern, unter dessen Dach Marken wie beispielsweise Milka, Toblerone oder Oreo versammelt sind. Schmidt arbeitet dort als Category Planning Director Central Europe und ist mit seinem Team verantwortlich für die Übersetzung der Category-Programme Schokolade, Kekse, Kaugummi und Bonbons in Vertriebspläne für 22 Länder.

Herr Schmidt, wie sind Sie zur Schokolade gekommen? Während meines Studiums der Betriebswirtschaftslehre in Würzburg hatte ich den Schwerpunkt Marketing gewählt. Im Hauptstudium habe ich unter anderem ein Praktikum im Marketing für Milka Schokolade bei Jacobs Suchard in Bremen absolviert. Das Arbeiten in einem jungen Team und mit so schönen Produkten wie Tafelschokolade, Riegel oder Pralinen hat mir riesig gefallen. Nach drei Monaten Praktikum stand für mich fest: Ich will für Milka Schokolade arbeiten.

Und wie ging es dann weiter? So beflügelt habe ich mich nach dem Studium für eine Stelle als Assistant Brand Manager in der Marketing-Abteilung Schokolade bei Jacobs Suchard beworben. Zu meinem Glück war die Bewerbung erfolgreich und ich konnte in Bremen in die Welt der Schokolade eintauchen. Heute, 23 Jahr später, hat die Schokoladenwelt nichts von ihrer Faszination für mich eingebüßt.  

Wie ist Ihre Karriere verlaufen? Nach vielen Jahren im Marketing mit verschiedensten Aufgabenschwerpunkten wie „Klassisches Produktmarketing“ mit Verpackungsdesign- und Werbefilmentwicklungen, Innovationsmanagement oder „Europäische Leitung der Brand Equity Entwicklung“ bin ich seit Sommer 2015 im Vertriebsbereich unserer zentraleuropäischen Region als Category Planning Director tätig.

Wie kann man sich die Aufgaben eines Category Planning Directors vorstellen? Mit meinem Team, welches in allen 22 Ländern der Region vor Ort präsent ist, unterstützen wir das Category Marketing in der Übersetzung der Marketing-Programme in spezifische Kundenaktivitätspläne in den Ländern. Dabei achten wir darauf, dass die zentrale Markenstrategie umgesetzt wird und die Programme an die spezifischen Länderbesonderheiten, wie Konsumententrends oder rechtliche Rahmenbedingungen, angepasst werden. Ferner entwickeln wir die Point of Sale Promotions und Aktivitäten, die dann von dem Key Account und Außendienstteam in den einzelnen Geschäften umgesetzt werden. Und schließlich sind wir für die Analyse der Kundenpotentiale und die Maximierung der Umsatzausschöpfung gemeinsam mit den Key Account Teams verantwortlich.

Welche Eigenschaften sind in Ihrem Beruf unbedingt nötig? Gehört die Liebe zur Schokolade auch dazu? Wichtig ist die Neugierde auf Trends und die Bereitschaft, ständig nach Ideen zu suchen, welche die Konsumentenbedürfnisse befriedigen, wie etwa neue Geschmackskreationen oder neuartige Verkaufsprogramme. Außerdem muss man viel Geduld, Ausdauer und Durchhaltewillen mitbringen. Was in der Werbung oder im Regal eines Supermarktes so einfach aussieht, ist harte Teamarbeit über einen langen Zeitraum.

Also kein Zuckerschlecken … Man muss Spaß daran haben, in internationalen Teams mit vielfältigen Fachbereichen zusammenzuarbeiten. Ein gutes Zahlenverständnis sowie analytisches und logisches Durchdenken komplexer Sachverhalte darf nicht fehlen. Das Wichtigste jedoch ist, dass man mit Freude an die Arbeit herangeht, dann ergibt sich der Rest fast von ganz allein.

Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Berufsweg einschlagen möchten? Ich kann den Studierenden meinen Berufsweg sehr empfehlen, wenn sie die erwähnten Eigenschaften mitbringen. Wer seine Stärken im aktiven Verkaufen sieht, sollte sich für den Vertriebsbereich bewerben. Derjenige, der sehr gerne kreativ arbeitet und permanent Neues entwickeln möchte, dem rate ich, sich für einen Werdegang in den Innovationsabteilungen der Konsumgüterunternehmen oder in einer Werbeagentur zu entscheiden.

Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihre Studienzeit in Würzburg? Sehr gerne denke ich an die Weinproben in dem Keller der Residenz zurück. Die Gastfreundschaft, die ich in Würzburg kennen lernen durfte, und der Genuss eines Glases Frankenwein ziehen mich auch heute noch regelmäßig in die Stadt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Von Michaela Thiel / Gunnar Bartsch

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